Dienstag, 10. August 2010

Notrutsche - ich bin dann mal weg


Wer hatte nicht als jung mal den Traum, viel Spass zu haben, zu reisen, fremde Länder zu sehen, interessante Leute kennenzulernen, einen angesehenen Beruf auszuüben und dazu auf die Stunden umgerechnet erst noch recht beachtlich zu verdienen. Etwa so stellte man sich den Beruf der Flugbegleiterin, ehemals Stewardess, vor. Eine Bekannte von uns schmückte unsere Fantasien noch mit jeder Menge genialer Stories aus und so spielte selbst ich (!!!) mal mit dem Gedanken, meinen Horizont fliegenderweise zu erweitern.

Dass man dabei zu einem grossen Prozentsatz den Beruf einer Serviertochter ausübt, einfach in 10'000 Metern Höhe, übersieht man dabei. Daneben ist man noch Verkäuferin (Taxfree), Betreuerin, gerne auch mit fundierten psychologischen Kenntnissen (Flugangst, alleinreisende Kinder), Gepäckverstauerin und vieles mehr. Geduld ist dabei Grundvoraussetzung! Daneben braucht es noch Geduld, Geduld und Geduld.

Der gleichnamige Faden ist kürzlich einem Flugbegleiter endgültig geplatzt als er die undisziplinierten Kunden einer Billigfluglinie einfach nicht mehr ertrug. Kurzerhand löste er die Notrutsche aus, schnappte sich noch schnell ein Bier und….. war dann mal weg!

Wie mancher von uns würde sich wünschen, irgendwo einfach einen Notknopf drücken und kurzerhand aussteigen zu können aus seinem Job, seinen familiären Verpflichtungen etc. Nicht jeder hat so eine praktische Vorrichtung direkt am Arbeitsplatz und so lohnt es sich, sein Möglichstes zu tun, dass das Fass gar nicht erst zum Überlaufen kommt, aber wie?

Da es für Individuen nur individuelle Lösungen geben kann, gibt es kein Patentrezept. Manch einem genügt es, mal irgendwo laut "Füdle" zu schreien.

Apropos Füdle, eine Freundin von mir hat einmal anlässlich einer Curling-WM (an den Austragungsort kann ich mich nicht mehr erinnern) nach einem verlorenen Spiel in der Hotelhalle laut "Füdle" gerufen. Vom Empfangschef darauf angesprochen, was das denn bedeute, sagte sie kurzerhand: "Guten Tag". Ab dato wurde sie jeden Morgen mit einem herzlichen "Füdle" begrüsst. Einfach genial, und man kann nur hoffen, dass der Mann seine neuerworbenen Sprachkenntnisse nicht gleich bei den nächsten Schweizer Touristen weiterverwendet hat! =D

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