Freitag, 11. April 2008

Aktenzeichen XY ungelöst


Seit einigen Tagen kriegen wir die GlücksPost zum Probelesen zugestellt. Unglaublich spannend, was da so alles drinsteht. Auch staune ich, wie die alles wissen; von der Unterhosengrösse Hansi Hinterseers bis hin zum königlichen Alltagsdasein... schlicht gesagt: ich weiss nicht, wie ich ohne GlücksPost so alt werden respektive jung bleiben konnte.
Grosse Sorgen mache ich mir jetzt gerade um Letizia von Spanien. Es soll ihr ja gar nicht gut gehen. Nachdem sie nun zweimal erfolglos versucht hat, das spanische Königshaus mit einem annehmbaren, weil männlichen Thronerben zu versorgen, kommt sie wohl nicht darum herum, es noch einmal mit einer Schwangerschaft aufzunehmen.
Da sie bereits bei der ersten und zweiten Geburt fast verblutet ist, bangt die GlücksPost nun um ihr Leben. Um der Leserschaft vor Augen zu führen, wie gefährlich eine weitere Mutterschaft für Letizia werden könnte, wurde in Herrn Dr. Markus Hodel von der Neuen Frauenklinik Luzern ein Profi gefunden, der die Erschlagzeile entsprechend mit medizinischen Fakten untermalt.
Die heroische Letizia lässt sich jedoch nichts anmerken. Sie wirkt nach aussen hin stark und gefasst - sicher nicht zuletzt, weil sie die GlücksPost noch nicht gelesen hat - und fordert von sich enorm viel. Gerne will sie ihre Rolle als Kronprinzessin ausfüllen und das tun, was man von ihr verlangt: einem Thronfolger das Leben schenken, auch wenn sie damit ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt. Dass sie dafür noch etwas mehr auf ihren Gatten angewiesen ist, als man sowieso schon weiss oder vermutet, ist jedem einigermassen intelligenten Menschen auf Anhieb klar. Sozusagen jedem, ausser Marco Hirt von der GlücksPost.
Obwohl wir das Jahr 2008 schreiben, die Mendel'schen Gesetze kennen und bereits mit 10 aufgeklärt sind und alles über Sex wissen, scheinen Marco Hirt und die Königshäuser im allgemeinen und das spanische Königshaus im besonderen zu vergessen, dass allein das Erbgut des Mannes über das Geschlecht des Kindes entscheidet. Frauen haben ein Doppel-X-Chromosom, der Mann ein XY. Er allein kann ein Y weiterreichen und so einen männlichen Spross erzeugen. Gibt er aber sein X weiter, entsteht mit dem X der Frau logischerweise Doppel-X, und somit ein Mädchen.
Obwohl wir seit den Zeiten von Heinrich VIII von England einiges gelernt haben, zum Beispiel über Chromosomen und dass man auch als König Frauen nicht einfach köpfen darf, vergessen wir immer wieder die einfachsten Tatsachen im Zusammenhang mit dem Nachwuchs gekrönter und ungekrönter Häupter. 
Sollte Letizia sich mit den beiden Töchtern ganz wohlfühlen und ihren Körper nicht mehr als Brutkasten zur Verfügung stellen, müsste das Thronfolge-Gesetz entsprechend geändert werden. Dies wäre jedoch ohne Verfassungsänderung nicht möglich. Diese wiederum ist ohne Auflösung des Parlaments nicht möglich... und würde das Parlament aufgelöst, müsste das Volk neu darüber befinden, ob es eine Monarchie überhaupt noch will... und davor fürchten sich das Königshaus und die GlücksPost gleichermassen.
Ja, lauter solche Sachen stehen in diesem Heft der Hefte. Waaaaahnsinn !!!

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