Donnerstag, 25. März 2010

QUAV4 - alles klar wie Wurstsuppe




"Veloführung untere Thunstrasse", unter dieser Überschrift erlaubt uns Peter Blaser (pb) des Quartieranzeigers, Stadtteil IV, einen tiefen Einblick ins politische System der Schweiz.

So haben wir Schweizer bekanntlich stets eine klare Linie und der optimale Durchblick zieht sich wie ein roter Faden durch die Politlandschaft. Aber lesen Sie doch gleich selber:

"Nachdem sich ein Unfall ereignet hat, soll die vom Helvetiaplatz bis Mottastrasse auf das Trottoir gelegte Velospur wieder aufgehoben werden. Die Stadt möchte einen separaten Velostreifen neben dem Tram führen, was aber den Verlust von acht Parkplätzen zur Folge hätte.
Die QUAV4 ist der Ansicht, dass die heutige Situation - besonders im untersten Bereich entlang der Museumsmauer - entschärft werden muss.
Zukünftig wird im untersten Abschnitt entlang der Museumsmauer die Haupt-Velospur wieder auf die Strasse verlegt. Velos mit Anhängern und Langsamfahrer sind - mit gebührender Umsicht - auf dem Trottoir erlaubt. Diese Massnahme scheint sinnvoll; die Verlangsamung der Velofahrer auf dem Trottoir soll aber nach Auffassung der QUAV4 möglichst durch andere Massnahmen als mit weiteren Pfosten (davon hat es im Bereich Helvetiaplatz bereits mehr als genug!) erreicht werden.
Kritisch werden die Massnahmen im Abschnitt zwischen Helvetia- und Mottastrasse beurteilt. So begrüssenswert eine separate Velospur ist, wird der Verlust von acht Kurzzeitparkplätzen in unmittelbarer Nähe der beiden Restaurants, eines Cafés und verschiedener anderer Kleinbetriebe als schwierig beurteilt. Einsprachen sind absehbar. Das Projekt muss mit den Betroffenen diskutiert und auf ein verträgliches Minimum an Erschwernissen für die anliegenden Betriebe reduziert werden."
Alles klar? Das ist Blinde-Kuh-Spielen auf höchstem Niveau! Keiner weiss nun, ob er zu den Langsamfahrern gehört oder ob man als Warmduscher ausnahmsweise auch mal aufs Trottoir ausweichen kann. Wie steht es übrigens mit den Ü'Füs, den U'Hus, den U'Zehs? Nicht jeder kann das Tram in seinem Windschatten mitziehen! Und wer mit dem üblichen Tempo nicht mithält, gewinnt schon mal einen genervten Klingelton vom Bernmobil-Chauffeur.

Das Wort "Trottoir" kommt übrigens nicht von Trottel, das muss wieder einmal gesagt sein. Trottoir - Gehsteig - bezeichnet einen Bereich, der eigentlich!!! denjenigen vorbehalten ist, die zu Fuss unterwegs sind. Aufgrund von so klaren Aussagen und Vorgehensweisen, wie sie die Verantwortlichen immer wieder tätigen, bleibt es jedoch auch weiterhin eine Abenteuerzone. Das Motto lautet: "der Stärkere gewinnt".

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