Mittwoch, 29. September 2010

Polyphasic Sleep.... Bieridee oder Grenzerfahrung?

Traumrealitäten...
Nur 2 Stunden Schlaf pro Tag bringen einem was? Genau, genügend Freizeit! Super!! Aber wie soll das funktionieren?

Man schläft zum Einstieg 3 Stunden und wird dann aufgeweckt. Um ein möglichst schnelles Erwachen zu gewährleisten wird das Schlafzimmer blitzartig erleuchtet, auch wenn das Licht zunächst in den Augen schmerzt. Dann geht es erst richtig los:

Auf 4 Stunden Wachphase, welche Raum für Aktivitäten lässt, folgen 20 Minuten Schlaf. Gnadenlos wird man danach aus dem Reich der Träume zurückgeholt, erneut für abgezählte 4 Stunden. Wieder gönnt man sich 20 Minuten Schlaf, bevor eine weitere 4-Stunden-Hyperaktivitätsphase eingeläutet wird ... und so weiter und so fort.

Seltsam dabei ist, dass 6 x 4 Stunden Wachphase allein schon einen 24-Stunden-Tag ergeben. Die 6 x 20 Minuten sind also ein Supplement, ein Nachschlag sozusagen. Somit haben die sogenannten polyphasic Sleepers einen 26-Stunden-Tag, es sei denn, der Wach-Schlaf-Rhythmus verschiebt sich jeden Tag um zwei Stunden.

RTL-Reporter Thorsten Sleegers hat sich auf ein 50-Stunden-Experiment unter medizinischer Aufsicht eingelassen, wobei in der heutigen Folge nicht ganz klar war, ob er es auch abschliessen konnte, denn nach dem ersten Tag ging es ihm plötzlich dermassen dreckig, dass sich die Leiter des Schlaflabors diesbezüglich nicht ganz sicher waren. Es wird also spannend bleiben.

Auf was für schwachsinnige Ideen der Homo sapiens... wohl besser spinnerens immer wieder kommt. Wäre der Mensch für so ein Phasenleben eingerichtet, würde die Sonne naturgegeben ebenfalls diesem Rhythmus folgen respektive ihn erst auslösen. Sie würde also 4 Stunden scheinen, für 20 Minuten verschwinden, 4 Stunden scheinen... Dass dem nicht so ist, zeigt uns Helios bei schönem Wetter ganz prachtvoll.

Thorsten hat jedenfalls herausgefunden, dass 50 Stunden Schlafentzug unter anderem eines machen: unkonzentriert und aggressiv. Eine Nacht ohne Schlaf - für Spitalärzte übrigens leider brutaler Alltag - wirkt auf den Körper wie 1,8 Promille im Blut! Wenn man die zahlreichen Selbstversuche in der Blogosphäre verfolgt, sprechen viele der Probanden von luziden Träumen, ganz oft vom Fliegen. Solange sie das dann nicht im Wachzustand versuchen indem sie sich aus dem nächsten Fenster stürzen, geht es ja noch. Viele stellen ihr Experiment wieder ein, weil es zwar kurzfristig tatsächlich möglich zu sein scheint, sein Schlafverhalten zu ändern. Die Frage ist, wie lange man es durchhält, ohne krank zu werden. Viele berichten übereinstimmend von Charakterveränderungen. Das grösste Problem scheint jedoch für die meisten zu sein, dass sie nicht wissen, was sie mit der vielen gewonnenen Zeit anfangen sollen. Blöd ist das Ganze auch für Leute, welche unter Einschlafschwierigkeiten leiden und während der doch eher kurzen Ruhephase den Schlaf nicht finden. Wer mehr als 20 Minuten braucht, bis er einschlafen kann, soll nicht einmal mit dem Gedanken spielen, diesen Schwachsinn selber auszuprobieren.

Was aber die gewonnene Zeit anbelangt, hätte ich da so eine Idee: wie wäre es mit einem praktischen Table-Dance-Tournier mit Partner, bei welchem man sich nicht einmal vom Tisch zu erheben braucht.... das bringt den richtigen Schwung und weckt garantiert die Lebensgeister.




Und wenn Ihr Mann nicht will, dann fragen Sie Ihren Hund oder ... sorgen dafür, dass Ihr lästiger Wecker endlich das zeitliche segnet! Gute Nacht!

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