Dienstag, 22. April 2008

Theater... Theater


Ist es nicht einfach fantastisch mit unserer kleinen Stadt. Bern ist schon etwas ganz besonderes. Man sagt ja, dass es allein dank der vielen Lauben sehr attraktiv und speziell für ausländische Touristen ist. Aber da gibt es noch etwas ganz Aussergewöhnliches zu berichten über unsere Bundesstadt: wir haben nebst vielen Kleintheatern zwei Stadttheater. Das eine ist ganz im klassischen Stil gehalten mit Logenplätzen, Vorhängen, viel Applaus, einem treuen Publikum und vielem mehr. Im anderen wird vor allem improvisiert. Es ist manchmal mehr Schmierentheater oder gar Freilichtbühne, denn es kann durchaus sein, dass ein Meer von Zuschauern versucht, die Intrigen eins zu eins mitzuerleben.... man gönnt sich ja sonst nichts. Die Hauptakteure sind von der Berufsbezeichnung her zwar nicht Schauspieler, aber seien wir ehrlich, Politiker gehören nun mal zu den begabtesten (Selbst)darstellern, die es gibt. "And the Oscar goes to" hören sie zwar eher selten, dafür gelingt es ihnen immer wieder, genügend Wähler zu überzeugen und für sich einzunehmen.
Wir leben doch momentan in einer Zeit der Castings und das Schweizer Fernsehen hat zur Zeit echt Mühe, noch ein paar müde Zuschauer vor die Glotze zu locken. Wie wäre es da mit etwas Teamwork? Wäre es nicht einmal interessant, den Damen und Herren Politiker live beim Erledigen diverser Aufgaben prüfend über die Schulter zu blicken. Nein, nicht beim Schreiben irgendwelcher Berichte oder beim Halten langfädiger Reden :-@ Da muss schon etwas mehr Prickeln her. So könnte man zum Beispiel als Mutprobe zum Erklimmen der Bundeshauskuppel anregen. Allerdings wäre in diesem Fall auf die neu angebrachten Goldverzierungen aufzupassen, denn immerhin sprechen wir von 23,75-Karat Gold im Wert von 300'000 Franken. Nicht dass ich denken würde, die Classe politique verdiene zuwenig, im Gegenteil, aber vielleicht sehen die das anders und könnten einer solchen Versuchung evtl. nur schlecht widerstehen. Es soll ja solche geben, welche die Schweiz unter unserem Hintern hinweg ins Ausland verkaufen, Lex Freidrich hin oder her. "Kohle hole" heisst ihr Lied.
Was die Präsentierbarkeit anbelangt, müssten unbedingt Stylingexperten beratend zur Seite stehen und vielleicht im einen oder andern Fall verhindern, dass ein Kopftuch auf dem Haupt einer Aussenministerin zur falschen Zeit am falschen Ort von viel wichtigeren Dingen ablenkt oder gar zu einem Imageverlust im Ausland führt.
Wichtig wäre für den Wähler doch einfach, diejenigen, welchen sie in Zukunft ihre Stimme geben können, auf Herz und Nieren zu prüfen, sie etwas näher kennenzulernen und zu erfahren, wie es um deren Ehrlichkeit, Redlichkeit, Intelligenz, Integrität, Zivilcourage, Durchhaltevermögen..................... steht. Eines ist klar: wenn es nach mir geht, braucht es keine Runde in Unterwäsche, Bade- oder Abendkleidern zu geben, auch wenn man uns Frauen ja selbst in der Politik in erster Linie nach der Schnittigkeit der Haare beurteilt, oder?
ÜBRIGENS: Das Stadtheater bei der Kornhausbrücke hat sich aufgrund von Verwechslungsgefahr dazu entschlossen, sich anzuschreiben... weiss auf schwarzem Tuch steht da in grossen Buchstaben: Stadt Theater Bern.

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