Was man immer so alles im Briefkasten findet. Jeden Tag versuchen mindestens zwei Pizzaioli, meine Aufmerksamkeit oder noch besser eine Bestellung von mir zu erhalten, politisch Engagierte meinen, auch uns beide noch auf ihre Seite ziehen zu müssen, um das absolute Mehr zu erreichen und seit den neuen Bestimmungen betreffend Putzarbeiten werde ich mit Kontaktinfos professioneller Reinigungsinstitute nur so überschwemmt.
Da habe ich doch tatsächlich kürzlich im Anzeiger ein Inserat gesehen. Wir sind Ihre zukünftigen Putzengel, stand da in verlockender Art geschrieben. Da ruf ich doch gleich mal im Putzfrauenhimmel an, dachte ich mir und wählte motiviert die angegebene Nummer. Schnarrend, mürrisch und zackig meldete sich eine Frau, deren Motivation das Ablaufdatum längstens überschritten haben muss. 65 Franken in der Stunde, mein lieber Scholli, das ist mir echt zu viel. Da kommt mir mein Martin gerade recht und erst noch viel billiger =D
Mein Postbote weiss, dass er mir ausser Liebesbriefen oder Fanpost eigentlich gar nichts einwerfen müsste, und dass er die Rechnungen entweder behalten oder gleich selber bezahlen könnte. Wie wäre es jedoch mit dem intelligenten Briefkasten, welcher so programmiert werden könnte, dass er Unerwünschtes gleich wieder rauswürgt und ausspuckt. Das mit dem .ch haben wir ja mittlerweile erfolgreich regeln können (s. diverse KURZUM-Blogeinträge 2007), aber da bliebe noch viel Handlungsbedarf resp. -spielraum. Also an alle Programmierer auf Suche nach einer Marktlücke: Springen Sie ein.
Was sich heute in meinem Praxisbriefkasten befand und kurz meine Aufmerksamkeit erregte, war eine mir bisher nicht bekannte Zeitschrift namens 4telstunde. Speziell war der Nachsatz: für Jesus.
Nun brat mir aber einer 'nen Storch... da haben wir doch tatsächlich volle 20 minuten Zeit für das Neuste von Paris Hilton, Sex and the City, Eveline Widmer-Schlumpf, Roger Federer oder zum Beispiel für jenen wehrhaften Bullen von Zürich, welcher einen auf Torero machte und die Bullen in Uniform auf die Hörner zu nehmen versuchte. Obwohl von Schüssen durchlöchert kämpfte er mutig für ein bisschen Extrazeit, welche ihm dann leider doch nicht gewährt wurde. Das Leben ist eben hart aber ungerecht und ich bin grad ein wenig traurig 8::-(
Warum haben wir also 20 Minuten für eine Zusammenfassung geballter Negativität inklusive Wettervorhersage, aber lediglich eine Viertelstunde für Jesus?
Für Jesus hätte ich gerne jede Menge Zeit. Wäre sicher echt toll, sich mit ihm zu unterhalten, von ihm zu lernen und von seinen Erfahrungen zu profitieren....
Zeitschriften wie diejenige der Schweizerischen Evangelischen Allianz gehören jedoch nicht zu meinen Favoriten. Sie erinnern mich an die Broschüren der Zeugen Jehovas, welche jeden damit beglücken wollen, nötigenfalls auch gegen deren Willen. Ich nehme mir dafür nicht einmal 5 Minuten und programmiere meinen Briefkasten auf
"AUSSPUCKEN UND GUT SPÜLEN BITTE"
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