Freitag, 30. August 2013

Highlife für Messerstecher Carlos

Zürich auf Hätschelkurs
29'000 Franken pro Monat gibt der Kanton Zürich offenbar für den 17jährigen Messerstecher Carlos aus. Der residiert seit einiger Zeit in einer schicken, neu renovierten Viereinhalb-Zimmer-Wohnung in Reinach. Inbegriffen ist überigens auch ein Wasch-, Koch- und Putzdienst durch eine Ersatzmutter, Thaibox-Kurse bei Zehnfach-Weltmeister Shemsi Beqiri, sowie ein zehnköpfiges Betreuerteam inklusive Privatlehrer und Anwalt.

Das mit dem Kampfsport wäre ja noch eins, der kann nämlich durchaus eine Verhaltensänderung bewirken. Vielleicht bringt ihm sein Lehrer ja ein paar Sachen aus dem Ehrenkodex der Samurei bei (Bushidō), wobei Thaiboxen wahrscheinlich eine eigene "Philosophie" hat.

Die sieben Tugenden des Bushidō wären übrigens:
Gi - Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
Yu - Mut
Jin - Güte
Rei - Höflichkeit
Makoto - Wahrheit, Wahrhaftigkeit
Meiyo - Ehre
Chūgi - Treue, Pflicht, Loyalität
Gemäss Berichterstattung ist jedoch Carlos' Boxlehrer im Februar selber wegen Körperverletzung und Drohung verurteilt worden und ist somit vorbestraft. Da wird wohl nicht viel über Ehre, Güte und Höflichkeit gesprochen.

Wie aber kann es sich eine Stadt oder Gemeinde leisten, monatlich so viel Geld für eine einzige Person auszugeben. Ob es am teuren Geschmack der Sozialarbeiterin liegt, welche mit ihrem Schützling ebenfalls in der grossen Wohnung lebt. Offenbar nicht, erklärt diese, denn die Kosten für die Betreuung seien so nicht höher, als wenn Carlos im Gefängnis sässe. Allerdings könnte man auf den Gedanken kommen, dass sich Verbrechen zumindest in Zürich lohnt, denn so ein Highlife geniesst man nicht überall. Wer von uns verdient so viel Geld pro Monat, und das erst noch ohne zu arbeiten?

Das mittlerweile 20jährige Opfer von Carlos jedenfalls nicht. Der hat bisher noch nicht einmal Schmerzensgeld erhalten. Er wird von der Opferhilfe bestenfalls mit einer einmaligen Zahlung von 3'500 Franken abgespiesen. A.Y. fordert nun anstelle dieser Summe 50'000 Franken Schadenersatz. Das wären nicht einmal Zwei Monate "offener Strafvollzug", wie man unschwer ausrechnen kann.

Jedenfalls ist das alles ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, welche sich jeden Morgen in aller Hergottsfrühe aus den Federn schälen, 9 Stunden arbeiten gehen, den Haushalt selber besorgen und für allfällige Sportkurse in die eigenen Taschen greifen müssen. Was machen wir alle falsch, oder wie sonst soll man die Message verstehen, wenn nicht "Verbrechen lohnt sich eben doch" oder "lieber Schützling als Sträfling".

Abstrusia in Reinkultur, sag ich da nur! Wenn ich es richtig verstehe, gehen die Behörden jetzt noch einmal über die Bücher. Ich setz mich mal eben in meine Hollywood-Schaukel und träum von besseren Zeiten .... 

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