Freitag, 27. März 2009

Pflegestation Haushalt....


.... oder: es lebe der deutliche Unterschied!

Sie ist krank... und braucht sofort vor allem Überwindung. Allein um sich aus dem Bett zu wälzen benötigt man je nach Zustand enormen Willen. In der Küche bereitet sie sich selbst eine Kanne Tee und allen andern Familienmitgliedern, sofern vorhanden, Frühstück. Danach macht sie Besorgungen und bereitet für alle etwas zu Essen. Im weiteren sucht sie sich eigenverantwortlich die nötigen Medikamente zusammen und eröffnet den chemischen Krieg. Einer Frau ist klar, dass mit rumliegen allein noch nicht die nötige Verantwortung für das aktuelle Geschehen übernommen worden ist. Inhalieren, Tröpfchen hier, Schüsslersalze, Fiebermittel (nur wenn nötig), Umschläge machen, Energiebehandlung, QiGong und vieles mehr. Da sie die Bakterien und Viren mit diesem Massnahmenpaket einigermassen in Schach hält und immer den nächsten Zug plant, geht es ihr auch relativ gut; gut genug, dass sie ihren diversen familiären und beruflichen Verpflichtungen nachkommen kann.

Er ist krank.... und braucht vor allem eine umfunktionierte Krankenschwester. Sie steht auf, macht ihm einen Tee, nötigt ihn, diesen auch zu trinken, solange er heiss ist, sucht den Fiebermesser, sagt ihm wohin damit und stellt gleich noch den Timer auf 10 Minuten. Im weiteren versorgt sie ihn mit allen medikamentösen und kulinarischen Notwendigkeiten und spart nicht mit Mitgefühlsbekundungen. Selbstverständlich sorgt sie dafür, dass sie am Mittag nach Hause kann um ihm kurz noch eine frische Mahlzeit zu bereiten, bevor sie wieder ins Büro hastet. Leider hat er den Krug Tee vom Morgen nicht getrunken und so wandert der in die Spüle um Platz zu machen für frischen. Dann erklärt sie noch kurz das Behandlungsschema, bevor sie wieder zur Arbeit eilt. Überstunden abends liegen nicht drin: sie hat ja einen Patienten zuhause.... und eine Aufgabe in der ihre weibliche Seele erst richtig aufgeht: "Oh, mein Schatz, geht es Dir nicht gut? Das ist ja schrecklich, was bist Du doch für ein Armer...".

Ja, man kann die Männer einfach nicht allein solche Krisensituationen durchleben lassen. Wie heisst es doch so schön: in guten wie in schlechten Zeiten. Gute Besserung Schatz!

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