Freitag, 17. Juni 2011

Haitech bei World Vision, Amnesty International etc.

Haitech im Briefkasten
Hai allesamt! Nervt es Sie auch, wenn Ihr Briefkasten vor lauter Bettelbriefen überquillt? Früher passierte dies um Weihnachten, heute gehört das Appellieren an Ihr Herz (für Kinder, Inhaftierte, Hungernde, Dürstende, Kranke, Behinderte....) zum vermutlich lukrativen Ganzjahresgeschäft.

Uns geht es gut. Wenn wir - aus was für Gründen auch immer - jammern, dann auf hohem Niveau. Klar, dass man gerne etwas abgibt. Früher habe ich Terres des Hommes berücksichtigt, Amnesty International, Unicef, aber auch die Firma BeTax, ein Unternehmen mit Behindertentaxis. Im März diesen Jahres habe ich nebst der Glückskette auch World Vision einen grösseren Betrag für Japan gespendet.

Das ist alles gut und recht und völlig in Ordnung. Was mich fuchsteufelswild macht, ist, wenn ich wie im Falle von TdH drei Wochen nach einer Spende von 150 Franken wortreich ersucht werde, doch bitte dies oder jenes Projekt auch noch zu unterstützen. BeTax legte gar einer Verdankung erneut einen Einzahlungsschein bei mit der Bitte, doch ja die nächste Überweisung nicht zu verpassen. Meine diesbezüglichen Briefe wurden stets mit Unverständnis quittiert. Man müsse doch die Leute anschreiben, deren Adressen man kenne. Mittlerweile schicke ich die adressierte Bettelpost unfrankiert A-Post zurück. Amnesty International hat immer noch nicht begriffen, dass ich ihr Vorgehen nicht mehr goutiere. So erhielt ich erst kürzlich ein Couvert mit der Aufschrift "Spendebestätigung". Komisch, dacht'ich mir; ich hab doch gar nicht gespendet! Genau dies bestätigt mir der Brief von AI. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass ein Einzahlungsschein beigelegt war, mit der Bitte, ihnen im Falle XY etwas unter die Arme zu greifen.

Vor 3 Monaten habe ich bei World Vision 100 Franken für Japan gespendet; nicht viel, aber ich hatte zuvor schon 250 Franken der Glückskette übergeben. Der heute eingetroffene Spendeaufruf von WW lautet "Öffnen Sie Türen". Ich kann auswählen zwischen einem Mikrokredit von 90 Franken für 20 Fruchtbäume in Armenien, einem Mikrokredit von 135 Franken für 5 Lämmer in Bolivien oder einem 290fränkigen Mikrokredit in die Mongolei für den Start eines Kleingewerbes als Gemüsebauer. Notabene: nicht ich kriege einen Kredit, denn was soll ich mit 5 Lämmern in Bolivien?

Ich nenne dieses nicht wirklich sympathische Vorgehen Haitech, wenn ich auch diesen faszinierenden Riesenfisch nicht beleidigen möchte. Mein Aufruf an die an sich guten Institutionen: gebt uns Spendern eine Chance, damit wir Euch auch weiterhin treu verbunden bleiben können. Wir vergessen Euch nicht, wollen aber zwar geschätzt aber nicht genötigt werden. Wir danken Euch diese Rücksichtnahme mit einer weiteren Spende, zu einem späteren Zeitpunkt, einen, den wir selbst bestimmen und den wir für richtig halten. Andernfalls muss ich Euch bitten, meine Daten endgültig aus Eurem System zu löschen. Vielen Dank!

PS: Immer mehr Menschen verlegen sich darauf, ihren Reichtum mit ihrer unmittelbaren Umgebung zu teilen und z.B. Freunde direkt zu unterstützen, anstatt anonym irgendwelche Institutionen zu berücksichtigen. Eine gute Idee!

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