Dienstag, 31. März 2009

Hesch mer öppe ä Stutz...


....ein Satz, den man oft schon auf sich zukommen sieht, bevor er laut geäussert wird.

Wir haben Fürsorge, Fixerstübli und ein gut haltendes soziales Auffangnetz. Dennoch betteln viele, vor allem Drogensüchtige, auch weiterhin auf unseren Strassen. Was sicher zunächst Überwindung oder gar einen Mut der Verzweiflung braucht, wird mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit, zu einer Art Automatismus, ebenso wie mein darauffolgendes "Nein".

Das mag jetzt sicher hart klingen, aber ich gebe seit geraumer Zeit nichts mehr, mag ich doch auch indirekt nicht in Drogen investieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass niemand Hunger leiden sollte und deshalb plädiere ich dafür, jemandem etwas zu Essen zu geben, wenn er sagt, er habe Hunger. Geld für die Strassenbahn braucht man nicht zu spendieren, denn die Süchtigen dieser Zeit fahren sowieso, ob mit oder ohne Fahrschein... und das ohne Konsequenzen. Die Kontrolleure sind in solchen Fällen einfach tolerant.

In Zeiten der Krise gibt es wohl auch immer mehr Bedürftige. So habe ich denn kürzlich eine so erheiternde Bettelattacke gesehen, dass ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte: 100 Franken verloren, bitte melden unter 079...., Finderlohn :-).

Das fand ich soooo süss, dass ich beinahe dort angerufen hätte um zu fragen, wie die Note denn ausgesehen habe. Sofort zu wissen, wer den 100-Franken-Schein ziert, wer die 50er-Note, den 20er, den 10er.... keine leichte Aufgabe, oder hätten Sie's gewusst? Wenn nicht, dann klemmen Sie sich mal dahinter, und zwar bevor wir schon wieder einen Satz neue Banknoten kriegen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wir leisten uns in der Schweiz eine sichtbare Armut, die früher nur "im Ausland üblich" war.
Wann endlich gestehen wir uns ein, dass es nicht nur eine Sockelreichheit gibt, bei der niemand arbeitet, aber auch eine Sockelarmut, bei der niemand arbeiten kann? Allein vom Willen hängt beides nicht ab!