Samstag, 26. Juli 2008

Was wäre wenn....


.....Gaddaffis Sohn aus einem Land käme wie zum Beispiel Estland? Okay, Esten würden mit ihrem Personal vermutlich etwas anders umgehen als der obgenannte Wüste(n)Sohn, wenn überhaupt, denn vermutlich hätte ein Este gar kein Personal.
Estland ist zwar geringgradig grösser als die Schweiz und reich an Baumbeständen - 44% der Landesfläche sind zum Wohle aller bewaldet - kann aber nebst Hirschen, Rehen und Füchsen, welche sich gute Nacht sagen, allenfalls noch mit Elchen aufwarten oder gar mit dem seltenen Schneehasen, aber der Markt für solche Tierarten ist nicht wirklich gross. Selbst mit "Vanilla Ninja" kann man nicht an die Börse.
Estland ist zum grössten Teil konfessionslos, was erfahrungsgemäss weniger Stoff für Scharmützel bieten dürfte, denn in wessen Namen wird nach wie vor am meisten Blut vergossen? Genau!
Öl, fragen Sie? Eher nein, und genau deshalb würden allfällige Unvereinbarkeiten nicht solch grosse Wellen schlagen. 

Ich meine, was ist denn passiert. Libyer, unterstützt von Gattin misshandelt Personal. Vermutlich kommt dies gemäss dortigen Verhältnissen eher Streicheleinheiten gleich. Es handelt sich aber nicht um irgendeinen Libyer, sondern um den Sohn des Staatschefs persönlich, Bilal Gaddafi, genannt Hannibal (huch, Schreck). Selbstverständlich wird bestritten und gegen Kaution entlassen. Ob das anno 2005 auch schon so lief, als nämlich derselbe Sprössling wegen mutmasslicher Misshandlung seiner Begleiterin festgenommen wurde?

Nun will Gaddafi senior der Schweiz den Ölhahn zudrehen, sollte die Akte Gaddafi nicht umgehend geschlossen werden... tja, auf Schneehasen wäre man nun nicht so dringend angewiesen wie auf dieses Flüssiggold. Aber es folgen noch weitere Drohgebärden, und es wurde zudem mit "neuen Massnahmen" gedroht. Das klingt aber gar nicht gut. 
Ausserdem wurden mehrere Schweizer vorübergehend festgehalten, zwei Mitarbeiter der ABB sind noch in Haft. Zudem erlebt jeder, der irgendwie an Schweiz erinnert, Repressalien made in Libya.

Ungern erinnert man sich an das libysche Rechtssystem, vor allem im Zusammenhang mit den fünf bulgarischen Krankenschwestern und einem palästinensischen Arzt (HIV-Prozess), welche unschuldig während über 8 Jahren in libyschen Gefängnissen einsassen und aufgrund fragwürdig erquetschter Geständnisse sogar zum Tode verurteilt worden waren. Sie wurden dann gottseidank 2007 freigesprochen.

Nun bieten sich Italien und Frankreich an, zu vermitteln. Ein Untersekretär des Aussenministeriums hat seit 30 Jahren intensive Beziehungen zu Muammar el Gaddafi (???) und Paris forderte Lybien am Freitag auf, eine Eskalation des Konfliktes mit der Schweiz zu verhindern. Eine Ausweitung der Krise hätte negative Folgen für die ganze Welt, meint der Sprecher des französischen Aussenministers Eric Chevallier.

Ja, jetzt erleben wir uns mal in einer etwas anderen Rolle. Normalerweise sind wir DAS neutrale Land, DIE Schweiz, und vermitteln, was das Zeug hält. Aber "le petit roi de la Suisse", Bundespräsident Couchepin, wird das Kind schon schaukeln, der hat doch mit Krisen Erfahrung, sieht er doch jeden Tag in den Spiegel. 

Um nun wirklich auf dem Quivive zu sein, hat er zur Schulung von Schnelligkeit und Wachsamkeit schon mal den Caffeintest auf seinem Labtop fest installiert:

The Caffeine Click Test - How Caffeinated Are You?

Aber machen Sie doch auch gleich mit... So löst man zwar keine Probleme, schläft aber zumindest nicht ein.

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