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Mittwoch, 22. September 2021

Änderung Transplantationsgesetz Schweiz hin zur Widerspruchslösung

Sie wollen nur unser Bestes ...
doch wir geben es ihnen nicht!

Halleluja? Wieder wird in der Schweiz sozusagen ein Gesetz durchgejubelt und durchgewunken, selbstverständlich am Volk vorbei.

Bis jetzt war es so, dass Organe Sterbender (nicht Verstorbener, denn Toten kann man keine Organe zur Transplantation entnehmen) nur entnommen werden dürfen, wenn diese einen Organspenderausweis hatten oder die Angehörigen einer Organentnahme zustimmten.


Schon als Nationalrätin hat sich Bundesrätin Amherd für eine Gesetzesänderung eingesetzt und am 28.9.2010 ein Postulat (10.3701) eingereicht: "Widerspruchsmodell bei Organentnahmen". Hier die Details, wer sich die Begründung und die Stellungnahme des Bundesrates vom 24.11.2010 gerne anschauen möchte.

Modell klingt so harmlos, hat aber mit der Fashionwelt nichts zu tun. Jetzt sprechen wir bereits von Lösung: Widerspruchslösung. So muss also jeder von uns zu Lebzeiten einer Organentnahme explizit widersprechen. Wie wir schon in Bezug auf die Coronamassnahmen und speziell die mRNA-Impfungen feststellen mussten, gehört der Körper offenbar neu dem Staat und das Wort "Solidarität" wird gerne als Waffe eingesetzt gegen all diejenigen, welche das anders sehen.


Am 22.3.2019 wurde die Volksinitiative "Organspende fördern — Leben retten" eingereicht. Das Initiativ-Komitee setzt sich nach eigenen Aussagen für mehr Selbstbestimmung, Sicherheit und Solidarität in der Organspende ein. Mitglieder dieses Komitees sind gemäss Homepage:

PD Dr. med. François Majo Médecin Ophtalmologue et Ophtalmochirurgien Clinique Hirslanden, Prof. Dr. med. Christoph Haberthür Facharzt für Intensivmedizin und Allg. Innere Medizin Klinik Hirslanden, Peter Schär Präsident Schweizerischer Organ Lebendspender Verein Leber/Niere (SOLV-LN), Wolfgang Ender Transplantationskoordinator KSSG, Prof. Dr. med. Philippe Eckert Spécialiste en médecine intensive CHUV, Prof. Dr. med. Guido Beldi Leitender Arzt Viszeralchirurgie Inselspital Bern, Prof. Dr. med. Beatrice Früh Abteilungsleiterin und Chefarzt Stv. Universitätsklinik für Augenheilkunde Inselspital Bern, Prof. Dr. med. Christian Toso Médecin-chef de service, Service de chirurgie viscérale HUG, Prof. Dr. med. Daniel Candinas von Albertini Geschäftsführer Klinikdirektor, Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin Inselspital Bern, PD Dr. med. Karine Hadaya Médecin adjoint agrégée, Service de Néphrologie, Service de Transplantation HUG, Prof. Dr. med. Markus Béchir Leiter Zentrum Innere Medizin Hirslanden Klinik Aarau, Dr. med. Isabelle Binet Leitende Ärztin, Klinikleiterin Klinik für Nephrologie und Transplantationsmedizin KSSG, Dr. med. Daniel Sidler Stv. Oberarzt, Inselspital Bern, Prof. Dr. med. Manuel Pascual Chef de service, Centre de transplantation d'organes CTO, CHUV, Prof. Dr. Pascal Meylan Virologue clinique, Institut de Microbiologie CHUV, Corinne Delalay-Marti Cordinatrice de réseau PLDO, HUG, Niki Pirker Fondation Reload, Dr. med. Oliver De Rougemont Oberarzt Transplantationschirurgie USZ, Patricia Blaschke Transplantationskoordinatorin USB, PD Dr. Patrizia Amico Leitende Ärztin Transplantationsimmunologie und Nephrologie USB, Thomas Heiniger Gesundheitsdirektor ZH/Regierungsrat ZH, Valérie Piller Carrard Conseillère nationale PS, Laurent Wehrli Syndic de Montreux, Conseiller national PLR, Angelo Barrile Hausarzt/Nationalrat SP, Cédric Wermuth Nationalrat SP, Rosmarie Quadranti Kauffrau, Nationalrätin BDP, Mathias Reynard Enseignant, Conseiller national PS, Laurence Fehlmann Rielle Politologue, Conseillère nationale PS, Priska Seiler Graf Stadträtin Kloten, Nationalrätin SP, Andrea Caroni Rechtsanwalt/Ständerat FDP, Raphaël Comte Juriste/Conseil des Etats PLR, Liliane Maury Pasquier Conseillère des Etats PS, Carlo Sommaruga Avocat/Conseiller national PS, Lisa Mazzone Conseillère nationale Les Verts, Flavia Wasserfallen Nationalrätin SP, Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller Präventivmediziner und Ständerat FDP, Dr. med. Edith Fässler Intensivmedizinerin und Oberärztin KSSG, Dr. med. Renato Lenherr Intensivmediziner und Leiter Donor Care Association USZ, Dr. med. Christian Brunner Oberarzt Zentrum für Intensivmedizin LUKS, Leiter Netzwerk Organspende Luzern, Pierre-André Page Conseiller national UDC.

Lauter wohlmeinende, neutrale, unbeteiligte Gutmenschen ohne Eigeninteressen und selbstverständlich von Geldinteressen unbeeinflusste Politiker verschiedenster Couleur. Hier ihr Argumentarium:

Zu Selbstbestimmung: Die Initiative gewährleiste, dass jede Person ihren Willen selbstbestimmt festhält und der Entscheid jedes Einzelnen bekannt ist (Register).

Entlastung für die Angehörigen: die müssten nicht im schwierigsten Moment im Sinne verstorbener Personen entscheiden.

Solidarität: die Initiative bilde die positive Haltung von über 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab und widerspiegle die Solidarität der Gesellschaft.

Mehr Nächstenliebe: Organspende sei ein Akt der Nächstenliebe! Organspende werde gefördert, Leben würden gerettet.

Mehr Sicherheit und Verbindlichkeit: die vermutete Zustimmung ermögliche eine erhöhte Rechtssicherheit. Es werde sichergestellt, dass der Wunsch der verstorbenen Person umgesetzt wird.

Würde diese Initiative angenommen, würden die Angehör-igen NICHT angehört. Nur wer zu Lebzeiten ausdrücklich seinen Widerspruch gegen die Organspende formuliert, gilt im Todesfall nicht als Organspender. Allen anderen dürften ihre Organe entnommen werden.


Der Bundesrat hat nun einen Gegenvorschlag ausarbeiten lassen, geht ihm die Forderung der Initiative doch zu weit. Wer nach seinem Tod keine Organe spenden möchte, soll dies künftig zwar explizit festhalten müssen. Angehörige sollen aber eine Spende ablehnen können und sind keine Angehörigen erreichbar, wäre eine Entnahme in jedem Fall verboten.


Eine Spende ist für mich etwas, das man freiwillig gibt. Man muss ja auch nicht irgendwo explizit festhalten, dass man nach seinem Tod nicht so-und-soviel Prozent der Hinterlassenschaft zum Beispiel dem SRK zukommen lassen will, und hat man das nicht zum voraus kundgetan, wird der entsprechende Betrag automatisch vom Konto abgebucht.


Am 20.9. hat der Ständerat mit 31 zu 12 Stimmen der sogenannten erweiterten Widerspruchslösung zugestimmt und hat sich für den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates ausgesprochen. Die Initiative empfahl er einstimmig zur Ablehnung. Das Geschäft geht nun zurück an den Nationalrat. 


Organe spenden können übrigens nur Personen, welche im Spital einen Hirntod infolge Hirnschädigung oder Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Verstirbt jemand ausserhalb des Spitals, ist eine Organspende nicht möglich — weil man eben Organe eines Toten nicht entnehmen kann, ausser die Hornhaut der Augen samt Augengewebe!


Hier mein Post "(F)Rohstoff Mensch - Handelsstandort Schweiz", vom 26.9.2010, als bekannt wurde, dass eine Änderung des Gesetzes in Bearbeitung sei.

