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Donnerstag, 24. Mai 2018

#Sion2026 - Bundesmilliarde gehört zwingend vor das gesamte Stimmvolk

Ein grosses NEIN von mir 🧐
Wie immer, wenn es um Sport geht, will man hierzulande mit der ganz grossen Kelle anrichten. Wo Kulturschaffende sich bemühen müssen, Bund und Kantonen ein paar Franken abzuluchsen, strömt das Fränkli für Sportanlässe, als stünde irgendwo einen Goldesel im Dauereinsatz.

Sion 2026, das wären Gesamtkosten von 2,4 Milliarden Schweizerfranken, wovon der Bund 995 Millionen zu tragen hätte. Der Bund, das sind wir, die Steuerzahler.

Am 10. Juni wird im Wallis über eine Kandidatur abgestimmt. Warum nur im Wallis? Gehört der Bundesbeitrag von fast einer Milliarde Franken nicht vors gesamte Stimmvolk. Selbstverständlich!! Doch zeitlich wäre das praktisch unmöglich, da eine nationale Volksabstimmung frühestens am 10. Februar 2019 stattfinden könnte, die Kandidatur aber bereits im Januar 2019 eingereicht werden muss.

Also dürfen nun die Walliser exklusiv über mögliche Ausgaben dieser Höhe befinden? Geht gar nicht. Das fand auch Silva Semadeni (SP/GR), welche am 12.12.2017 eine entsprechende Motion einreichte und eine referendumgsfähige Gesetzesgrundlage forderte. BRAVO!

Die Stellungnahme des Bundesrates vom 21.2.2018 begeistert weniger:
"…… Der laufende Prozess im Hinblick auf eine Bundesunterstützung des Projekts "Sion 2026" erfolgt im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Grundlagen. Es sind keine rechtsetzenden Bestimmungen erforderlich. Beschlüsse über neue Verpflichtungskredite erfolgen gemäss Artikel 25 Absatz 1 des Parlamentsgesetzes in der Form des einfachen Bundesbeschlusses. Einfache Bundesbeschlüsse unterstehen gemäss Artikel 163 Absatz 2 der Bundesverfassung nicht dem Referendum….." 
Bla-Bla-Bla

Unter anderem beim Bärenpark wurde uns eindrücklich vor Augen geführt, wie das mit veranschlagten Summen in unserem Lande so steht. So beliefen sich die Kosten des Bärenparks statt auf die einst kommunizierten 6,9 Millionen auf ganze 21,3 Millionen", den nachträglich gebauten Lift und diverse Sanierungsarbeiten nicht mit eingerechtet. Und der Bärenpark ist kein Einzelfall. Immer wieder hört der Steuerzahler: Projekt teurer als ursprünglich angenommen!

"Sauer macht lustig" sagt man. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Ich bin in letzter Zeit mehr als nur stinkesauer über unsere verantwortungslose Politik, aber von lustig hab ich herzlich wenig bemerkt.

2,4 Milliarden, das ist nur die monetäre Seite. Spiele dieser Grössenordnung sind mit nachhaltigem Management und sozialer Verantwortung längst nicht mehr zu vereinbaren. Und die Umwelt zahlt stets einen sehr hohen Preis, das hat man in anderen Ländern gesehen - in China zum Beispiel auf krasseste Weise.

Auch das Thema Sicherheit wird noch einiges zu denken und zu reden geben. Die Austragungsorte wären nicht auf den Kanton Wallis beschränkt - umso mehr müsste gesamtschweizerisch über eine Kandidatur abgestimmt werden. Folgendes ist geplant:

Eishockey: Bern, Freiburg und Biel.

Eiskunstlauf und Shorttrack: Lausanne.
Eisschnelllauf: Aigle (Alternative: im Ausland).
Curling: Visp.

Bob/Schlitteln/Skeleton: St. Moritz.
Biathlon: Les Diablerets.

