Dienstag, 7. Januar 2020

Influencer — Influenza? — und #ChristaRigozzi

Motto: ich nutze meine Influenza ...
Ein neuer Virus grassiert weltweit: der Influencer-Virus. Vermutlich kommt das Wort nicht vom englischen "to influence", sondern von Influenza — Grippe! Und genau wie der Grippevirus greift der Erreger um sich, mittlerweile flächendeckend.

Influencer haben sogenannte Follower, also Anhänger, besser gesagt Anhängsel. Die sind idealerweise vergleichbar mit Schafen, welche dem Leitschaf folgen, selbst wenn es über die Klippe springen sollte.

Je mehr Follower jemand hat, umso grösser ist dessen Ansteckungspotential. Auch hat dies eine Influence darauf, welche Produkte der Influencer alles gratis erhält, in welchen Hotels er gratis übernachten oder Ferien machen kann, in welche TV-Shows er oder sie eingeladen wird und und und. Ich spreche hier von denjenigen, die nicht durch besondere Fähigkeiten auffallen, sondern durch auf- und ausfälliges Benehmen, wie gerade eben die 17jährige Michelle Melody (!!), welche andere Jugendliche in einem Video als hässlich bezeichnet.

Auf dem Likeometer der Influencer mit Berufshintergrund weltweit ganz zuoberst ist Huda Kattan mit 40,6 Millionen Followern. In der Schweiz führend ist ein Dean Schneiders mit 4,3 Millionen, gefolgt von (man höre und staune) Loredana mit 2,5 Millionen.

Huda ist offenbar eine iraktisch-amerikanische Maskenbildnerin, Beauty-Bloggerin und Unternehmerin mit eigener Kosmetiklinie namens Huda Beauty. Dean Schneiders Mission ist es, die Herzen der Menschen für Tiere zu öffnen. Er ist 2017 nach Südafrika ausgewandert und hat eine Auffangstation für verletzte und verwaiste Wildtiere gegründet. Seine Löwen-Knuddel-Videos sind wirklich eindrücklich. Übrigens: Alain Berset hat auch 14’465 Follower.

Unter Prominenten weltweit am meisten Follower hat Instagram (300 Mio), gefolgt von CR7 (195 Mio), Bronze garniert Ariana Grande (169 Mio) ….

Und Christa Rigozzi? Sie hat ihre 44’000 Follower aufgefordet, das Restaurant Allpenrose in Leukerbad grossräumig zu umgehen. Der Schuss ging wohl nach hinten los: viele haben das Restaurant in der Folge bewertet, und zwar durchwegs positiv. 630 Google-Rezensionen und ein Notenschnitt von 4,8 von 5 Sternen sprechen eine deutliche Sprache. Christa Rigozzi hat ganz sicher eines erreicht, einen persönlichen Image-Schaden oder zumindest einen Image-Knacks.

Morgen oder übermorgen ist jedoch alles wieder vergessen, spätestens dann, wenn in China ein Sack Reis umfällt.

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