Und mein Blogpost vom 25.4.2011 (Transplantationsmedizin - No-Touch-Periode im Visier) und wie das Ganze dann in der Praxis aussehen könnte, u.a. mit der unglaublichen Geschichte eines Rumänen, der in Spanien einen Herzstillstand erlitt und bei dem der Intensivmediziner 12 Minuten nach Einlieferung den Patienten offiziell für tot erklärt. Die "No-Touch-Periode" in Spanien beträgt gerade mal 5 Minuten. Danach wurde ohne Rücksprache mit der Familie mit den Vorbereitungen der Organentnahme begonnen, welche in diesem Fall 50 Minuten nach Einlieferung beendet waren. Bereits 3 Stunden nach Eintreffen des Rettungswagen in der Klinik begann die Organentnahme!


So sieht das aktuelle Transplantationsgesetz gemäss Bundesverfassung heute aus. Wie ich das sehe, wird es wohl definitiv den Bedürfnissen der involvierten Mediziner, Institutionen und Geldinteressen angepasst werden, wenn nicht ein Referendum zustande kommt.


Ob ich mir zur Sicherheit "ich bin keine Organspenderin" tätowieren lasse? Sicher ist heute gar nichts mehr, denn wenn man mittels Skalpell oder Laser das "k" entfernt, sieht die Sache schon wieder anders aus.


Ach Viola, wärst Du doch am Herd geblieben 🧐. Aber seien wir ehrlich: die Politiker wollen doch alle immer nur unser Bestes … aber wir geben es ihnen nicht!


PS: heute hat der Nationalrat dem Gegenvorschlag des Bundes ebenfalls zugestimmt 😕


Samstag, 24. Oktober 2020

Konzernverantwortungsinitiative — Komitee im Bettelmodus



Verantwortung ist nicht jedermanns Sache. Gerne wird sie deshalb abgegeben, ausgelagert, abgelehnt und einfach ignoriert. Der Beispiele gibt es viele, selbst da wo die Stadt eine saubere Alternative anbietet, z.B. bei der Abfallentsorgung. Lieber einfach irgendwo hinschmeissen oder stehen lassen, wenn möglich mit "gratis zum Mitnehmen" gekennzeichnet, soll sich kümmern wer will; eine oft genutzte Möglichkeit.

Selbstverständlich bin ich für Übernahme von Verantwortung im Kleinen wie im Grossen und deshalb auch dafür, dass Grosskonzerne zwingend zur Verantwortung gezogen werden müssen!

Die Gegner der Initiative verlangen Rücksichtsnahme auf KMUs, fürchten sie doch eine Flut von Klagen gegen kleinere Unternehmen. BR Keller-Sutter warnt, ein JA gefährde gar den Wohlstand der Schweiz. Als könnte der noch mehr gefährdet werden als durch die ganzen Coronamassnahmen. Auch bringt Keller-Sutter das Argument ins Spiel, Unternehmen aus anderen Ländern hätten kaum ein höheres Verständnis von Umwelt und Menschenrechten als die Schweiz. Das ist ja fast ein "ich habe nicht, er hat auch!".

Sollten nicht alle Unternehmen — Grosskonzerne wie KMUs gleichermassen — Sorge tragen zur Umwelt im Sinne von Vorbeugen statt Heilen. Wasser, Böden, Nahrungsmittel etc. nicht zu vergiften, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Haftung allein bringt eigentlich nichts, denn sie geht nicht an die Ursache. Es ist die Gier des Menschen, welche unsere Lebensgrundlage, unsere wunderschöne Erde zerstört — da gilt es anzusetzen.


Dennoch habe ich dem Komitee am 25.8. 100 Franken gespendet, bis jetzt ohne Verdankung. Aber meine Daten wurden offenbar erfasst. Seither bin ich auf der Liste des Komitees offenbar ganz oben.

Am 22.10. erhielt ich von einem Herrn Fuhrer telefonisch den Vorschlag, an 50 Bekannte Postkarten zu verschicken oder etwas zu spenden. Gleichentags versucht mich eine Claire G. zu erreichen, die wohl auch im Kampagnensekretariat arbeitet.


Am 23.10. erhielt ich Briefpost "jetzt geht es um Alles oder Nichts" mit der Bitte um weitere Spenden.


Zunehmend genervt von soooo viel Penetranz schreibe gleichentags ein Mail mit der Bitte, meine Daten UMGEHEND zu löschen.


Am 24.10. erfolgt eine weitere Bettel-Attacke per SMS mit Auswahlmöglichkeiten wie Postkarten, Velodreieck, Fahne, Flyer, Spende!


Wenn ich etwas gelernt habe, dann, dass ich in Zukunft NIEMALS WIEDER irgend eine Volksinitiative unterstützen werde, und sei sie noch so wichtig. Das Vorgehen ist zwar bekannt von Amnesty International, Unicef, SOS Kinderdörfer, Winterhilfe, Betax etc., um nur einige zu nennen. Kaum hat man etwas gespendet, kommt ein Motivationsbrief, man brauche gerade umgehend dringendst weitere Unterstützung. 


Hab mir schon überlegt, ob ich nicht doch noch ein NEIN in die Urne lege. Sachpolitik sollte m.E. nicht über Geld entschieden werden. Jeder hat die Möglichkeit, sich da zu informieren, wo er (oder sie) will und sich dann eine Meinung zu bilden — die eigene nämlich, und entsprechend abzustimmen. Eine Einflussnahme auf Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte lehne ich aus diesem Grund entschieden ab. Die sind ja nicht blöd.


Allerdings musste ich kürzlich der Zeitung entnehmen, dass eine Nachzählung in der Gemeinde Ostermundigen ergeben hat, dass offenbar beim Auszählverfahren am 27.9.2020 mehrere Fehler begangen wurden, unter anderem beim Übermitteln der Resultate sowie beim Abpacken der Wahlzettel. Es bestärkt meine Vermutung, dass es wohl nicht immer mit rechten Dingen zugeht bei unseren Abstimmungen. Man denke nur an die 30’000 Auslandschweizer, welche die Abstimmungsunterlagen zu spät erhalten hatten, um ihre Meinung zu 6 Milliarden und Kampfjets zu äussern, und vor allem auch daran, dass das Resultat mit einem Mehr von 8’670 Stimmen ETWAS knapp ausgefallen ist.


Ob man eine Nachzählung verlangen sollte?🧐



 

Samstag, 11. Januar 2020

Bad News: #Wassernotstand Mittelland

Hmmmm?
Im ÖV sind mittlerweile die APG-Schirme omnipräsent; gezeigt wird Werbung, das Wetter sowie mehr oder weniger erfreuliche News.

Heute folgende Meldung: "Wassernotstand im Mittelland! Sollten mehr Risiken in Pflanzenschutzmitteln festgestellt werden, könnte Trinkwasser bald knapp werden. Im Seeland wird nur noch eine Quelle genutzt."

Geits no! Wo bleibt bei dieser Aussage die Logik? Für mich ist dies ein klares Zeichen dafür, dass auch für Schweizer Politiker nicht (mehr) das Wohl des Volkes im Vordergrund steht, sondern das Wohl der Wirtschaft.

Pflanzenschutz oder doch lieber Schutz der Bevölkerung?

Vordringlich wäre doch längst ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln. Gerade kürzlich wurde wieder grünes Licht erteilt für den weiteren Einsatz des umstrittenen Mittels Glyphosat für die nächsten 5 Jahre. Die gemessenen Mengen in Lebensmitteln werden vom zuständigen Bundesamt als vernachlässigbar eingestuft. Wir kennen es ja: nötigenfalls werden einfach die Grenzwerte hinaufgesetzt.

In Schutzzonen dürfte zudem keine Zulassung für Betriebe erteilt werden, welche eine Gefahr für unser Grundwasser darstellen (Schwermetalle, Mikroplastik, Nanopartikel etc.). Wird das immer so gehandhabt? Mein Vertrauen in die zuständigen Stellen ist nicht mehr allzu gross.

Eigentlich handelt es sich aktuell nicht um einen Wassernotstand, sondern um einen Ethiknotstand, und das nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit.

Ist unsere De-Generation schon so weit fortgeschritten? Sagen Sie’s mir!

Mittwoch, 20. April 2016

Illegale Writer und Sprayer: Dummheit vor Heldenmut

"Ich spraye, also bin ich"? 

