Donnerstag, 21. August 2008

Charmeattacke?

Geschätzte 540 Kilo Lebendgewicht verteilt auf 2472 Knochen, jede Menge verspannte Kiefer und Stöckeln, was das Zeug hält, was könnte das sein? Eine Kurzzusammenfassung des heutigen Elite-Model-Wettbewerbs, einer Charmeattacke schlechthin, die gänzlich ohne Lächeln über die Bühne ging, Viola Tami ausgenommen. 

Das Event gilt als Schweizer Sprungbrett in den Modehimmel. Und Blond war Trumpf... ohne Witz. Okay, wenn Sie denn drauf bestehen: Blondy bestellt sich ne Pizza. Der Ober: soll ich die in 6 oder 12 Stücke zerschneiden? 6 bitte, 12 könnte ich niemals schaffen!

Dass die Anwärterinnen auf den Elitethron eine Pizza noch nie aus der Nähe gesehen haben, davon muss praktisch ausgegangen werden. Salat ohne Sauce ist ja soooo lecker. Also ich finde es einfach nach wie vor bedenklich, dass uns über die Laufstege dieser Welt ein Modebewusstsein eingehaucht und eingetrichtert wird, das absolut nicht vereinbar ist mit einem normalen Körper. Die Anzahl Knochen bleibt sich zwar gleich, aber das Drumherum....

Nun kann ich ja ganz einfach zufrieden sein mit meinem Aussehen, denn wenn ich mal kurz einen Blick in meinen Pass werfe (huch, schon!!) und danach in den Spiegel, dann muss ich sagen: ich seh gar nicht mal so schlecht aus. Eigentlich!! bin ich glücklich so. Mein Problem ist nur, dass Lagerfeld, Joop und all die andern grossen Namen ausschliesslich für Mädels wie die heute über den Laufsteg gejagten entwerfen. Karl der Grosse sagte einmal ganz klar, dass Kleider an Frauen mit Grösse 38 Scheisse aussehen und rät zu rigorosem Kohlehydratverzicht. Na Bravo, Karlchen, wobei Du mir eigentlich!! früher besser gefallen hast. Modeschöpfer im allgemeinen und Karlchen im Besonderen interessieren sich jedoch nicht für die Meinung einer unbedeutenden Frau (wie mir), ja sie interessieren sich eigentlich überhaupt nicht so für Frauen.

Tatsache ist, dass ein Faible für den Frauenkörper resp. für natürliche weibliche Rundungen nicht mehr Voraussetzung ist, für Frauenkörper Mode zu entwerfen, sondern allenfalls ein Hindernis. Primäre Resonanz zum männlichen Körper genügt, und man braucht nur noch die Knöpfe auf der rechten statt auf der linken Jackenseite anzubringen. Wir können froh sein, wenn nicht gleich O-Beine mit eingearbeitet werden. Nur Yves St. Migros geht da etwas andere Wege, schafft es aber nicht an die grossen Modeevents.

So klappert es wohl weiterhin auf den Laufstegen von Paris, London und Mailand und wir versuchen dort Kalorien einzusparen, wo es am meisten bringt. Na wo wohl? Also ich trinke meinen Kaffee ohne Zucker =D

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Oh Gott, ich seh mich ja gar nicht!! Schreikrampf, wo bin ich? Hiiiilfe!!!!! Hab wohl zu wenig gegessen heute!!!

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