Sonntag, 14. November 2010

Dreck am Stecken: Pilger des Lebens oder: Monarchie in Gefahr?

Sex, Lies and Videotape?
Es gibt Menschen, mit denen man sich immer wieder in das Universum der Wortbedeutungen begibt. Nebst Göttergatte Martin ist mein guter Freund Peter ist so ein Wegbegleiter.

Im Verlaufe der stets sehr inspirierenden Gespräche lässt Peter sich zum Beispiel auf ein Wort, einen Ausdruck, eine Redewendung ein und sagt etwas dazu. Das löst in mir dann wieder innere Bilder aus und eine Kettenraktion ist die Folge. Wir sind jeweils kaum zu bremsen.

"Dreck am Stecken haben", was für ein interessanter Begriff. Mir kam sofort das Bild eines Pilgers in den Sinn. Als Pilger des Lebens bewegen wir uns im Laufe der Jahre durch verschiedendstes Gelände. Der Zustand des Steckens zeigt an, wo wir uns durchgeschlängelt, -bewegt oder gar -gekämpft haben. Schlamm, Morast, feuchter Sand oder was immer es auch war: wir können noch so lange versuchen, unser "Reisetagebuch" zu verstecken, definitiv gelingen wird es uns nicht.

Wer sich für Pilgerei interessiert, dem seien die Bücher von Alex Ignatius (teilweise leider vergriffen) empfohlen über seinen Pilger Mu (Mu japanisch = Nichts). Einen Einblick in Stationen des Lebens eines Pilgers sind auf dieser Seite abrufbar. Ein Beispiel habe ich im Buch "Pilger Mu - Diesseits von Jetzt" abgezeichnet.

Fremdsprachenkenntnisse erwünscht =D
Bei uns für die Medien völlig uninteressanten, irrelevanten Pilgern spielt es der Allgemeinheit nicht so eine Rolle, was für Dreck sich an unseren Stecken festgesetzt hat. Nur wir selber möchten manchmal den Lebensfilm zurückspulen und gewisse Dinge anders machen.... besser eben. Dabei stören uns meist nur Kleinigkeiten, die wirklich grossen Dinge verdrängen wir in der Regel erfolgreich. Fast ausnahmslos alle haben eine Leiche im Keller, sagt man.

Geheimnisse eines Durchschnittsmenschen sind für die Allgemeinheit überwiegend uninteressant. Sie werden allenfalls "individuell genutzt", indem man den Geheimnisträger damit unter Druck setzen kann, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Ungesunde Machtbeziehungen entstehen oft durch reale oder auch nur vermeintliche Erpressbarkeit. Im Falle eines Königs aber kann sich so etwas für das Wohl eines ganzen Landes fatal auswirken.

Männiglich nutzt eine Machtposition gerne aus, vor allem bei Frauen. Und bei Frauen kommt Macht um ein Vielfaches besser an als Geld, und so lassen sie sich gerne auf Staatsführer, erfolgreiche Unternehmer, Mafiabosse etc. ein, auch wenn diese schon alt und nicht besonders attraktiv sind. Der Duft der Macht... etwas daran teilhaben und als Frau wiederum die eigene Macht über diesen Mächtigen spüren... ein tolles Spiel!

Aus so einem Spiel wird manchmal auch Ernst. In den wenigsten Fällen hat Ernst zwei kleine Patschhändchen, winzige Füsschen, ein süsses Lächeln und wird jahrzehntelang totgeschwiegen. Einem Staatsmann kann so ein Spiel auch mal Kopf, Kragen und Stellung kosten, es sei denn, es handle sich um den König von Schweden.

Das Enthüllungsbuch über Carl Gustafs Seitensprünge - "Der widerwillige Monarch" - scheint so zu interessieren, dass es innerst kürzerster Zeit nicht nur ab- sondern vergriffen war. Dass jedoch ein Clubbesitzer mit dem typisch schwedischen Namen Markovic nun gross damit angeben kann, er habe Beweis-Videos, die des Königs vergnügliches Zusammensein mit Nutten zeigten, dann müsste man eigentlich kurzen Prozess mit so jemandem machen.

Erpressung ist soviel ich weiss kein Antrags- sondern ein Offizialdelikt, bei welchem Justiz und Polizei verpflichtet wären, ein Verfahren einzuleiten, sobald sie davon erfährt. Warum das im Falle des Nachtclub-Betreibers, welcher schon früher Prominente mit Hilfe von Videos erpresst hat, nicht geschieht, ist seltsam. Ob da andere Mächtige auch schon mit in der gleichen Patsche - sprich: Whirlpool - sassen?

Um einiges seltsamer scheint mir jedoch, dass ein nicht wirklich minderbemittleter König sich als Ort für seine ausserehelichen Vergnügungen ausgerechnet einen dermassen berüchtigten Nachtclub aussucht. Aber China ist ja bekanntlich ganz-ganz weit weg!

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