Ich spraye, also bin ich? Was ist die Motivation eines Sprayers? Die Uni Potsdamm kam bei diesbezüglichen Untersuchungen zu folgenden Schlüssen:

  • Streben nach eigener Verbesserung (Fortschritte machen) 
  • Positive Emotionen (abschalten, abreagieren, Stimmung verbessern, rauschähnlicher Kick beim Sprühen … wohl wegen der Lösungsmittel?)
  • Kreativität (Ideen & Vorstellungen verwirklichen, Gefühle ausdrücken)
  • Gruppengefühl (Geborgenheit, Zusammenhalt)
  • Ruhm
  • Lebenssinn
  • Grenzerfahrungen machen (Angst, Gefahr erleben und überwinden)
  • Selbstverwirklichung

Der drogenähnliche Rauschzustand sei vergleichbar mit demjenigen von Extremsportlern und trete auch dann auf, wenn legal gesprayt wird (z.B. Auftragsarbeit). Aufgrund des enormen psychischen und physischen Stresses steigen daher offenbar die sogenannten illegalen Writer auf legales Sprayen um.

Für mich ist Sprayen in erster Linie ein Markierverhalten, wie wir es im Tierreich vor allem von männlichen Exemplaren kennen, also:

  • MARKIEREN
  • Abenteuer (Reiz des Verbotenen)
  • Adrenalin-Sucht
  • Angeberei
  • Wunsch nach Unsterblichkeit
  • Jugendlicher Blödsinn
  • Gruppenzwang
  • Mangelnde Empathiefähigkeit
  • Langeweile
  • Dummheit
  • Gedankenlosigkeit

Also auch der Gruppenzwang, die Angeberei gehört dazu, sowie eine gehörige Portion Selbstüberschätzung bis hin zur Dummheit. Es geht ja noch, wenn jemand meint, die graue Betonwand in einer Unterführung sei etwas langweilig. Wenn jedoch frisch renovierte Häuser umgehend wieder eingekleckert werden, ist das mehr als ärgerlich. Geht es zudem um öffentliche Gebäude, wird der Steuerzahler massiv zur Kasse gebeten. Dass mittlerweile nicht einmal mehr vor den Rinden von Bäumen Halt gemacht wird, zeigt die zunehmende Verrohung und Respektlosigkeit gewisser Exemplare des Homo …. ehm …… Sie sehen mein Problem!

Dass es ganz schnell gehen kann mit solchen Tags, haben Martin und ich auch schon miterlebt:

  • Da waren zum Beispiel drei Jugendliche, wohl alle unter Zwanzig. Die schlichen ganz seltsam an der Christkatholischen Kirche vorbei und zack: schon hatte einer ein Tag gemalt und eh man auf zwei zählen konnte: waren sie auch schon verschwunden. Die Qualität des "Markats" können Sie sich vorstellen! 
  • Ein anderes Mal sahen wir auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine Gruppe Jugendlicher mit Spraydosen. Die kamen dann aber doch nicht zum Einsatz. Ob sie sich von unseren strengen Blicken haben abhalten lassen? 
  • Am 1. August vor 3 Jahren sahen wir in der Querstrasse zu unserer einen Sprayer in einem Garten verschwinden, nachdem er vorher alle Briefkästen getaggt hatte. Wir folgten ihm und standen plötzlich mitten in einer Mega-Party zum Nationalfeiertag. Der Tagger war wohl umgehend über einen Hintereingang in einem der Häuser verschwunden. Kurz darauf tauchte einer auf, der zwar ein anderes T-Shirt anhatte, aber aufgrund des Bewegungsmusters waren wir uns jedoch fast zu 100pro sicher, dass es sich um den Sprayer gehandelt hat. Er sah uns auch entsprechend misstrauisch an! Kurz zuvor war eine junge Frau auf uns zugekommen und hatte uns spontan so herzlich eingeladen, uns unters Volk zu mischen und mitzufeiern, dass wir nicht nein sagen wollten und ziemlich lange blieben und eine Reihe sehr nette, aussergewöhnliche Begegnungen und Gespräche hatten.

Mit Sprayern, die Bäume schänden, würde ich persönlich wohl nicht sanft ins Gericht gehen. Man sollte ihnen an gut sichtbarer Stelle ein Tag machen, dessen Farbe selbst mit Laser nicht mehr zu entfernen wäre. Sie würden dann am eigenen Leib spüren wie es ist, hilflos dazustehen und sich solche Hässlichkeiten antun zu lassen …..

Habe übrigens gegooglet. Es gibt tatsächlich auch weibliche Graffiti-Künstler, allerdings weltweit nur rund 50 Frauen, welche darin wirklich gut sind. 2012 gab es sogar eine Ausstellung "Girl Power forever". Power? Forever? Hmmmmm!

Einen klaren Unterschied mache ich allerdings schon, wenn es um Kunst geht, um Streetart und Menschen, für welche Sprayen schon fast Berufung ist. Da wäre zum Beispiel das Duo One Truth, deren Kunstwerke übrigens gerne auch von unbegabteren Markierern zerstört werden. Bansky und seine Schablonengraffiti läuft unter dem Begriff Streetart. Streetart ist meist witzig und leicht und entlockt einem immer wieder mal ein Lächeln. Solchen Künstlern käme es im Leben nicht in den Sinn, Bäume mit einem Ausbund an Hässlichkeit zu überziehen, da bin ich mir ziemlich sicher!

Die drei Platanen stehen übrigens, wie für Berner unschwer zu erkennen ist, am Grossen Muristalden.

Donnerstag, 27. November 2014

Banken - Gebahren und Gebühren

Sparmassnahmen
Matratze vs. Bankkonto
Die Cembra MoneyBank bietet einen neuen "Service" an, den eService. Für den Kunden bedeutet dies, dass er ab dato u.a. die Kreditkartenabrechnung nicht mehr auf Papier zugestellt erhält, es sei denn, er ist bereit, dafür ab 1.1.2015 jeweils eine Gebühr von Franken 1.50 zu entrichten. Dafür dürfen wir die Rechnung dann auch noch auf dem hauseigenen Drucker selber ausdrucken. DANKE vielmal :-/

So wie diese Bank, zwingen uns mehr und mehr andere Banken und Geschäfte zu unserem "Glück", unter dem Deckmantel, einen besonderen Dienst am Kunden zu leisten. Überhaupt ist es interessant, die diversen Gebühren der Banken einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. So verlangt zum Beispiel die Cembra bei Teilzahlung einer Rechnung 9.9% Zins, und das erst noch ohne rot zu werden.

Meines Erachtens ist es sowieso besser, nur Sachen zu kaufen, die man auch vollumfänglich bezahlen kann. Kredite aufzunehmen oder gar etwas auf Raten abzustottern ist weder besonders klug noch ratsam. Verlieren kann bei diesem "Service" auch wieder nur der Kunde.

Geldbezüge werden übrigens zu 3.75% in Rechnung gestellt, mindestens aber mit 5 Franken am Automaten und 10 Franken am Bankschalter. Man will den Kunden offenbar am liebsten gar nicht mehr sehen. Die Bearbeitungsgebühr für Fremdwährung beträgt 1,5% des Transaktionsbetrages, zahle ich die Rechnung am Postschalter ein, muss ich noch zusätzlich 2 Franken berappen .... und und und!

Die Zusammenarbeit von Post und Bank ist eh gestört. Überweisungen der Mitgliederbeiträge von AIKIDO AI über Postfinance oder Zahlungen am Postschalter kosten mich als Empfänger Franken 2.50! Da fände ich es eigentlich wirklich besser, wenn es dem Einzahlenden belastet würde.

Eins ist klar: die Gebahren der Banken zeigen um was es eigentlich geht: Gewinn! Interessant dabei ist, dass ab einem bestimmten Guthaben oder einer bestimmten Anzahl Konti die Gebühren erlassen werden. Wer hat, dem wird gegeben! Am besten kaufen Sie sich eine grosse Matratze als Anliege... hmm.... Anlagekonto.

Und weils so schön ist, wieder mal Chrissy auf dem Weg zur Beraterbank:


Freitag, 20. Januar 2012

Bankenabzocke - apropos "Dienstleistungen"

Kalligraph Huber beim Ausstellen eines Bankchecks
Was heisst denn hier "Dienstleistungen"?

