Ticket to Nottwil gefällig? |
Am New Yorker Broadway lebt sich's gefährlich: aus 9 Metern abzustürzen ist bekanntlich kein Schleck. Wer Glück hat kommt mit dem Schreck und leichten Verletzungen davon, so wie der Darsteller (besser gesagt: Stuntman) des berühmten Spinnenmanns in "Spiderman - Turn off the Dark", welcher am Montag Abend die Aufführung mit einem unsanften Abgang vorzeitig beendete. Drei andere Darsteller hatten sich davor auch schon ernsthaft verletzt, und das gerade mal innerhalb eines Monats.
Eines fällt auf: um dem Action-verwöhnten Zuschauer etwas zu bieten, werden immer mehr Risiken auf sich genommen. Wie schnell etwas passiert ist, das leider nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann, zeigt der Fall Samuel Koch (s. Post 1 und 2). Wir schauen vielleicht noch ab und zu, ob die Printmedien etwas Neues über seine Fortschritte berichten; für Samuel sieht die Realität etwas anders aus. Der Weg zurück in eine gewisse Selbständigkeit ist steil, kräftezehrend und braucht den vollen Willen, den ganzen Krafteinsatz. Auch den Lebensmut muss man stets von Neuem in sich nähren.
Die ersten Musicals waren noch ganz harmlos. My fair Lady, Westside Story, A Chorus Line, Cats, Dirty Dancing...... da machte man doch höchstens mal einen Misstritt. Wer bei Starlight express mitfährt, ist etwas schneller und gefährlicher unterwegs. Wer jedoch als Spiderman gleich die Wände hochklettert, riskiert Kopf und Kragen.
Ob die diversen Computerspiele, in welchen man mehr als ein Leben besitzt, einem vorgaukeln, dass man nach einem Absturz mit einem einzigen Klick zurück an den Start gehen und es noch einmal versuchen kann? Ist der moderne Mensch zu modern oder gar zu dumm um zu bemerken, dass er zu seinem Körper Sorge tragen muss, da selbst mit Hilfe der grossen Chirurgen nicht alles machbar und auch weit und breit kein Ersatzteillager in Sicht ist? Turn off the Dark? Nein: Turn on your Brain!
PS: ich gehe auch ab und zu die Wände hoch.... aber das ist eine andere Geschichte!
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