Donnerstag, 23. Mai 2013

Zum Fair-Lieben: Vegane Küche

à la mode de la Cheffe

Anfang Jahr trug ich mich mit dem Gedanken, wegen meiner Verdauungsprobleme neue Wege zu erschliessen. Ein YouTube-Film über unser abscheuliches Verhalten gegenüber Tieren war dann sozusagen die Initialzündung. Vor zirka 20 Jahren ernährte ich mich bereits einige Jahre vegetarisch und gedachte, diesen Faden wieder aufzunehmen. Aber wie ging das schon mal? Einfach nur das Fleisch weglassen, ist bekanntlich nicht die Lösung.

Gottseidank gibt es ja Facebook und daselbst viele gleichgesinnte Freunde, welche einen inspirieren können. Einige davon leben seit Jahren vegan, eine sogar während ihrer gesamten Schwangerschaft. Man liest dann Sätze wie: "mir geht es grossartig" oder "hab mich noch nie im Leben soooo wohl gefühlt", lauscht seinen Blähungen und überlegt: "wäre das nicht auch was für mich?". Da fiel auf einmal der Name Attila Hildmann mit dem Hinweis, mal auf YouTube zu schauen, der zaubere nämlich ganz fantastische vegane Gerichte.

Schon im ersten Rezeptvideo wurde mir etwas Grundsätzliches übermittelt, was den Umgang mit Tofu anbelangt. Den habe ich nämlich vorher immer stundenlang mariniert (und schmecken tat er trotzdem nicht) und nun weiss ich: das ist völlig unnötiger Quatsch. Es geht anders: viel einfacher und dazu noch um einiges besser. WOW.



Unnötig zu sagen, dass ich kurz darauf mein eigenes Exemplar "Vegan for Fun" in den Händen hielt: ein wunderschönes Buch mit tollen Rezepten und Fotos, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ich ergänzte meine Bibliothek mit Attilas 3 ersten veganen Kochbüchern (cholesterinbewusst, laktosefrei und klimafreundlich kochen), die er quasi im Eigenverlag herausgegeben hat. Beeindruckend wenn man bedenkt, dass Attila eigentlich Physikstudent und nicht gelernter Koch ist.

Ich geniesse jedoch auch die Möglichkeiten des Internets, denn da kann ich dem Meister jederzeit über die Schulter blicken. Eigentlich koche ich NIE nach Rezept! Meist lasse ich mich kurz inspirieren und koche dann mein eigenes Süppchen. Halte ich mich ausnahmsweise doch einmal an eine Vorgabe, ergänze ich fehlende Zutaten und Gewürze gekonnt ;-) durch andere. Meist reicht meine Kreativität, eigene Gerichte zu kreieren. Alles was ich brauche ist das PRINZIP und einen guten Lehrer .... und das ist dieser Attila Hildmann!

Im Moment ist er bezüglich seiner Physik-Diplomarbeit unterwegs, welche er gleich in ein neues Buch kanalisiert "Vegan - Forever Young". Er befindet sich auf den Spuren der Langlebigkeit/Unsterblichkeit, und damit ist wahrlich nicht eine Zitterpartie im Altersheim gemeint. Begleitet wird er von einem Dokumentarfilmer-Team, welches auch schon "Bottled life" und "Hunger" produziert hat.

Die Frage bleibt einfach: will ich überhaupt so lange leben? Wovon ich jedoch definitiv berichten kann: ich habe in meinem Leben noch nie so lecker gegessen. Viele Rezepte geben etwas mehr Arbeit, da ich zum Beispiel den Tofu meist separat anbrate. Salat und Gemüse gab es bei uns schon immer täglich, aber in der Zubereitung lasse ich mir jetzt einiges mehr einfallen. Schnibbelalarm, sag ich Ihnen! Das Herausragendste, Überzeugendste beim Ganzen ist der Verjüngungseffekt. Mein Gewebe hatte vorher einen Hauch von Schlabberlook. Nach kurzer Veganphase war es wieder voller und straffer. Was gefällt Frau besser als zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Ich werde dabei bleiben, weil ich es mir wert bin!

Und Göttergatte? Bereits die erste vegane Spaghetti Bolognaise hat ihn überzeugt. Er ist nicht ein Freund vieler Worte und meinte schnörkellos direkt: die will ich ab dato immer so! Obwohl ich ihm angeboten habe, ihm auf Wunsch Fleisch oder Wurst vorzusetzen, blieb die Nachfrage bisher aus. Nur Käse isst er noch, oder eben ab und zu Fleisch, wenn er sich in der betriebseigenen Kantine verpflegt.

Unsere Gäste? Die waren bisher ausnahmslos begeistert. Viele wussten gar nicht, dass sie soeben komplett vegan gegessen hatten, zum Beispiel die vegane Lasagne, gefolgt von einem superleckeren Mangoeis, das den fruchtigen Abschluss bildete.

Apropos Eis: inspiriert vom zweiten Video (s. oben) MUSSTE ich mir soeben mit dem, was der Kühlschrank hergab, eine Zwischenmahlzeit basteln. Wie Sie gesehen haben, dauert sowas nicht mehr als 60 Sekunden! Diesmal waren es Beeren .... Mmmmmh ... schmelz: LECKER ;-)

Und hier ein Blick in unsere Alltagsküche:

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