Die CoopBank schreibt uns, dass sie im Jahr 2012 ihre Gebühren und Konditionen den Marktgegebenheiten anpasst. Da steht unter anderem:

  • CHF- resp. EUR-Zahlungsauftrag in der Schweiz (Tel, Fax, Schalter): 25 Franken
  • CHF- resp. EUR-Zahlungsauftrag in der Schweiz (Brief): 10 Franken
  • Zuschlag für Zahlung ab Sparkonto: 3 Franken
  • Ausstellung Bankcheck: 50 Franken !!!!
  • Rote Einzahlungsscheine: 10 Rappen pro Stück
  • Nachforschungen i.A. des Kunden: 180 Franken pro Stunde, nach Aufwand
  • Zuschlag für Zahlungen ohne korrekte Angabe von BIC oder IBAN: 12 Franken
  • Zuschlag für Spesenoption OUR (=alle Spesen zu Lasten Auftraggeber): 20 Franken
  • Travel-Cash-Bezug in EUR: 4 Franken pro Bezug
  • Travel Cash-Bezug in USD: 5 Franken pro Bezug
  • Kontobetreuung generell für Kunden in der Schweiz 4 Franken pro Monat, für solche im Ausland 10 Franken. Kostenlose Kontoführung nur für Leute bis 25, für solche mit mehr als 15'000 Franken vermögen oder Leute mit Coop Hypothek oder Baukredit.
Was kostet ein freundliches Lächeln? Eine kompetente Beratung am Schalter? Kein Witz, in manchen Banken zahlen Sie für als Kontoinhaber für Bargeldbezüge am Schalter! Laut meiner Mutter erhält sie seit kurzem auf Anfrage am Schalter auch keinen Kontoausdrucke mehr. Das variiert jedoch von Bank zu Bank respektive Fall zu Fall.

Wie meine Abklärungen bei diversen Banken ergeben haben, war die Coop-Bank Spitzenreiter, was das Ausstellen eines Bankchecks anbelangt. Die Preise bewegen sich da zwischen 25 und 50 Franken. Ich gehe deshalb davon aus, dass man sich bei Coop wohl extrem Mühe gibt und extra einen Kalligraphen angestellt hat, der von Hand und mit viel Geschick und Genie etwas Wunderschönes, Wertvolles, Wertvermehrendes auf Büttenpapier zaubert, es mit einem Siegel versieht und mit Chanel No 5 einparfümiert. So wird jeder Bankcheck zum Unikat ---- viel zu schön zum Weitergeben.

Wir haben unser Konto bei Coop kommentarlos aufgelöst, bevor es sich in 4 Franken-Schritten (Kontobetreuung) innert kürzester Zeit selber aufgelöst hat!

Wo man sein Geld noch aufbewahren kann, ausser in der Matratze: ich weiss es doch auch nicht, habe ich doch grad kürzlich mit der sonst so vielgelobten DC-Bank der Bernburger Unglaubliches erlebt!

Vielleicht die berühmte Beraterbank, die uns von Chrissy Henning so wärmstens empfohlen wurde, als mir das Spitzenformat Ehrensenf († 28. Juli 2011) noch jeden Werktag mehr als nur ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.


Drum: machen wir der Abzocke ein Ende und bringen wir unser Geld doch einfach umgehend wieder in Umlauf - im Sinne eines höchst effizienten Lohnzerstäubers - bevor es noch weiter entwertet wird!

Freitag, 17. Juni 2011

Haitech bei World Vision, Amnesty International etc.

Haitech im Briefkasten
Hai allesamt! Nervt es Sie auch, wenn Ihr Briefkasten vor lauter Bettelbriefen überquillt? Früher passierte dies um Weihnachten, heute gehört das Appellieren an Ihr Herz (für Kinder, Inhaftierte, Hungernde, Dürstende, Kranke, Behinderte....) zum vermutlich lukrativen Ganzjahresgeschäft.

Uns geht es gut. Wenn wir - aus was für Gründen auch immer - jammern, dann auf hohem Niveau. Klar, dass man gerne etwas abgibt. Früher habe ich Terres des Hommes berücksichtigt, Amnesty International, Unicef, aber auch die Firma BeTax, ein Unternehmen mit Behindertentaxis. Im März diesen Jahres habe ich nebst der Glückskette auch World Vision einen grösseren Betrag für Japan gespendet.

Das ist alles gut und recht und völlig in Ordnung. Was mich fuchsteufelswild macht, ist, wenn ich wie im Falle von TdH drei Wochen nach einer Spende von 150 Franken wortreich ersucht werde, doch bitte dies oder jenes Projekt auch noch zu unterstützen. BeTax legte gar einer Verdankung erneut einen Einzahlungsschein bei mit der Bitte, doch ja die nächste Überweisung nicht zu verpassen. Meine diesbezüglichen Briefe wurden stets mit Unverständnis quittiert. Man müsse doch die Leute anschreiben, deren Adressen man kenne. Mittlerweile schicke ich die adressierte Bettelpost unfrankiert A-Post zurück. Amnesty International hat immer noch nicht begriffen, dass ich ihr Vorgehen nicht mehr goutiere. So erhielt ich erst kürzlich ein Couvert mit der Aufschrift "Spendebestätigung". Komisch, dacht'ich mir; ich hab doch gar nicht gespendet! Genau dies bestätigt mir der Brief von AI. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ein Einzahlungsschein beigelegt war, mit der Bitte, ihnen im Falle XY etwas unter die Arme zu greifen.

Vor 3 Monaten habe ich bei World Vision 100 Franken für Japan gespendet; nicht viel, aber ich hatte zuvor schon 250 Franken der Glückskette übergeben. Der heute eingetroffene Spendeaufruf von WW lautet "Öffnen Sie Türen". Ich kann auswählen zwischen einem Mikrokredit von 90 Franken für 20 Fruchtbäume in Armenien, einem Mikrokredit von 135 Franken für 5 Lämmer in Bolivien oder einem 290fränkigen Mikrokredit in die Mongolei für den Start eines Kleingewerbes als Gemüsebauer. Notabene: nicht ich kriege einen Kredit, denn was soll ich mit 5 Lämmern in Bolivien?

Ich nenne dieses nicht wirklich sympathische Vorgehen Haitech, wenn ich auch diesen faszinierenden Riesenfisch nicht beleidigen möchte. Mein Aufruf an die an sich guten Institutionen: gebt uns Spendern eine Chance, damit wir Euch auch weiterhin treu verbunden bleiben können. Wir vergessen Euch nicht, wollen aber zwar geschätzt aber nicht genötigt werden. Wir danken Euch diese Rücksichtnahme mit einer weiteren Spende, zu einem späteren Zeitpunkt, einen, den wir selbst bestimmen und den wir für richtig halten. Andernfalls muss ich Euch bitten, meine Daten endgültig aus Eurem System zu löschen. Vielen Dank!

PS: Immer mehr Menschen verlegen sich darauf, ihren Reichtum mit ihrer unmittelbaren Umgebung zu teilen und z.B. Freunde direkt zu unterstützen, anstatt anonym irgendwelche Institutionen zu berücksichtigen. Eine gute Idee!

Montag, 25. April 2011

Transplantationsmedizin - No-Touch-Periode im Visier

un-dos-tres / one-two-three / go-go-go
Gottfried Keller hat einmal gesagt: "Man beurteilt Menschen ganz anders und allein richtig, wenn man nichts von ihnen haben will".

Das war lange vor unserer Zeit und von Transplantationsmedizin wusste man damals überhaupt nichts. Es ist eine weise Aussage, welche gerade im Zusammenhang mit der Entnahme von Organen nach einem Unfall oder einem Herzstillstand aktueller ist denn jeh.

Die Vorgehensweise ist nicht überall dieselbe, ebensowenig wie das Rekrutieren von Organspendern. So ist denn auch die Zahl der durchgeführten Transplantationen entsprechend unterschiedlich und steht in einem logischen Zusammenhang mit den gesetzlich geregelten, sprich: legalisierten Praktiken.

In Ländern wie Spanien und Portugal gilt die Widerspruchsregelung, wonach nach dem Tod jeder zum Organspender gemacht werden kann, der dies nicht zu Lebzeiten ausdrücklich verweigert hat. In Deutschland und der Schweiz gilt die erweiterte Zustimmungslösung, wonach eine Organentnahme nur dann möglich ist, wenn der Patient zu Lebzeiten einer Spende zugestimmt hat oder seine Angehörigen es nach dessen Tod tun. Spanien und Portugal sind denn auch führend, was die Organspenden anbelangt, die Schweiz ist ganz am Schluss zu finden; weniger Spenden gibt es nur noch in Polen.

Anders als in Deutschland und der Schweiz, wo erst der Hirntod eines Menschen grünes Licht zur Organentnahme gilt, genügt in Spanien ein Herzstillstand. Dies hat den Vorteil, dass die Organe bis zur Entnahme genügend durchblutet und in optimalem Zustand sind.

In GEO 05 / Mai 2011 (hier ein Kurzauszug) beschreibt Martina Keller unter dem Titel "Tatort Klinik Madrid" die unglaubliche Geschichte des in Spanien lebenden Rumänen Nicolae Dimutrescu (Name von der Redaktion geändert), welcher auf der Arbeit einen Herzstillstand erlitt. Um 12.18 Uhr wird er unter Code 0 in der Madrider Klinik San Carlos eingeliefert. Code 0 bedeutet, dass es sich um einen potenziellen Organspender handelt und das ruft das Transplantationsteam auf den Plan. Diese Leute stehen ganz besonders unter Druck, da die Zeit in solchen Fällen immer knapp ist. Warten sie zu lange, sind die Organe eventuell mangels Durchblutung unbrauchbar, warten sie zu kurz, ist der Patient womöglich noch nicht wirklich tot.

Obwohl der Tod des Patienten noch nicht festgestellt wurde, trifft man ohne Rücksprache mit den Angehörigen erste Vorbereitungen für die Organentnahme. Heparin wird aufgezogen, ein Medikament, das dazu dient, das Transplantationsgut vor Blutgerinseln zu schützen. Da es den Tod beschleunigen könnte, muss der Intensivmediziner den Patienten vor der Injektion für Tod erklären. Da stellt sich die Frage, ob er wirklich frei ist in seiner Einschätzung der Lage, umgeben von Kollegen, die nur darauf warten, endlich loslegen zu können.... schliesslich geht es um Menschenleben, vor allem aber um sehr viel Geld!

12.30, also gerade mal 12 Minuten nach Einlieferung ist es soweit, der Intensivmediziner unterschreibt das vorgedruckte Formular. Jetzt ist Nicolae Dimutrescu offiziell tot, obwohl er noch immer aussieht wie ein Bewusstloser, der auf Hilfe angewiesen wäre.

Beatmung und Herzdruckmassage werden nun fortgesetzt, um die Organe vor Sauerstoffmangel zu schützen. Aus dem Patienten Dimutrescu ist in den Augen der modernen Medizin offenbar ein (seelenloser?) Organspender geworden. Die gesetzlich vorgeschriebene "No-Touch-Periode" - in Spanien gerade mal 5 Minuten - wird in seinem Fall ganz klar nicht eingehalten, was zu einem unangenehmen Nachspiel führen wird. Die Maschinen arbeiteten durchgehend, bis auf einen kurzen Moment, als eine Röntgenaufnahme angefertigt wurde. Später wird behauptet, der ambulante Rettungsdienst habe die Wiederbelebung für 5 Minuten unterbrochen. Der Pressesprecher des Rettungsdienstes erklärte demgegenüber, Dimutrescu sei 60 Minuten lang non-stop reanimiert worden, so stehe es auch auf dem Papier zur Todesfeststellung.

Professor Núñez Peña zieht Herztote als Organspender den Hirntoten vor. Die seien durchschnittlich jünger und gesünder als letztere. Der Madrider Marathon liefere jedes Jahr mindestens einen Spender. Noch immer ohne Rücksprache mit Dimutrescus Familie wird die Organentnahme aktiv vorbereitet. Hier ein Schnitt, da ein Schnitt, Arterie und Vene freigelegt, den Körper an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, eine Kühlflüssigkeit in die Lunge gepumpt.... 13.20 Uhr sind die Vorbereitungen beendet. Nun erst wird die Zustimmung der Lebensgefährtin eingeholt. Die damit beauftragte Schwester hat eine spezielle Schulung durchlaufen, appelliert an Grosszügigkeit und Verbundenheit, stellt die Spende als einzige Lösung dar. 14.30 gibt auch die Freundin des Verstorbenen grünes Licht, 15.22, also nur 3 Stunden nach Eintreffen des Rettungswagens in der Klinik, beginnt die Entnahme, nachdem auch ein Richter seinen Segen gegeben hat.

Wann ist ein Sterbender tot? In den USA sei die Wartezeit zwischen Herzstillstand und Beginn der Entnahme so kurz wie sonst nirgendwo auf der Welt. In manchen Kliniken dauere die No-Touch-Periode nur 2 Minuten oder, wie 2008 im New England Journal of Medecine berichtet, im Falle von zwei Neugeborenen mit schweren Hirnschäden nur 75 Sekunden.

Bei so viel Geldintressen wird es für den Einzelnen gefährlich. Erst galt der Hirntod als Indiz für den Tod eines Menschen, jetzt der Herzstillstand. Wird bald einmal eine Schlafapnoe genügen, um zwischen zwei Atemzügen zum Organspender erklärt und ausgeweidet zu werden. Kann man sich bald weder einen kurzen Büroschlaf noch einen Sekundenschlaf leisten, ganz zu schweigen von geistiger Abwesenheit?

In manchen Kulturen wird nach dem Hinschied eines Menschen mindestens 4 Tage gewartet, um der Seele Zeit zu geben, sich vom Körper zu lösen. Vielerorts werden spezielle Zeremonien durchgeführt, voller Liebe und Respekt. Aus meiner langjährigen therapeutischen Erfahrung weiss ich: der Körper ist viel mehr als eine Maschine oder ein Organlager. Der Körper ist ein hochintelligentes, differenziertes Wesen, immer bereit, für uns den optimalen Zustand wieder herzustellen, sofern wir ihm die nötigen Voraussetzungen dafür schaffen.

Es ist unsere Sicht der Dinge, die das Vorgehen bestimmt. Auch im Zusammenhang mit der Todesfeststellung gilt wohl Gottfried Kellers Aussage, eine Beurteilung sei nur dann richtig, wenn man frei ist von Begehren.

PS: Stirbt ein Tourist z.B. in Spanien, gilt dann lokales Recht oder die Rechtssprechung des Herkunftslandes? Wäre nicht unwichtig zu wissen, z.B. vor dem nächsten Mallorcaurlaub!

Dienstag, 1. Februar 2011

Transglutaminase - es (k)lebe geklebtes Frischfleisch :@

ich klebe - also lebe ich
Transglutaminasen (TGn) sind Enzyme, welche, als Biokatalysatoren genutzt, an Reaktionen in unteschiedlichsten Lebewesen beteiligt sind. Sie bieten die Möglichkeit der Veränderung physischer Eigenschaften von eiweissreichen Lebensmitteln. In Japan wurden TGn schon Ende der 80er-Jahre endeckt und werden seither als technischer Hilfsstoff bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln genutzt. TGn katalysieren chemische Reaktionen ohne dabei selber strukturell verändert zu werden.

Die japanische Firma Ajinomoto produziert TG in Frankreich, ein Hilfsstoff, mit welchem man aus Fleischresten in Nullkommanichts ein saftiges Steak herstellt, das sich rein optisch nicht von einem wirklichen Steak unterscheidet. Warum jedoch ausgerechnet in Frankreich? Weil da, anders als in anderen europäischen Staaten, Transglutaminase als Verarbeitungshilfsstoff in vielen Lebensmittelkategorien zugelassen ist. In den USA gilt das Enzym gar als GRAS (Generally Recognized As Safe).

Gepriesen wird auf ajinomoto.de die milchallergenfreie Bindung für Schweinefleischprodukte, die hohe Stabilität während weiterer Bearbeitungsschritte wie Slicen, Marinieren, Erhitzen und Verpacken und die Verbesserung der Produktivität durch eine Standardisierung von Produkten, also h.B. durch die Herstellung verlängerter Rohschinken-Rohlinge zur Reduzierung von Slicingverlusten. Mmmmmmmh - einfach toll???! Auf dieser Seite finden Sie auch diverse Loblieder auf ACTIVA® GS, dem Markennamen für Transglutaminasepräparationen von Ajinomoto, zum Beispiel in Zusammenhang mit Fisch!