Ski alpin: Crans-Montana.
Ski Freestyle: Veysonnaz (Skicross, Buckelpiste, Aerials) und Leysin (Halfpipe, Slopestyle).
Snowboard: Veysonnaz (Snowboardcross), Leysin (Halfpipe, Slopestyle) und Sitten (Big Air).
Ski nordisch/Langlauf: Ulrichen-Goms. Skispringen: Kandersteg und Engelberg (Grossschanze).
Nordische Kombination: Kandersteg.

Demonstrations-Sportarten: Zermatt (Ski Alpinismus), Verbier (Freeride) und Thyon (Telemark).
Eröffnungs- und Schlussfeier: Sitten.
Olympisches Dorf: Collombey.
Was haben wir schon mal für eine Regierungsform? Genau! Und was ist die Definition für die Demokratie in unserem Land: 
Die direkte Demokratie ist in der Schweiz so ausgestaltet, dass die Stimmbürger als Souverän auf allen Staatsebenen (Gemeinde, Kanton, Bundesstaat) als Inhaber der obersten Gewalt (Souverän) in Sachfragen entscheiden können.
Hmmmmm🧐🙄

Freitag, 10. Dezember 2010

FIFA, Sepp Blatter und andere Katar-strophen

"..... ich pfeife auf Ihre Meinung"
Der Duden wird erweitert. Nebst dem Wort "Katastrophe" wird neu "Katar-strophe" aufgeführt.

Katarstrophe (arabisch Qatarstrophe): Vetternwirtschaft, Korruption, Machtmissbrauch, Intransparenz, Unglaubwürdigkeit, Bestechlichkeit, Farce.

Als Beispiele einer typischen Katarstrophe werden die FIFA und deren Sesselkleber-Präsident Sepp Blatter explizit aufgeführt.

Blatter beansprucht für sich auch in privaten Belangen Sonderrechte. Nach einem selbstverursachten Autounfall im Oktober 2008 hat er jedenfalls alles versucht, möglichst heil aus der Sache rauszukommen. Sofort nach dem Unfall haben die Ordnungshüter... ehm... also hat die Polizei Blatters Autonummern entfernt, angeblich aus Gründen des "Persönlichkeitsschutzes". Der FIFA-Patron wurde dann doch gebüsst, u.a. wegen Verletzung von Verkehrsregeln und Nichtbeherrschen des Fahrzeuges beim Überholmanöver. Vor allem der richtige Abstand hatte bei letzterem gefehlt. Ob das in dem Fall chronisch ist?

Seit 1998 ist Sepp Blatter FIFA-Präsident. Schon zu Beginn seiner Karriere kamen Gerüchte über Fälle von Korruption vor der Wahl auf. So soll Blatter angeblich 22 Stimmen käuflich erstanden haben. Gegen das Buch des Enthüllungsautors David Yallop (Wie das Spiel verloren ging) ging Blatter juristisch vor und erwirkte einen Verkaufsstop in der Schweiz. Auch seine Wiederwahl 2002 soll nicht ganz rechtmässig über die Bühne gegangen sein.

2010 wundern sich nun die Fachleute und staunen die Laien über die Vergabe der Fussball-WM 2018 und 2022. Auch dabei scheint es vor allem um Finanzielles gegangen zu sein. Die Glaubwürdigkeit des Weltverbandes steht auf dem Spiel. Vielleicht sollte man als erstes einmal einen Blatt(er)schuss wagen und den Machtmenschen par excellence in den Ruhestand kicken. Die organisatorischen Probleme (9 Zeitzonen Unterschied im Falle Russlands, hitzige Temperaturen im Wüstenstaat) werden sowieso niemals ganz oben in der Firma gelöst, denn müssten sie das tatsächlich, dann würde selbst der Bestechlichste sich das Ganze nochmal überlegen.

"I FIFA üf öji Meinig" (ich pfeife auf Ihre Meinung) wird sich der Seppli denken, die diesbezüglichen Schlagzeilen gekonnt überlesen und es sich an Weihnachten besonders gut gehen lassen. Alea iacta est!