Mittwoch, 23. November 2011

Drogenhandel in der Schweiz - Schwarz trifft Grün

Heute wird alles öffentlich durchgezogen
und sei es nur durch die Nase
In unserer Multikulti-Gesellschaft sind wir, zumindest was die Hautfarbe anbelangt, ein wenig von den Extremen Schwarz, Weiss, Rot, Gelb abgewichen. Immer öfter treffen wir auf eine Mischung all dessen, obwohl dies in gewissen Kreisen nur ungern gesehen wird.

Eigentlich sind Schwarze ja nicht Schwarz, aber seit man das Unwort mit N nicht mehr sagen darf, nennen wir sie halt so. Wenn man es genau nimmt, sind wir Weissen auch nicht weiss, sondern etwas zwischen Rosa, Hellgelb und Beige.

Auf dem Weg in die Stadt kam ich gestern am Kornhauscafé vorbei. Aufgrund der Temperaturen wurde auf Aussenservice verzichtet und so fielen die beiden Männer natürlich sofort auf. Sie sassen Schulter an Schulter, wobei der eine eher in seinen Kleidern hing. Die waren sozusagen sein letzter Halt. Die Gesichtsfarbe - ein zartes grün - sprach von einem ungesunden Lebensstil und davon, dass gewisse Begegnungen schädlich, im Extremfall tödlich sein können.

Beim andern sah man, dass Armani und Versace zu den Lieblingsdesignern gehören und er sich das auch leisten kann. Ob er nebst seinen beachtlichen Einkünften aus dem lukrativen Nebenerwerb noch Fürsorgegelder bezieht, weiss ich nicht. Die Bürokratie ist ja manchmal blind. Ich bin es nicht und so schaue ich sehr direkt und genau hin. Der Schwarze wird nervös und steht auf, der Grüne sinkt noch mehr in sich zusammen. "Geh mal erst eine Runde schlafen" lautet der Rat des Lieferanten, der die Distanz zu meinem intensiven Blick nun laufend vergrössert. In 0,8 Sekunden von 0 auf 100 - Respekt, weltrekordverdächtig!

Früher trafen sich Dealer und Kunde am liebsten unterirdisch um ja nicht aufzufallen. Heute wird alles öffentlich durchgezogen - durch die Nase oder auch sonst. Ich will ja nicht dem Schubladendenken verfallen aber die meisten Händler, die ich sehe, tragen ihren Goldschmuck deshalb so gut, weil er sich von der stark gebräunten Haut so wunderschön abhebt.

"Out of Africa", sag ich da nur, obwohl ich vom Erlebten noch immer einigermassen sprachlos bin.

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