Dienstag, 30. November 2021

Die Schweiz nach der C-Abstimmung: 62:38 — und wie weiter?

Pfläschterli gefällig?

Wie sagte Robert Kennedy jr. anlässlich seines Besuches in Bern: This is the frontline and we are counting on the people in Switzerland; the last place where we can have true democracy in Europe". Wenn er sich da mal nicht geirrt hat.

In einem anderen Zusammenhang hätte man für den Neffen von JFK den roten Teppich ausgerollt, weil hoher Besuch, noch dazu aus den USA. Manch einer hätte sich noch so gerne mit ihm ablichten lassen oder ihm sozusagen die Schuhe geküsst. Die Medien hüllten sich jedoch weitgehendst in Schweigen, ausser Nau Media AG, welche mit Faktenchecker Marko Kovic einen echten Griff ins Klo tätigte.


Ein aufwühlender Abstimmungskampf ging letzten Sonntag zu Ende. Nicht immer wurden faire Mittel eingesetzt, das wurde allein durch das Abstimmungsmaterial überdeutlich, aber auch durch die einseitige Berichterstattung der staatsfinanzierten Medien. 


Einst war ich stolz, Schweizerin zu sein. Wir hatten Frieden, Freiheit, Demokratie, eine Postkartenlandschaft der Superlative und vieles mehr. Manchmal beneidete ich mich selber; ich hätte nirgendwo anders leben wollen. Im Laufe der letzten Jahre wurde immer deutlicher, dass der Schein trügt und vieles nicht wirklich Gold ist, was glänzt. Das war lange vor Corona.


Es gab Zeiten, da legte ich die Abstimmungs- und Wahlunterlagen gleich ungenutzt zum Altpapier. Dann plötzlich wollte ich ein Zeichen setzen — unwählbar! — und punktete mit meinen Zeichnungen. So schaffte ich es einst sogar auf die Titelseite von 20min (🤪), denn ich wählte Lisa Simpson in den Gross- und Regierungsrat! Zu anderer Gelegenheit wählte ich Simon’s Cat in den Regierungsrat. Tja, das waren noch Zeiten!


Lovely Lisa



Hungry Eyes

Irgendwann fand ich dann, dass jede Stimme zählt (Vollgeldinitiative, Konzerninitiative etc.). Es ergab sich ein Muster: ich stimmte immer gerade das Gegenteil dessen, was die Politiker vorschlugen und die braven Stimmbürger annahmen oder ablehnten.


Seit gestern bin ich wieder auf Kurs, auf dem alten wohlgemerkt! Ich mache nicht mehr mit, denn ich bin nicht mehr bereit, meine Stimme abzugeben, in eine Urne (!!) zu legen und dazu noch per Unterschrift zu bestätigen, dass ich das Ergebnis der Abstimmung akzeptiere, im Sinne der Demokratie. So gehe ich nämlich genau genommen einen Vertrag ein — vielleicht sogar mit dem Teufel höchstpersönlich. Wir erinnern uns an das Anagramm von "Alain Berset" (s. Post vom 27.12.2020).


Nota bene: 38 Prozent der Bevölkerung sagt klar NEIN zur aktuellen Politik! Trotzdem haben alle per Unterschrift — ohne geht es nicht — dem Ergebnis grünes Licht erteilt. Sie haben ihre Stimme abgegeben! Das passiert bei jeder Wahl, jeder Abstimmung!


Da bin ich ab dato raus, egal welches Referendum, welche Initiative, welche Wahl. Kann jedoch nicht ausschliessen, dass ich mal wieder eine Zeichnung in die Urne lege, einen kleinen Anreiz, denn Lisa Simpson, das habe ich seinerzeit in den Kommentaren gelesen, wäre für viele eine Option gewesen, denn sie ist ehrlich, fleissig, intelligent, integer und dem Wohl ihres Landes, den Mitmenschen und der Natur verpflichtet.


Zum Schluss möchte ich Thomas Baer das Wort erteilen für seinen speziellen "Grenzblick" — danke vielmal!. Er beschreibt die aktuelle Situation in Österreich und bezieht sich dabei auf ein Buch von Anja Corinna Strassner aus den späten 1970ern: "das Rad des Missbrauchs". 


Vielleicht bald auch bei uns in der Schweiz triste Realität? Mit Verfalldatum des Zertifikats braucht es dann auch für die Ge"impften" mehr als nur zwei Pflaster. 


Die Hoffnung stirbt jedoch bekanntlich zuletzt! 😛

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