Mittwoch, 9. Januar 2019

Picasso als Hausmann

Jaaaa ..... gleich!!!
Picasso als Hausmann kann man sich nicht vorstellen. Im Gegenteil. Den musste man wohl Zeit seines Lebens mittels Skalpell von seiner Staffelei (er)lösen, es sei denn, einer wunderschöne Frau gelang dies auf ganz andere Weise, wie von Zauberhand. Schliesslich war Pablo ein echter Spanier!

Die Gesamtzahl seiner Werke wird auf 50’000 geschätzt, darunter Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Lithografien, Gemälde, Keramiken und Plastiken, ja sogar Bühnenbilder und Buchillustrationen.

Was wäre wenn? Zum Beispiel wenn Picasso einen Haushalt geführt hätte, wenn er seine Kinder selber hätte grossziehen müssen? Man stelle sich vor: Pablo ist gerade dabei, ein Meisterwerk zu kreieren, da klingelt der Paketbote - Zalando-Alarm! Seine Ehefrau, welche als erfolgreiche Business-Frau für den Unterhalt der Familie sorgt, verlangt abends entnervt, dass endlich mal wieder geputzt und die Wäsche gewaschen wird; ereifert sich, dass die Kinder noch nichts gegessen haben, obwohl schon 18 Uhr vorbei ist, dass per Einschreiben drei Mahnungen zugestellt wurden und eine Betreibungsanklage droht, weil Monsieur die Rechnungen nicht pünktlich bezahlt hat; dass der Kühlschrank leer ist und Madame, selbst wenn sie wollte, nichts hat, um den Hunger des Nachwuchses zu stillen, vom eigenen ganz zu schweigen. Die Gesamtzahl der Werke wäre auf ein äusserst überblickbares Häufchen geschrumpft.

Was wäre wenn? All die technischen Gadgets mit den dazu verbundenen Möglichkeiten bereits ab 1900 verfügbar gewesen wären? Social media anno dazumal? Alle paar Minuten den Blick auf’s iPhone, um ja keine Nachricht zu verpassen, regelmässiger Mailcheck, dazu auf 20min online die letzten News reinziehen und die Worte Gesamtzahl und Werke machen keinen Sinn mehr. Man würde allenfalls in eine Zeichnung, welche Picasso im zarten Alter von 13 Jahren in der Schule gemacht hat - Ausflug ins Grüne - ein gewisses zeichnerisches Talent hineininterpretieren. Wir wissen ja, wie Omas ticken!

Niemand wüsste, dass einst ein Mann namens Pablo Ruiz Picasso gelebt hat, der als Vollblutkünstler gedacht war. Da er seine Begabung nicht hätte leben und somit sein Talent nicht hätte einsetzen können, wäre dieses bestenfalls an eines seiner Kinder oder Enkel übergegangen. Dieses würde jetzt seine Fangemeinde auf Instagram und Facebook mit regelmässigen Posts erfreuen.

Niemand würde das Werk Picassos vermissen, denn niemand wüsste, dass es ein solches oder zumindest das Potential zu einem solchen überhaupt je gegeben hat.

Ich würde ja gerne noch weiterspinnen, aber es ist gerade Mittag und ich muss mir was zu essen machen. Die Wäsche wartet, Einkäufe stehen an, zudem muss ich noch zu meinem Starfigaro etc. etc. etc. Nicht auszudenken, was ich alles hätte schaffen können, wenn …. ja wenn! Sie?

Keine Kommentare: