
....statt Vollidiot.
Seit dem 8. Mai wird unser Land unter anderem repräsentiert durch einen tollen, gutaussehenden, muskulösen und sympathischen jungen Mann. Unser Mister Schweiz 2010, der 22jährige Jan Bühlmann ist ein Glücksfall; was fürs Auge und fürs Herz... der Traumschwiegersohn schlechthin.
Nach diversen Missgriffen (oder heisst es neu Miss- und Mistergriffen?) haben wir endlich mal wieder einen würdigen Botschafter für unser Land gefunden, jemanden, mit dem sich jeder irgendwie identifizieren kann. Hier geht es um Öffentlichkeitsarbeit, um Repräsentation der Schweiz im Ausland, und da haben wir in letzter Zeit leider kläglichst versagt.
Schauspieler möchte er werden, ein Mann mit Ambitionen also, der sich nach seinem Amtsjahr am Londoner Shakespeare College dafür sein Rüstzeug holen möchte. So wie es aussieht, wird er sich dies auch leisten können, dürfte doch sein Verdienst noch höher ausfallen als bei seinem Vorgänger, welcher es immerhin auf eine Rekordsumme von 450'000 Franken gebracht hat.
Andere Schweizer rufen nicht unbedingt Vaterlandsstolz in einem hervor. Im Gegenteil. Da sind mal unsere Bundesräte, die meisten jedenfalls, vor allem aber machen in letzter Zeit vermehrt Politiker der SVP auf unangenehme Art auf sich aufmerksam. Da war die Minarett-Initiative, das angestrebte Burka-Verbot und neu fordert SVP-Nationalrat Dominique Baettig unter Applaus der Parteispitze indirekt Gebiete von Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien (Baden-Württemberg, Vorarlberg, Elsass, Aosta, franz. Jura, Bozen, Savoyen, Varese, Como) ein. So soll die Schweiz ihre Bundesverfassung dahingehend ändern, dass diese Gebiete den Beitritt zur Eidgenossenschaft beantragen können.
Okay, er ist a) Psychiater und b) leidenschaftlicher Jäger, eine schwierige Kombination.... da muss man ihm das eine oder andere sicher nachsehen. Eine vergrösserte Schweiz würde dem Land mehr Gewicht verleihen, meint er. Dass die Parteispitze diesen chancenlosen Vorstoss nicht umgehend im Rundordner abgelegt sondern sogar noch unterzeichnet hat (Brunner, Mörgeli etc.) finde ich unfassbar. Schlimmer geht echt nimmer. Man muss fast lachen, wäre da nicht etwas, das einem zu denken gibt. Müsste man da nicht langsam die Bremse oder den Stecker ziehen, solange es noch geht. Wie die Vergangenheit zeigt, kann es echt ein Fehler sein, Politiker nicht ernst zu nehmen.
Das Bild der Schweiz nach aussen hat in den letzten Jahren echt gelitten. Das wäre ja eigentlich egal, könnte man als Bürger hinter den diversen politischen Entscheidungen stehen. Das ist jedoch immer weniger der Fall. Also hätten wir nicht unseren Roger Federer oder eben neu auch Jan Bühlmann, wir müssten uns echt unter einer Burka verstecken oder ein Papier-Minarett überstülpen.
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