Mittwoch, 18. Juni 2008

Bern-weh


Ja, Bern ist schon eine spezielle Stadt, das wissen die Holländer seit dieser Euro ganz bestimmt, auch wenn man bei uns immer noch mit Schweizer Fränkli bezahlt. Da wurde gemeinsam gefeiert und man konnte sich gegenseitig ein wenig beschnuppern.

Gestern haben mir die Rumänen etwas leid getan. Irgendwie verloren unter all dem Orange gelang es ihnen nicht so recht, ihre Landesfarben präsent zu machen. Ehrlich gesagt weiss ich nur, dass gelb dabei ist. In der einen Bäckerei zeigten die Verkäuferinnen, wo die Daumendrücksymphathie fürs gestrige Spiel lag... ihr Herz klopfte orange, darum direkt darüber ein oranges T-Shirt.

Laut war es allenthalben, oder ist dies das Alter - mein Alter? Diese speziellen neuen (?) Hupen sind so eingestellt, dass man bis in den Weltraum kundtun kann: hallo, hier bin ich. Das wäre mal etwas für E.T. gewesen.

Insgesamt ist wohl die Bilanz so, dass die ganze Feierei für alle ein wenig anstrengend war. Sogar dieser prächtige orangene Löwe liegt ganz schön geschafft auf der Strechlimousine.
Gestern Nachmittag war für mich Verschönerungstaktik angesagt... ich musste zu meinem Starcoiffeur, dem Pepe. Der war ganz schön in Feierlaune, obwohl Italien es erst am Abend endlich allen doch noch zeigen und sich einen Platz in den Viertelsfinals sichern konnte. Jedenfalls bekam ich bei der sonst so entspannenden Haarwäsche unerwartet eine kalte Dusche, welche mich eigentlich um 15 Uhr doch noch aus dem Halbschlaf hätte holen sollen. Das hat dann nicht ganz geklappt, und so habe ich denn immer noch leicht vor mich hindämmernd um 17 Uhr den Weg Richtung Wankdorf unter die Füsse genommen. Das war ein Erlebnis, sage ich Ihnen, in so vielen Leuten gibt es manchmal kaum ein Durchkommen. Zwischen Bratwurst, Pommes und Bier mich durchzwängend schaffte ich es doch einigermassen.

An dieser Stelle muss ich mal all den fleissigen Helfern ein Riesenkompliment machen, den eigentlichen Helden dieser Euro08. Gestern sah Strasse aus wie Sau. Ketchup, Bierdosen, Erbroch.... eh... also Sie können es sich vorstellen. Heute morgen um 8 war die Welt wieder in Ordnung. Überall ein Hauch von Sauberkeit, dank Feuchtreinigung.
Habe mich erkundigt, wann die Leute aufgestanden sind, um so etwas zustande zu bringen: um sage und schreibe 1 Uhr morgens, wobei da die letzten vermutlich noch am Feiern waren. Denn zu feiern gab es ein 2:0 für künftigen Fernweh-Berner aus Holland. Die nennen das vermutlich bald einmal Bern-weh.

Hier noch ein interessantes Beispiel, wie man nicht nur Menschen gleichschalten kann. Diese Metronome sind zuerst Individualisten.... jeder hört ausschliesslich auf seinen eigenen Takt. Es braucht nur ganz wenig, und alle sind sich einig. Ein Brett - NICHT vor dem Kopf - und zwei Bierdosen. Na denn Prost =D

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Annemarie,

ja, ein Hoch auf die Berner Stadtreinigung. Du solltest mal am Tag nach Rosenmontag durch Köln spazieren. Da kannste nur auf Zehenspitzen in die MüllKotzPi-freien Quadratmillimeter treten.......

LG
Jane

PS sag mal, muss die Werbung direkt unter dem Post stehen? Also ist das so vorgegeben? Ist etwas irritierend........

http://kurzum.blogspot.com hat gesagt…

Liebe Jane
Kann mir das mit dem Post-Rosenmontag-Turnen gut vorstellen.
Uääää :-9
Danke wegen des Hinweises bezüglich Werbung. Habe es wieder anders eingestellt. Besser so?
Es lebe die Interaktivität
Schönen Abend und bis gli... auf Deinem oder meinem Blog
LG
Annemarie