Freitag, 22. August 2008

Charmattacke zum Zweiten


Mamma mia, was für ein Tag. Ich bin immer noch ganz hibbelig!!!
Heute habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt: einmal am Elefantenapéro teilzunehmen. Nicht dass ich etwa die nötige Körperfülle hätte, um auf der Liste der geladenen Gäste zu stehen. Nein, jeder ist herzlich willkommen an diesem beeindruckenden Event.

Würde man mir persönlich ein Kleinkind in die Hand drücken und sagen: geh mal mit Pappas Liebling auf Stippvisite in die Stadt, wäre ich wohl endlos überfordert. Ich meine, das ist eine Riesenverantwortung!!! Dies darf es nicht, das muss es unbedingt, und ja nichts Süsses vor dem Mittagessen. Und mit der Anzahl Kinder nimmt die Verantwortung nicht ab. Würde man mir gar einen Elefanten in Verwahrung geben.... geschweige denn sieben (??!) Stück.

Die Leute vom Zirkus Knie nehmen es jedoch zur Freude der Berner Bevölkerung Jahr für Jahr auf sich, mit ihren Elefanten vom Wankdorf bis Mitte Stadt zu ziehen, ohne dass die Strassen speziell gesperrt wären.

Gegen 9 Uhr 40 erwartete ich sie an der Papiermühlestrasse. Es dauerte eine ganze Weile, doch urplötzlich begann mein Herz zu klopfen. Noch in kaum sichtbarer Ferne sah ich schemenhaft diese beeindruckenden Wesen die Strasse überqueren. Dann kamen sie direkt auf mich zu, schritten neben dem Trottoir einher, auf Tuchfühlung. Es war unbeschreiblich. Das ist ein Gefühl, sag ich Ihnen.

Ruhig und gemächlich gehen diese Riesen ihres Weges, und man geht direkt daneben!!!! Knips hier und knips da und... Achtung: Kinderwagen mit Tempo 30 von Links, Grossmutter samt Enkel von rechts... 

....und immer wieder die Ermahnungen des einen Begleiters, welcher mit "Achtung aufpassen" versucht, den Begleittross - alles zirzensische Laien - daran zu hindern, direkt unter die Zartbefussten zu geraten. Der hinterste in der Reihe wurde nämlich zwischenzeitlich etwas nervös, wenn man seinen Rückenraum nicht achtete. Er zeigte dies an, indem er mit dem rechten Hinterbein ganz leicht nach hinten kickte, um sich Platz zu verschaffen.

Aufgrund ihrer vermeintlichen Gemütlichkeit hatte ich mich auf ein Schneckentempo eingerichtet, aber die hatten ganz schön einen drauf und so kam ich denn nebst Schwärmen auch ein wenig ins Schwitzen. Schon ungewöhnlich, wenn die Zeit samt Bernmobil ein wenig stillsteht und sich ein Zug Wüstentiere die Altstadt raufbewegt. 

Beim LOEB angekommen habe ich mich dann schleunigst verabschiedet. Da waren dermassen viele Leute und ein Geschrei. Die feiererprobten Elefanten (einige davon sind seit 12 Jahren mit dabei) gingen zwar im Gewühl fast unter, aber ich gehe davon aus, dass sie ihren Apéro dennoch genossen haben.

Und im Vergleich mit dem gestrigen Elite Modelcontest konnten die Tiere bei mir echt punkten. Da war jede Menge Charme, hie und da ein Lächeln, Traummasse der Grösse XXL und Natürlichkeit. Elefanten gehören zu meinen Lieblingstieren, nicht nur deshalb, weil ich neben ihnen so zierlich wirke.

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