Freitag, 10. Oktober 2008

lieber Park als Park-ieren


Seit einiger Zeit fahre ich nicht Auto, ich LASSE fahren. Beinahe hätte ich Martin zu seinem Geburtstag eine Chauffeurmütze inklusive Handschuhe gekauft. Als ich noch ausserhalb von Bern arbeitete, fuhr ich jeden Tag und hatte entsprechend Übung. Heute bin ich eine typische Sonntagsfahrerin, d.h. ich klemme mich ab und zu in den Allerwertesten und drehe ein paar Runden. Ich dafür bereits einen Lieblingskreisel gefunden =D

Nee, quatsch, ich fahre natürlich schon von... nach, aber ohne Stress, ohne jeglichen Zeitdruck. Martin sitzt neben mir und schafft es sogar, mit einem halben Auge zu schlafen, und das ohne Valium. Ich fahre erstaunlicherweise besser als früher, was vermutlich am Aikiko® respektive einem anderen Umgang mit dem Körper liegt. 

Meine Problemzone ist definitiv das Einparken!!! Mein weiblichstes Attribut? Bei meiner letzten Sonntagsfahrt habe ich mir einen Stoss gegeben und Einparken auf dem praktisch leeren Parkplatz eines grossen Einkaufszentrums geübt; vorwärts und rückwärts. Schlussendlich habe ich tatsächlich und ohne Bodychecks mehrmals zwischen zwei Autos erfolgreich eingeparkt, vor- und rückwärts. Juhuuuu. Jetzt fehlt nur noch die Übung am Strassenrand, und das rechts und links. Das Risiko ist, dass man dabei eventuell unerwünschterweise Zuschauer hat oder mit seinen kläglichen Versuchen gar die YouTube-Gemeinde erfreut.

Jetzt ist mein Problem gelöst, Dr.Dr.hc. Norbert Herrmann sei dank. Der passionierte Mathematiker hilft mir mit seiner Formel ungemein (s. Bild):
Man stellt den Wagen neben das vordere Auto A, im Abstand von p. Setzen wir p=0, erhalten wir den optimalen Einschlagwinkel alpha. Das rein theoretisch. In die Praxis umgesetzt heisst das: der Abstand zum anderen Wagen sollte etwa bei 5 Zentimetern liegen. Warum sagt der das nicht gleich?
Dann fährt man so weit in einem Kreisbogen rückwärts.... nein, nicht bis es kracht, sondern bis der Bogen den Winkel alpha überstrichen hat. Danach dreht man das Lenkrad vollständig in die Gegenrichtung und fährt den entgegengesetzten Kreisbogen mit demselben Winkel alpha, der z.B. bei einem VW Polo bei 41 Grad und einem Reunault Laguna bei 46 Grad liegt. Mein Peugeot 306 ist wieder einmal nicht erwähnt :-(
Schlussendlich noch ein Stück nach vorne fahren. Dieser Ansatz funktioniert natürlich nur dann, wenn die Parklücke g-g-g-gross genug ist. Die diesbezügliche Formel von Dr.Dr.hc. finden Sie hier resp. hier.

Übrigens profitiert die Autoindustrie von dieser Mathematik für Fehlparker, indem sie die Formel in einer Software für Einparkhilfen einsetzt. Und mit letzterer könnte selbst ein Blinder einparken, und das erst noch ohne Hilfe des Stocks. Also, nichts wie los. Für Risiken und Nebenwirkungen sind Sie jedoch selber verantwortlich =D

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