Freitag, 21. Dezember 2012

Bernmobil - Werbung und Wirklichkeit

Freundlichkeit ........ FREUND-lichkeit
braucht nicht mehr Zeit
Was macht Stress nur aus uns Menschen? Wie fühlen wir uns, wenn uns im Alltagskampf die Mitmenschlichkeit abhanden kommt? Einfach nur traurig!

In der Leistungskampagne 2012 wirbt Bernmobil im Gegensatz zum letzten Jahr mit Lächeln, Lächeln und nochmals Lächeln. 



Dass Realität und Wirklichkeit oft krass auseinanderklaffen, musste ich heute wieder mal miterleben.

Es ist ja tatsächlich extrem, wie viele Trams und Busse im Bereich Spital- und Marktgasse unterwegs sind. Es sind dies die Linien 6, 7, 8, 9 und 12. Dazwischen quetschen sich Lastwagen und Taxis, schlängeln sich Velofahrer, und dann sind da natürlich noch die Fussgänger, welche manchmal auf lebensgefährliche Weise im letzten Moment vor den Fahrzeugen durchrennen. Kein Schoggijob für die Fahrer, das sehe ich ein.

Ich kriegte heute beim Warten am Bärenplatz die ganze Palette vorgeführt: die 9 Richtung Bahnhof Wankdorf, der Bus Richtung Klee-Zentrum, das Worb-Bähnli .... und dann die 3 Richtung Saali. Eine junge Frau im Elektrorollstuhl musste da einsteigen und machte sich mit dem Spezialknopf seitlich der Tür bemerkbar.

Der Fahrer stieg fluchend aus (..... ausgerechnet im grössten Puff und wenn man eh im Rückstand ist, ist mal wieder typisch.... ) und klappte der Behinderten mit einem Riesenknall die Rampe vor die Räder. Hinter ihr klappte er das Ding lautstark wieder in die Wandhalterung zurück, noch immer schimpfend und Hände ringend!

Er wird sich innert kurzer Zeit wieder etwas beruhigt haben. Für die Frau ändert sich, was ihre Mobilität anbelangt, so schnell wohl nichts. Sie hat lebenslänglich. Wohl mit ein Grund, warum sie sich den Ausbruch des Chauffeurs ungerührt anhören konnte, ohne näher darauf einzugehen oder gar in Tränen auszubrechen. Was für einen speziellen Schutzmantel hat sie sich wohl im Laufe ihres Lebens aufgebaut.

Wäre es nicht schön, wenn sowohl der Fahrer als auch sämtliche Fahrgäste tatsächlich Grund zum Lächeln hätten. Man müsste unter anderem die Voraussetzungen dafür schaffen. Ob wohl aus diesem Grund demnächst die Frequenz der Linie 7 und 8 herabgesetzt wird? Na wenn es denn hilft !!!

PS: Mit etwas Freundlichkeit begegnet man, wie das Wort schon sagt, lauter Freunden!

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