Mittwoch, 29. April 2009

Schuldenberater, Supernannies und Co.


Wenn man im Mittelalter jemandem anvertraut hätte, man besuche gerade einen Atemkurs, hätte man wohl mehr als einen erstaunten Blick geerntet. Atemkurs, wie bitte, aber Du atmest doch, was willst Du mehr?

Heute sind es gerade solche Kurse, die unsere Freizeit mit Beschlag belegen und daneben einen wohltuenden Effekt auf Körper, Geist und Seele haben. Ich wüsste nicht, was ich ohne Aikido und Aikiko® tun würde, vor allem letzteres hat das Potential, die Selbstheilungskräfte zu wecken und uns ganz im Bereich der Wahrnehmung und Intuition zu verankern.

Brauche ich nicht, meint der nicht mehr ganz so erfolgsgewohnte Banker, und irrt sich dabei gewaltig. Ein Freund von mir begleitet seit geraumer Zeit viele Führungskräfte gerade dieser Berufsgattung und stärkt sie im Bereich ihrer emotionalen Kompetenz. EQ in Verbindung mit selbstverantwortlichem Handeln und nicht IQ allein. "Ich sage was ich denke und tue was ich sage" wäre ein guter Anfang. Wer sich näher interessiert, besuche Marcus Schildknechts Homepage. Das Angebot in seiner Praxis in Zürich und vor allem auch "Illuminada" für Retraiten in Mallorca ist einzigartig; ich kann ihn wirklich wärmstens empfehlen.

Warum setzen wir jedoch heutzutage so stark auf Information von aussen, wenn wir doch genauso gut oder noch viel besser auf die Führung von innen vertrauen könnten?

GMV - kurz =D gesunder Menschenverstand - deckt da nur einen kleinen Bereich ab. Wer gelegentlich im Restaurant isst, hat bereits Erfahrung darin, mit seiner inneren Stimme Kontakt aufzunehmen. Die Speisekarten beschäftigen den Gast je nach Umfang (der Karte :-) manchmal bis zu 20 Minuten, wobei ich einem geraffteren Angebot eher vertraue, handelt es sich dabei meist um frische, saisonale Küche. Dennoch weiss man jeweils haargenau, was man essen möchte und schwankt zum Schluss allenfalls zwischen zwei Gerichten. Das Bauchgefühl meldet uns meist zuverlässig, was wir dem Magen heute zutrauen können, ohne das Geschmacksempfinden zu vernachlässigen.

So bin ich mir ziemlich sicher, dass Menschen, welche ihren Fernseher, das Auto und vieles andere auf Pump oder mittels Ratenverträgen erstehen, eigentlich!!! genau spüren, dass sie das besser nicht tun sollten. Wenn ich mein Kind verbal zusammenstauche und es so ganz klein mache, fühle ich unmittelbar, dass das nicht richtig ist. Zwar bin ich vermutlich ein wenig hilflos mit meiner Erkenntnis, hat sich das Geschrei doch irgendwie verselbständigt... ist zu einem Muster geworden, das jedes Mal noch Nahrung erhält. Dennoch weiss ich mit untrüglicher Sicherheit, dass JETZT ein Umdenken not tut.

So konnte die Supernanny über die letzten Jahre die Freude in viele Familien zurückbringen, was ich einfach fantastisch finde. Auch der Schuldenberater konnte Tränen der Erleichterung in manche Augen zaubern. Hilfe zur Selbsthilfe ist Klasse, das ist unbestritten.

Und was RTL gut steht, kann auch auf Pro7 zu guten Einschaltquoten führen. So dürfen sich denn im Mittagsmagazin SAM Leute "Hilfe vom Profi" holen, unter anderem vom erfolgreichen Koch Matthias Stieger, der mit seinen 28 Jahren sehr klar, kompetent und ungefiltert ausdrücken kann, wieso es beim Berufskollegen mit dem Erfolg noch nicht ganz klappt. Nicht jeder hört gerne so direkt, dass seine Fehlschläge aufs eigene Konto gehen, fühlt sich manch einer doch lieber als Opfer der Umstände. Oft droht eine solche Hilfsaktion daran zu scheitern, dass der Wirt seinen Job lieber auch weiterhin am Tisch des (einzigen) Stammgastes bei einem Gläschen Weisswein verdiskutiert.

Nebst einem Unternehmensberater kommt zusätzlich Starfriseur Andreas Wendt bei seinen Kollegen als Helfer in der Not zum Zug. Auch er hält mit Kritik nicht zurück, stösst aber oft auf taube Ohren und Lethargie. Sein Credo, dass Sauberkeit einfach zum Frisörgeschäft gehört, kann ich sofort unterschreiben. So kann ich mir denn kaum vorstellen, dass man jemandem tatsächlich sagen muss, dass sooooo eine Bürste (s. Bild) gereinigt oder noch besser ersetzt werden müsste, und dieses Exemplar war in dem dazugehörigen Salon noch nicht einmal ein Einzelstück. So etwas ist ganz einfach ekelhaft und würde genügen, dass ich mich so--fort oder noch schneller aus dem Coiffeurstuhl erhebe und enteile. Bei Mani Matter genügten bereits ein paar Spiegel



um ihn zu vertreiben =D

Wendt wäre nicht Wendt, hätte er nicht IMMER jede Menge guter Ideen, welche er der jeweiligen Situation und dem Standort anpasst. So arbeitet er am Erscheinungsbild, findet gemeinsam mit dem Team (Team heisst übrigens nicht Toll Ein Anderer Machts!!!) einen treffenderen Namen und überlässt die Neumotivierten nach 5 Tagen ihrem Schicksal, und zwar meist mit einem guten Gefühl, das man als Zuschauer auch teilt.

Hilfe zur Selbsthilfe heisst aber auch, dass man nach einer solchen Aktion das Zepter wieder selber in die Hand nimmt, seine Entscheidungen wieder vertrauensvoll und eigenverantwortlich trifft und sich künftig etwas mehr der inneren Stimme zuwendet. Wer fragt, der erhält auch prompt eine Antwort vom Leben, das klappt IMMER, auch wenn einem die Antwort nicht immer wirklich gefällt. TRAUEN Sie sich respektive trauen Sie SICH und fragen Sie's gut!!

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