Sonntag, 26. April 2009

Do it yourself.... Operieren leichtgemacht


Mein Ex-Chef, seines Zeichens Internist und Kardiologe, war zwar immer der Ansicht, dass den Leuten am Fernsehen besser gezeigt würde, wie sie ihre Zähne richtig putzen und über viele Lebensrunden bringen, anstatt Liveübertragungen aus dem OP, aber das ist halt immer auch Ansichtssache.

Nichts fasziniert manche Menschen mehr, als einem Chirurgen über die Schulter zu blicken, und mit der Zeit mutieren sie gar zu echten Medizinexperten. Herztransplatz... Herzplatztran.... Transpfalz also Organverpflanzungen sind halt echt was Fasziniererndes.

Jetzt, wo die Gesundheitskosten - wenn das Wort Gesundheit mal keine Fehlbesetzung ist - immer weiter in die Höhe schiessen, da muss Mann und Frau sich etwas einfallen lassen. Die nächste Prämienrunde mit einer weiteren 10 Prozent-Anpassung wurde ja bereits angekündigt, aber da u.a. die Pharmamultis ihren Hals nie voll genug kriegen können, wird's wohl auch diesmal nicht reichen.

Dass gerade die Banken den richtigen Riecher zu haben scheinen und anlässlich des 175-Jahr-Jubiläums der Universität Bern ihre Kunden zu der Präsentation "Moderne Chirurgie live erleben" einladen, finde ich echt anständig. So hat man u.a. Einblick in einen mobilen Operationssaal, sieht simulierte Operationen und kann sogar selber Hand anlegen. Das ist genau das richtige, denn wer möchte die Kontrolle über seinen Körper und sein Wohlbefinden einfach andern überlassen, weiss doch mittlerweile jedes Kind, dass man am besten alles selber macht.

Do it yourself ist IN. Also, Tisch freimachen, Instrumente auskochen und los.



Übrigens: einen Blinddarm erkennt man nicht an seiner Sehschwäche.

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