Ich habe kürzlich den Chef der Metzgereiabteilung unserer Coop-Filiale auf TG und die falschen Steaks angesprochen. Der hat noch nie davon gehört und zweifelt auch daran, dass es so etwas gibt, je geben wird oder dass jemals etwas solches in der Schweiz zugelassen oder zum Einsatz kommen wird! Seltsam nur, dass zum Beispiel bei Konkurrent Migros Truthahnschnitzel verkauft werden, welche aufgrund ihrer kreisrunden Form und überhaupt vom Aussehen her auf einen Einsatz von TGn schliessen lassen. In Deutschland scheint die Information selbst der zuständigen Stellen ebenso schlecht zu sein. Nachforschungen von ZDF haben jedoch ergeben, dass die Gastronomie ganz oft und gerne beliefert wird. So kann eine Perlhuhnbrust mit einer Pouletbrust veredelt werden... oder umgekehrt. Aber sehen Sie doch dazu den Beitrag der ZDFmediathek! Was kann man anderes erwarten, wenn man Ingenieure an unsere Lebensmittel ranlässt!? Das würde mal wieder für eine vegetarische oder gar vegane Lebensweise sprechen!!

Also wir müssen echt aufpassen, sonst fliegen uns bald die Nashörner um die Ohren... und dann kann's unangenehm werden.

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Donnerstag, 21. Oktober 2010

Mülltaucher - ein neuer Beruf?

Kurse auf Anfrage ;-)
Gestern wurde auf RTL Vollzeitaktivistin Hanna Podding einem vermutlich eher verwunderten Publikum präsentiert. Verwundert nicht etwa wegen der Berufsbezeichnung, auch nicht aufgrund von Hannas Teilzeitbeschäftigung als aktive Mülltaucherin, sondern aufgrund der Tatsache, dass so eine Mülltonne tatsächlich als Selbstbedienungsladen was Brauchbares hergibt, und das nicht zu knapp!

Was Frau Podding da so aus den Mülltonnen der Supermärkte rausfischt, hat mich echt umgehauen. Frische Früchte, Gemüse, Milchprodukte... vom Datum her abgelaufen dürfen sie nicht mehr verkauft werden, aber deswegen gleich wegwerfen? Wunderschöne Äpfel, Birnen, Paprika, Yoghourts oder was auch immer .... in Massen einfach entsorgt. Und die Mülltaucher machen sich in Deutschland auch noch strafbar, denn dieser Müll ist nicht Allgemeingut, sondern gehört nach wie vor dem Supermarkt!

Kann es denn angehen, dass Essen einfach weggeworfen wird, während viele Leute nicht wissen, wie sie was auf den Tisch oder zwischen die Zähne kriegen. Dies ist in Europa mittlerweile eine beinahe alltägliche Situation während die Versorgungslage in gewissen Ländern Afrikas noch um vieles schlimmer ist; Kinder mit Hungerbäuchen sind da keine Seltenheit.

Dem gegenüber unsere wohlstandsverwahrloste Gesellschaft mit ihren teilweise Pappsatt- oder Übersatt-Bäuchen, welche es nicht schafft, Gesetze einzuführen, die ein Verkaufen oder gar gratis Abgeben von Esswaren nach Ablauf des Verfalldatums nicht nur befürworten sondern vorschreiben; Gesetze, welche das Wegwerfen von Esswaren unter Strafe stellen? Keiner sollte hungern müssen!!!

Göttergatte meint, dass Supermärkte von Einkäufen leben und nicht vom kostenlosen Weiterreichen von Nahrungsmitteln. Da hat er ja schon recht. Ich habe ja bereits ein schlechtes Gewissen, wenn Reste im Kühlschrank vergammeln, was gottseidank sehr selten vorkommt. Mich macht diese Geschichte jedoch traurig, wütend und noch viel mehr. Mutter Erde ernährt uns und wir spucken drauf.

Hanna Podding gibt, wenn ich das recht verstanden habe, Kurse in Mülltauchen, das auch Containern genannt wird. Aber eigentlich weiss jeder Konsument selber, dass Produkte nicht lesen können und somit nicht wissen, wann ihr Verfalldatum überschritten ist. Der Yoghourt ist erfahrungsgemäss noch lange nach Ablauf wunderbar geniessbar.

In der Schweiz gilt übrigens Müll nicht als Eigentum und Mülltauchen somit nicht als Straftat. Auch haben sich Leute auf das Einsammeln und Verteilen abgelaufener Lebensmittel spezialisiert. Die Schweizer Tafel ist so eine Organisation. Viele freiwillige Helfer sammeln bei Produzenten, Grossverteilern und Detaillisten 11 Tonnen Lebensmittel täglich ein und verteilen diese gratis an Obdachlosenheime, Gassenküchen, Notunterkünfte und Hilfswerke. Der Hauptsitz liegt in Kerzers, schweizweit ist die "Schweizer Tafel" jedoch in 12 Regionen tätig. BRAVO, sage ich da nur. Spenden werden sicher gerne entgegengenommen, zum Beispiel anlässlich des 7. Suppentags am 18. November 2010, der an 26 Standorten unter dem Motto "Diese Suppe löffeln wir gemeinsam aus!" durchgeführt wird. Besuchen Sie doch einfach mal die Homepage, für Details oder auch einfach aus Interesse!

Übrigens: wussten Sie, dass jedes Produkt ein Verfalldatum hat, auch z.B. Wattestäbchen?

Montag, 21. Juni 2010

Weg mit diesen Fussball-Schiris


Was mich beim Fussball total anscheisst sind diese Schiris und ihre Willkürentscheide. Fair ist anders!!! So wie beim letzten Schweizer-Spiel Howard Webb und jetzt Al Ghamdi aus Lybie.... eh... Saudiarabien, der mehr als befangen wirkte.

Da gäbe es heutzutage entschieden bessere Möglichkeiten bei DER Technik, die uns mittlerweile zur Verfügung steht. Schickt diese lästigen, gelben Grashüpfer nach Hause und überdenkt mal, ob es nicht viel mehr Spass machen könnte, wenn man z.B. anhand von Wiederholungen Entscheide überprüft und allenfalls korrigiert. Alte Zöpfe gehören abgeschnitten, oder etwa nicht?

Das 1:0 der Chilenen ist übrigens aus der Offside-Position erfolgt ... und wäre eigentlich gar nicht gültig, wenn ich den Reporter richtig verstanden habe. Auch die rote Karte gegen Behrami stiess zuvor bei den meisten auf Unverständnis.

Gelb-Schwarz... Schiedsrichterkleidung und Armbinden von Sehbehinderten haben dieselbe Farbe.... ob das ein gutes Zeichen ist?

Al Bundi... Ghamdi kriegt von mir für den Rest dieser WM die rote Karte.

Freitag, 16. April 2010

Wespentaillen-Alarm


Wie das Wort eigentlich!! ganz klar ausdrückt, ist eine solche Taille der Wespe vorbehalten. Bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts sorgten Korsetts dafür, dass den Frauen nachhaltig die Luft wegblieb. Da sie damals sowieso nicht viel zu sagen hatten, war das sozusagen irrelevant, jedenfalls für den männlichen Teil der Bevölkerung.

Das scheint heute nicht mehr ganz so zu sein. Der Gatte von Ioana Spangenberg, einem Möchtegernmodel aus Brandenburg, unterstützt sie darin, mit ihrem Taillenumfang ins Guiness-Buch der Rekorde Einzug zu halten. Es fehlen ihr noch ungefähr 6 Zentimeter. Herr Spangenberg ist übrigens um einiges ehrgeiziger als seine asthenische Frau.



Die "Königin der Wespen(taillen)" heisst Cathie Jung, wobei Jung nur der Nachname ist, denn Cathie gehört mit ihren 71 Jahren zu den etwas älteren Semestern. Uneingeschnürt bringt sie es auf 43 Zentimeter, den Weltrekord hält sie geschnürt mit 38 Zentimetern plus angehaltener Luft sowie dem Potential zur Blasenschwäche.

