Mittwoch, 9. November 2011

Kunst ist alles - alles ist Kunst

was ist Kunst?
Ernesto Cardenal sagte einst: "Der Künstler war immer vollkommen in die Gesellschaft integriert, aber nicht in die Gesellschaft seiner Zeit, sondern in jene der Zukunft".

Früher war Kunst, oder solche, die es werden wollte, noch leicht zu erkennen, wenn auch manchmal nur daran, dass so ein Werk von einem Rahmen umgeben war, am besten einem goldigen. Was waren das teilweise für gigantische Schinken!

Später wurde alles anders. Abstrakte Kunst hätte selbst weniger begabten Menschen erlaubt, sich Künstler zu schimpfen. Hätte keiner wirklich bemerkt. Nicht wenige trauten sich mit der Zeit gar, auf einer weisse Leinwand mit einem einzigen Punkt zu punkten und Kunstexperten diskutierten stundenlang, wie genial dieser Punkt plaziert war - nach dem Zufallsprinzip nämlich.

Noch vage kann ich mich an einen Skandal erinnern, als in der Kunsthalle Bern ein Künstler Dreck in die Ecken schmierte, ich glaube, es sah nicht nur Scheisse aus sondern war auch welche. Leider schweigt sich das Internet darüber, daher fehlen mir die Details.

Christo und Gattin waren bekannt dafür, dass sie alles, was irgendwie verhüllbar ist, kunstvoll verpackten. Ihre Kunst war somit eher vergänglicher Art, denn zumindest den Berliner Reichstag musste man zwingend wieder enthüllen.

Aber auch Elefanten und Affen mischen mittlerweile in der Kunstszene mit ... und machten vor einiger Zeit die sogenannten Experten selbst zu Affen. Man testete nämlich deren Kennerblicke und enthüllte erst im Nachhinein, dass man sich einen tierischen Spass mit ihnen erlaubt hatte. Waren die vielleicht sauer ....

Dass die Cüpligesellschaft nicht zwingend etwas von Kunst versteht, ist bekannt. Dass Reinigungspersonal Dreck erkennt, wenn es sich um solchen handelt, ist auch kein Geheimnis. Ob es ihn zwingend immer entfernt, sei dahingestellt.

Nun hat eine fleissige Putzfrau im städtischen Museum Dortmund ein paar Kalkflecke entfernt, nicht ahnend, dass es sich dabei um ausgestellte Kunst handelt. Ein Fall für die Versicherung, denn die Arbeit des Künstlers Martin Kippenberger († 7. März 1997) scheint endgültig ruiniert. Eigentlich hätte die Frau genaue Anweisung gehabt, die Werke zu schonen, aber eben, wenn sie nun mal für einen normal denkenden und empfindenden Menschen nicht als Kunst erkennbar sind.

Wie anno 1986 in der Düsseldorfer Kunstakademie, als die berühmten Fettecken des Künstlers Joseph Beuys von übereifrigem Putzpersonal weggekratzt wurden. 40'000 Mark Schadenersatz musste das Land Nordrhein-Westfalen damals zahlen. Huch !! Ob die Ecke in Bern .... aber lassen wir das!

Aus Vorsichtsgründen habe ich mich heute entschlossen, ab dato überhaupt nicht mehr zu putzen. Ich meine, man kann echt nicht umsichtig genug sein. Wer weiss, vielleicht gehören die Krümel unter dem Sofa zum Erstlingswerk meines Göttergatten: "Krümelmonsters Paradise"! Was wir jetzt noch brauchen, ist der passende Rahmen — am besten einen goldigen!


Der Meister bei der Arbeit.....

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