Donnerstag, 29. Dezember 2011

Genial und einfach - Sicherheit auf Zebrastreifen

was macht schlank: längs, quer oder kombiniert?
was meinen die Kessler-Drillinge?
Zebrastreifen de luxe!!!! Bern muss sparen ..... manchmal jedenfalls, wenn es denen am Ruder gerade mal so passt. Wenn es denn aber sein muss, dann können wir auch anders. So soll neu die Markierungsfarbe für Zebrastreifen mit Swarovski-Perlen aufgemischt werden, wegen verstärkter Signalwirkung. Zuviele tragische Unfälle haben sich in letzter Zeit ereignet.

Stephan Meyer vom Städtischen Tiefbauamt geht davon aus, dass Swarovski-Fussgängerstreifen reflektieren und somit viel besser sichtbar wären, vor allem auch bei Nacht, Nebel und Regen.

Wer sich jetzt schon einen Spezialkratzer anfertigen möchte, den muss ich an dieser Stelle enttäuschen: die Perlen haben mit dem bekannten edlem Glitzerschmuck nur wenig gemein und werden gezielt für Strassenmarkierungen hergestellt.

Übrigens setzen andere Städte auf andere Massnahmen, zum Beispiel indem sie in Sachen Beleuchtung aufrüsten.

Den einzig wirklich sinnvollen und überzeugenden Ansatz habe ich im letzten Migros-Magazin gefunden. Architekturprofessor Justus Dahinden würde nicht sich selber, sondern Zebrastreifen quer stellen. Er beruft sich dabei auf den psychologischen Effekt von Längs- respektive Querstreifung. Fährt ein Wagen auf einen Zebrastreifen zu, ist für den Fahrer die Fahrtrichtung längsgestreift und lädt buchstäblich zum Durchrasen ein.

Längsstreifung lädt zum Durchrasen ein
Anders sieht es für die Fussgänger aus, welche von der Querstreifung ausgebremst und praktisch zum Trödeln gebracht werden. 

Querstreifung stoppt und lädt zum Trödeln ein
Idealer wäre eine Umkehrung, welche natürlich schon einiges kosten würde, aber auf Dauer billiger wäre als alles andere, was ich an Vorschlägen bis jetzt gelesen habe.

Dahinden, welcher 22 Jahre lang an der TU Wien über Raumgestaltung dozierte, kam irgendwann mit seinen Studenten auf das Thema Fussgängerstreifen und die Erkenntnis, dass die eigentlich gerade falsch herum liegen .... ein Gedankenblitz, der irgendwann wieder versandet ist, um durch die aktuellen Ereignisse wieder in Erinnerung gerufen zu werden.

Meines Erachtens wäre dieser Ansatz echt einen Versuch wert. Auf jeden Fall besser als Swarovski-Perlen, Beleuchtungskörper oder eine 6 Millionen Franken teure Informationskampagne, mit welcher der Bund für mehr Sicherheit auf Fussgängerstreifen sorgen möchte.

Genial Herr Dahinden - danke für diesen wertvollen Tipp. Jetzt müsste er nur noch umgesetzt werden, und sei es zuerst nur in Bern in einer Versuchsphase. Zebrastreifen also quer zur Fahrbahn, damit sie den Autofahrer ausbremsen und aus der Sicht des Fussgängers dem Überquerer Beine machen. Und damit letzterer nicht zum Überflieger wird, gilt ein wichtiger Grundsatz: Vortritt NIEMALS erzwingen und immer schön mitdenken. Viele Autofahrer WISSEN, dass sie anhalten MÜSSTEN und SEHEN den Zebrastreifen samt Fussgänger auch: sie haben nur keine Lust, anzuhalten ... und dagegen ist noch kein Kraut gewachsen.

ÜBRIGENS: machen eigentlich Längsstreifen oder Querstreifen schlank? Fragen wir doch einfach mal die Kesslerdrillinge oder tragen notfalls beides kombiniert =)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Viele sehen einen dunkel gekleideten Fussgänger gar nicht, andere können nicht mehr rechtzeitig anhalten (Reaktions- und Bremsweg!) und die übrigen sind nicht konzentriert (Ablenkung, Telefon usw.).
Die Markierung der Streifen um 90° zu drehen hätte keinen Sinn (Perspektive) und wäre nicht zulässig (Wiener Konvention).
Viel Glück für weitere Gedankenblitze...