RTL machte mit Ioana Spangenberg die Probe aufs Exempel. Wie schädlich sind solche Ambitionen? Die 1 Meter 75 grosse Frau bringt knappe 39 Kilo (BMI 12,73) auf die Waage. Essen kann sie nur ganz wenig, da sie ihr Korsett 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag tragen muss.... Feiertage inbegriffen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) bringt es an den Tag: Ioana's Innereien leiden! Der Magen liegt 20 Zentimeter tiefer als normal, und zwar im Unterbauch. Ihre Nieren haben sich um 15 Zentimeter nach oben verschoben und sind bereits dermassen eingedellt, dass der Arzt die Frau darauf hinweisen muss, dass sie ein lebensbedrohliches Risiko eingeht, sollte sie dieses Experiment weiterführen und dem Körper nicht umgehend die Chance geben, sich zu regenerieren, wenn das überhaupt noch möglich ist.

Ioana ist ernstlich beeindruckt. Sie habe nicht gedacht, dass sie ihre Gesundheit riskiere. Ihr Gesichtsausdruck lässt erkennen, dass sie Willens ist, sich selber die (Atem)Freiheit wiederzugeben, die wir Frauen seit ungefähr 1920 geniessen. Ihr Mann scheint damit nicht einverstanden zu sein: "Du wolltest doch eigentlich was erreichen? Was wolltest Du erreichen? Berühmt werden, genau, und das wirst Du bei Deinem durchschnittlichen Aussehen eben nur, wenn Du weiter auf Rekordkurs bleibst."

Der Frau kann ich nur folgendes raten:
1. Mann verlassen
2. Künftig einen grossen Bogen um ihn machen
3. Korsetts verlegen, verlieren, zerschneiden
4. Atmen und Essen
5. Leben geniessen und die Wespentaille künftig den Wespen überlassen
Kommentar: geit's no? resp. homo spinnerens!

Donnerstag, 21. Mai 2009

Bernmobil appelliert...


... an mein Gewissen. Das ist jedoch für einmal nicht nur sauber, sondern rein, denn ich habe nicht die Angewohnheit, meine dreckbeschuhten Füsse auf den Sitz gegenüber zu legen, meinen Mittagslunch in Tram oder Bus abzuhalten oder gar daselbst eine Bierlaune auszuleben, um das stinkige Gesöff zuletzt über den ganzen Boden zu verteilen. Mein 20Minuten kommt bei mir ins Altpapier, der Müll wird im Abfalleimer zuhause entsorgt.

Es kann durchaus auch vorkommen, dass ich mich mal einmische und verbal für Rauchfreiheit oder etwas mehr Sauberkeit im ÖV sorge. Wie ich letzten Sommer erleben durfte, tun die Chauffeure selbst wenn es brenzlig wird nichts, ausser chauffieren natürlich. Ihre Sicherheit geht nämlich vor; für alles andere sei das Infocenter mit beschränkten Bürozeiten aber hoffentlich nicht ebensolchem Personal zuständig.

Nun erhalte ich als zahlende Kundin einen zweiseitigen Brief von Bernmobil-Direktor René Schmied. Er schildert darin wortreich, wie er sich aktiv für das Wohlbefinden seiner Kunden einsetze. Erstens stehe das spezielle Reinigungsteam 12 Stunden täglich im Einsatz. Es würden pro Jahr über 200'000 Kilo Abfall gesammelt, und trotzdem reiche das nicht. Auch koste es zehnmal soviel, Abfall aufzusammeln als ihn aus den Abfalleimern zu entleeren.

Bei mir trifft es durchaus zu, dass ich eine druckfrische Gratiszeitung einer bereits gelesenen vorziehe, weiss ich doch nicht, wie sauber die Finger meines Vorgängers waren. Ich lese NIE liegengebliebene Zeitungen, lasse aber auch nie welche liegen. Auch mich stören Abfallberge und sonstiger Dreck im Tram. Den Geruch von Pommes oder Chicken nuggets finde ich auch nicht unbedingt anturnend und hätte deshalb nicht wirklich etwas gegen ein Ess- und Trinkverbot. Muss ich mir jedoch wirklich jeden Hut aufsetzen?

Herr Schmied appelliert jedenfalls an MEIN Verantwortungsgefühl, z.B. indem er uns allen mit gutem Beispiel vorangeht und auf seinem ÖV-Arbeitsweg aktiv Saubermann spielt. Er geht sogar noch weiter und bittet mich, Teil seines "Team Sauber" zu werden und zum Beispiel die Getränkedose auf dem Nachbarssitz doch gleich zu entsorgen, "meinem" Verkehrsmittel zuliebe. Er selber sei wegen solcher Aktionen noch niemals ausgelacht oder beschimpft worden, was ja irgendwie auch logisch ist.

Bernmobil gerät wortreich an seine nicht zu knapp zahlende Kundschaft, weil sie bei den meines Erachtens oftmals gratis fahrenden Abfallverursachern (wie Drogensüchtige, jugendliche Angeber etc.) auf taube Ohren stossen. Wir sollen Vorbilder schaffen, welche die Anzusprechenden eh nicht interessieren, indem wir selber Vorbild sind.

Der Brief geht an 28'000 Libero-Abonnenten und kostet Bernmobil sicher eine zusätzliche Stange Geld. Als Gegenleistung bietet man uns übrigens.... die saubersten Trams und Busse der Schweiz.

Martin und ich sind ganz putzige Wesen.... und momentan an vier Orten im Einsatz. Noch niemals ist es mir jedoch eingefallen, unsere zahlenden Kunden zu Reinigungsarbeiten anzuhalten. Unser Dojo ist kein Esstaurant und auch die Praxis nicht in erster Linie ein Ort der Verpflegung. Unsere Kunden suchen uns für ein Training oder eine Behandlung auf. Natürlich sollen sie sich wohlfühlen. Es ist und bleibt jedoch UNSERE Verantwortung, für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen... das wäre ja noch schöner.

Ich kann nur erneut sagen: Bernmobil (er)fahrbarer Humor.

Samstag, 16. Mai 2009

Krankenkassen noch kränker?


.... oder betrifft diese Aussage wohl eher die Politiker der SP.

Die haben nämlich in ihren Parteiaugen ein paar ganz geniale Ideen, was die mittlerweile schon fast überschwappenden Probleme mit den Kosten in unserem "Gesundheits"wesen anbelangt. Mit ihren Vorschlägen sollte es angeblich möglich sein, die definitiv anstehende Prämienerhöhung auf unter 5 Prozent zu drücken. Meldungen von Prämienerhöhungen 2010 von schlimmstenfalls bis zu 20 Prozent sind gemäss Felix Schneuwly, Sprecher der Santésuisse, nicht als Drohung zu verstehen. Auf jeden Fall plane man aktuell Erhöhungen im zweistelligen Bereich.

Die SP hält nicht viel von Couchepins bisherigen Lösungsansätzen und eine Praxisgebühr von 30 Franken für untauglich. Ihr Vierpunktesystem umfasst:
  • Senkung der Medikamentenpreise
  • Streichung der Wahlfranchisen
  • Verbot von Dumpingkassen
  • Tiefere Kassen-Mindestreserven
So, so, man will also wieder auf dem Buckel der Leute sparen, welche - wie wir - selber Verantwortung übernehmen, kaum je einen Arzt aufsuchen, sämtliche Medikamente und andere Krankheitskosten selber zahlen, aus Spargründen eine hohe Jahresfranchise gewählt haben und dazu noch mit einer gesunden Lebensweise in ihre Gesundheit investieren (gesunde Ernährung, genügend Bewegung, nicht Rauchen, wenig Alkohol, keine Drogen, genügend Schlaf etc.). Man geht also davon aus, dass, wenn man diese Leute noch mehr schröpfen könnte, wieder genug im grossen Topf liegen würde.

Meines Erachtens ist es nicht sinnvoll, die unhaltbaren Zustände im Gesundheitswesen zu sanktionieren, indem man dem grossen Pool immer mehr Geld zuführt. Seit Jahren steigen die Kassenprämien in einem Masse, welches man sich für andere Produkte nicht vorstellen könnte. Jedes Jahr Erhöhungen, manchmal sogar an die 30 Prozent, je nachdem in welcher Region man wohnt oder in was für einer speziellen Kasse man bisher versichert war.

