Donnerstag, 26. November 2009

Dumm-Dumm gelaufen


Irgendwie scheinen der Bärenpark und seine Insassen nicht wirklich unter einem guten Stern zu stehen. Dass die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind, ist ein Detail - ein etwas teures zwar, aber nichts wirklich Neues.

Offenbar scheinen Bären und Besucher so gut voreinander geschützt zu sein, dass es einem geistig Behinderten gelang, ins Revier der Petze einzudringen. Wie die Presse meldet, war ihm etwas ins Gehege gefallen. Klar ist, dass so etwas eigentlich!!! nicht passieren dürfte. Eine direkte Berührung sollte mittels baulichen Massnahmen ausgeschlossen sein. Auch wenn man es vielleicht gerne möchte, kann man nicht die Passanten in die Verantwortung nehmen!

Bereits früher, im alten Bärengraben, gab es Unfälle. Immer wieder fühlten sich betrunkene Studenten dazu berufen, Mut zu beweisen und gleichzeitig ihren Gleichgewichtssinn auszutesten, indem sie über die Abtrennung zwischen den zwei Hauptbereichen torkelten. Wenn ich mich recht entsinne, gab es auch schon mal Tote. Vor 11 Jahren gelang es dem damaligen Bärenwärter Emil Hänni Bärin Selma abzulenken, als ein sturzbesoffener Mediziner zu ihr runterkletterte.

Ja, ja, der Alkohol bringt manch einen dazu, etwas zu tun, das er lieber lassen sollte!! Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste und nicht der Schnapsflasche.

Was mir bei der ganzen Sache zu denken gibt, ist die Art des Geschosses, mit welchem Finn gestoppt wurde. Es handelte sich um ein Dumm-Dumm- resp. Dum-Dum-Geschoss (ein Teilmantelgeschoss, benannt nach der gleichnamigen indischen Stadt), welches, einmal in einen Körper eingedrungen quasi explodiert und in seine Einzelteile zersplittert. Die Verletzungen, welche eine solche Patrone hervorruft, sind um einiges schwerer als mit Normalmunition. Hätte man den Bären, der eigentlich nur sein Revier verteitigte, mit einem gezielten Streifschuss nicht ebenso vertreiben können? Wäre nicht auch ein Taser (Elektroschockpistole) eine Option gewesen?

Wenn's pressiert, sind solch tiefergreifenden Überlegungen nicht mehr zu machen, das ist klar. Das müsste vorher geschehen. Die Hauptfrage, die sich mir jedoch stellt, ist folgende: Ist unsere Polizei stets mit solcher Kriegsmunition ausgestattet, welche dann, je nach Situation, auch beim Menschen angewandt werden darf? Wie mir heute jemand erzählte, hat die Polizei ausschliesslich Dum-Dum-Geschosse, um sicherzustellen, dass ein Geschoss, einmal in den Körper eingedrungen, in diesem verbleibt und nicht austritt und noch weiterer Leute Leben gefährden kann. Hmm? Also wenn das wahr ist, dann bin ich doch tatsächlich für einmal sprachlos!!!!

Folgefrage: Wer schützt uns alle vor unserem Freund und Helfer?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich finde alle diese Artikel im Konjunktiv (hätte, würde usw.) einfach nur ärgerlich. Der Polizist hatte Sekunden Zeit, das richtige zu tun - nicht Tage, um abzuwägen, was jetzt wohl das richtige und wichtige wäre.

Aber es ist ja wie immer: NACHHER sind alle so schlau und wissen es natürlich viel viel BESSER.


Nochwas: Es war kein Dum-Dum-Geschoss. Man orientiere sich bitte richtig, ja?