Dienstag, 1. Juni 2010

Verhexte Jagd nach dem "schwarzen Gold"


Die Jagd nach dem "schwarzen Gold" vom Grund des Meeres ist sicher kein leichtes Unterfangen, und ein kostspieliges noch dazu. Da kann man sich gut vorstellen, dass sich Ölmultis wie BP (British Polluters!!!) immer mal wieder mit Fragen beschäftigen, wie: "Können wir es uns überhaupt leisten, unsere Sicherheitsstandards hoch zu halten?". Da nämlich das Öl langsam zur Neige geht, musste man seit einiger Zeit auch an Stellen bohren, welche man früher nicht als geeignet eingestuft hätte, wie etwa "Tiefseequellen".

Amerikanische Firmen (Transocean) errichteten im Auftrag von BP eine Ölplattform, die dazu dienen sollte, den wertvollen Rohstoff an die Oberfläche zu befördern. Das unfassbare, nicht kalkulierte - weil statistisch vermutlich niemals eintretende - geschah: die Bohrinsel sank und das Loch im Meeresboden scheint seither unverschliessbar.

Wie es aussieht, waren letztendlich wieder einmal fehlende Sicherheitsvorkehrungen, menschliche Fehleinschätzung sowie eine fatale Kombination menschlichen und technischen Versagens dafür verantwortlich. So bestand u.a. ein BP-Manager offenbar entgegen dem ausdrücklichen Wunsch mehrerer Transocean-Mitarbeiter darauf, vor dem Versiegeln des Bohrlochs den schützenden, schweren Bohrschlamm gegen Meerwasser zu tauschen. Wieder mal so ein überbezahlter, eingebildeter Sesselfurzer, der alles nur in Dollars und Zahlen misst und meint, die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Ein Sicherheitsexperte äussert sich jedenfalls in der TV-Sendung "60 Minutes" dahingehend, dass wohl dieses Desaster nicht geschehen wäre, hätte man den Bohrschlamm im Loch belassen.

Seit genau 6 Wochen, d.h. seit dem 20. April lassen sich Spezialisten (???) immer wieder was Neues einfallen, wobei manche Versuche fast anmuteten, als wollte man einfach Tante Klaras Kaffeehaube drüberziehen. Am liebsten würde man ja so tun, als sei nichts geschehen... doch da strömt ungebremst Öl in buchstäblich unfassbaren Mengen in den Golf von Mexiko. Da ich mir die publizierten Massen und Zahlen eh nicht vorstellen kann, und sie zudem je nach Zeitung verschieden ausfallen, erübrigt sich eine genauere Angabe.

Neu wollen sie nun versuchen, ein Ventil am zerstörten Bohrloch anzubringen und das sprudelnde Öl teilweise (!!) kontrolliert abzuleiten. Dafür wird das bestehende Steigrohr gekappt und in einem zweiten Schritt eine Dichtungstülle aufgeschraubt und das Öl zu Schiffen gepumpt.

Dass die BP-Aktie eingebrochen ist... ist nun wirklich SCHEISSEGAL!!! Es macht einem einfach nur stinksauer, was für gefährliche Aktionen immer wieder getätigt werden in einer Gier, welche ihresgleichen sucht. Man hat tatsächlich den Eindruck, dass man politikerseits den Ölmultis (wie auch allen anderen -multis) einfach freie Hand lässt, und das seit Jahren. Dass sich die US-Regierung jetzt doch rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen überlegt, löst das Problem selber auch nicht.

Da fällt mir das indianische Sprichwort ein:
Erst wenn der letzte Baum gefällt
der letzte Fluss vergiftet
und der letzte Fisch gefangen ist
werdet ihr euch bewusst
dass man Geld nicht essen kann
(Häuptling Seattle)
Unsere Erde ist ein lebendiger Körper, oder hat schon mal jemand beobachtet, dass tote Materie blühen kann, sich verändert, pulsiert, atmet....

Bei einem Aderlass oder einer Blutspende kann man notfalls die Kanüle entfernen und das entstandene Loch wird sich durch die dem Körper innewohnenden Heilkräfte von selbst verschliessen. Auch die Erde verfügt über Selbstheilungskräfte, welche sich vermutlich auch mal als Vulkanausbrüche zeigen können. Ich denke aber, dass das mit der Selbstheilung leider mit Bohrlöchern nicht funktionieren würde, da technisch nicht machbar. Was im Extremfall geschehen könnte, d.h. wenn alle Bemühungen nichts fruchten sondern die Situation nur noch verschlimmern, wäre vielleicht vergleichbar mit einem Verbluten durch ein geplatzes Aneurysma!

Da fallen einem sämtliche Endzeitprophezeihungen ein, welche man mal irgendwie-irgendwo-irgendwann überflogen hat (Johannes, Cayce, Nostradamus). Und der Maya-Kalender endet ebenfalls bereits im Jahre 2012. Damit die Menschen nicht vollständig ihre Lebenslust verlieren, kommt wie gerufen die Fussball-WM samt Paninibildchen und allem PiPaPo. Gebt ihnen Brot und Spiele....

Die richtige und wirklich wichtige Frage hat nichts mit Geld zu tun: Können wir es uns tatsächlich leisten, den Planeten, auf und von dem wir letztendlich leben, bis zum Geht-nicht-mehr auszubeuten und nachhaltig zu zerstören? Die Antwort ist NEIN. Und wer es nicht glaubt, der soll doch mal versuchen, nackt und ausschliesslich mit einem Haufen Geld versehen in einer Einöde zu überleben, und sei es nur ein paar Tage.

Link zu Wiki: Deepwater Horizon

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