Hätte eine gleiche Preisentwicklung bei den Milchprodukten stattgefunden, würde man wohl heute 100 Franken oder mehr für einen Liter Milch zahlen. So wundert es denn niemanden, dass es Leute gibt, die sich die gesetzlich vorgeschriebene Mitgliedschaft bei einer Kasse schlicht nicht mehr leisten können. Die Prämien müssen dann von der Allgemeinheit getragen werden. Auch gibt es Leute, welche nach Erhalt einer Arztrechnung zuerst den Anteil der Kasse einfordern, um dieses Geld dann beim nächsten Lebensmitteleinkauf zweckzuentfremden. Der Arzt geht in solchen Fällen leer aus, was total daneben ist.

Mein Vorschlag wäre, dass eine Versicherung im ambulanten Bereich fakultativ wäre und das Obligatorium sich auf den stationären Bereich beschränkt. So würden nämlich viele Leute ihre Grippen und Wehwehchen selber bezahlen, hätten aber eine sinnvolle Deckung und somit Sicherheit für die wirklich teuren Behandlungen. Leute mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes etc., welche auch ambulant viele Kosten zu tragen haben, könnten ihre Versicherungsdeckungen auf den ambulanten Bereich ausweiten. Daneben müsste man natürlich der Pharmalobby die Stirne bieten, und und und...

Ich weiss, es ist ein heikles und schwieriges Thema. Die Situation ist so verzwickelt-verzwackelt, dass sie kaum mehr zu lösen ist. Es muss wohl auch hier einmal alles zusammenfallen. Trotzdem kriegt die SP für ihre Vorschläge von mir den Kaktus der Woche. Wer mit meinem Vorschlag ebensowenig einverstanden ist, schicke mir das stachlige Teil doch einfach zurück.

Donnerstag, 16. April 2009

Demoscope.... unerwünschter Telefonterror


Die Firma Demoscope ist zuständig für irgendwelche Umfragen zu irgendwelchen Themen die niemanden wirklich interessieren. Die Ergebnisse werden dann ausgewertet und irgendwo präsentiert und wiederum interessiert sich kaum jemand für die Resultate. In Auftrag gegeben werden die Befragungen von diversen Firmen oder Printmedien aus dem In- und Ausland.

Angeblich ist Psychografie die Spezialität von DemoSCOPE. Meines Erachtens käme das Wort Psychoterror dem Ganzen um einiges näher. Meist laufen die geplanten "Lauschattacken" unter Vorwahl 041 oder 052er-Nummern. E-Mails mit der Bitte, die Anruferei umgehend einzustellen, bleiben unbeantwortet und leider auch folgenlos.

Und Demoscope steht mit solchen Daueranrufen nicht allein da. Die Firma gfs-Befragungsdienst ist ebenfalls fleissig und Tag und Nacht im Dienst. Hier sind es meist 044-Nummern. Marcel Amrein, der Projekt-Manager, beantwortet zumindest meine Mail, allerdings könne er leider nichts für mich tun, weil unsere Nummer vielleicht gerade in einer laufenden Studie drin sei. Wir sollten einfach der jeweiligen Interviewerin sagen, wir möchten nicht an der Umfrage teilnehmen.

Und wie manchmal am Tag sollen wir das tun? Unsere Festnetznummer ist sowohl Privat- als auch Geschäftsnummer, also auch für Schule und Praxis. Da ich auch Klienten aus anderen Kantonen habe, kann ich es mir nicht leisten, Anrufe unter anderer Vorwahl zu ignorieren.

Ist es möglich, dass man sich hierzulande gegen solchen Telefonterror nicht wehren kann? Heute abend habe ich beim zweiten Anruf mal einfach abgenommen und den Höhrer irgendwo hingelegt. Wir müssen uns jedoch etwas Effizienteres einfallen lassen, am besten etwas Akustisches! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Sirenenton, einer schrillen Pfeife oder was auch immer.

Ich glaube, ich gebe einmal eine Umfrage in Auftrag. Sollen sich doch die Schweizerinnen und Schweizer dazu etwas Kreatives einfallen lassen. Dafür wende ich mich wohl am besten mal an DemoSCOPE oder den gfs-Befragungsdienst und schaue, was dabei rauskommt.

Übrigens: dieses Video beweist, dass Umfragen manchmal zu abstrusen Resultaten führen. So waren viele Leute sofort bereit, eine Petition gegen "dihydrogen monoxide" zu unterzeichnen. Besonders unangenehm ist ja die Tatsache, dass "dm" überall drinsteckt, auch in Babynahrung... und da hört der Spass nun wirklich auf!



Ein anderes Wort für "dihydrogen monoxide" ist jedoch ganz einfach Wasser resp. H2O. Es kommt also nur darauf an, wie Informationen an den Mann oder die Frau gebracht werden, dann wirkt selbst Wasser lebensbedrohlich.

Mittwoch, 4. Februar 2009

MÄNNER!! Unterbruch der Stromzufuhr...


...oder doch eher einer in der Interaktion männlicher Gehirnareale.

Wer nicht auf Facebook mit mir verlinkt ist, hat diesen Erklärungsversuch unterschiedlichen Denkens und Funktionierens von Mann und Frau noch gar nicht gesehen. Da stehen "Boxes" gegen "Wires", da steht Isolation gegen Interaktion, da steht die berühmte "Nichtsschachtel" unseren weiblichen Emotionen gegenüber.... Es erklärt alles....


Fast alles!!!! Gestern wurde unser Briefkasten mit einer Info des EWB beehrt "Unterbruch der Stromzufuhr Donnerstag zwischen 18 und 21 Uhr". Halloooo!!! Das Tageslicht wird genau zu dieser Zeit ausgeknipst und wir sollen zur Verhinderung von Schäden alle Stecker von PCs, Stereoanlagen, Radios, Telefonen, Faxgeräten, Generatoren, Solaranlagen etc. ziehen oder gleich alle Sicherungen rausschrauben.

Da hat es bei mir gleich ein paar interne Sicherungen "geputzt". Warum in aller Welt sind die Geschäftsleidungen nur von der männlichen Species bevölkert. Was anderes als ein Männerhirn kommt auf solch abstruse "Lösungen"? Sorry Jungs!!!

Ich habe ja keine Kinder - noch nicht =D !!!! Dennoch habe ich mir überlegt, was Mütter in dieser Zeit mit ihren Kindern machen. Die Väter können ja zum Italiener ausweichen, aber die Frauen? Okay, es gibt Kühlschrank, allerdings darf der nach Eintritt des Stromunterbruchs zum Schutze des Inhalts nicht mehr geöffnet werden. Dass die Heizung dann natürlich ausfällt, ist klar. So wird die Wohnung schön auskühlen, was zu einem familiären Massenlager einlädt. Aufpassen muss man beim Vorlesen der Gutenachtgeschichte, dass man die Bettdecke nicht in Flammen setzt, denn so eine Kerze ist auch nicht alles. Am besten besorgt man sich vorher eine Stirnlampe, wie wir sie vom Onkel Doktor kennen.

Was aber ist mit uns PC- und TV-Junkies. Gibt es spezielle Auffangstationen und wie um alles in der Welt werden wir uns auf EINE Sendung einigen können. Gilt dann das Faustrecht oder werden zur friedlichen Lösung iPhones verteilt, damit jeder seinen Abend nach eigenem Gusto gestalten kann? Wir könnten natürlich zwei Strassen weiter um Asyl ersuchen, aber ob die Leute dort auch "das perfekte Dinner" reinziehen möchten, ist wohl eher fraglich.

Tagsüber wäre das Problem mit der Helligkeit ein klitzekleinwenig besser zu lösen gewesen. Interessant ist, dass diese Zeitspanne gewählt wurde, weil 5 Geschäfte bis 18 Uhr arbeiten möchten: ein (S)Treuhänder, ein Immobilienheini, ein Malergeschäft, ein Architekt sowie die bedrohten Völker. Betroffen sind allerdings 16 Wohnblöcke.

Mein Vater hat nun bemerkt, dass unser Haus in dieser speziellen Schicksalsgemeinschaft gar nicht mit aufgeführt wurde. Hei SUPER, das ist ja ein Glück. Ich frage mich nun, wann das Notstromaggregat geliefert wird? Danke EWB!!
Einer Wird Beliefert =D