Sonntag, 23. August 2009
Nackte Tatsachen
Was macht man, wenn man sich beruflich etwas in den Kopf gesetzt hat und es UNBEDINGT durchziehen möchte? Kommt drauf an, was es ist. Oft genügt eine zielorientierte Weiterbildung. Diplome oder gar Doktortitel sind auch sehr gefragt. Wer nicht über genügend Fleiss verfügt, kann offenbar in Thailand Doktortitel, Adelstitel oder Diplomatenpässe käuflich erstehen.
Nun gibt es aber Berufe, bei denen wird eine gewisse Unbeholfenheit brutal offenbar - Diplom hin, Fähigkeitsausweis her. Einer davon ist die Schauspielerei. Irgendwie scheint jedoch Hollywood auf unsere Ex-Missen eine magische Anziehung auszuüben. So versuchen Lauriane Gilléron - pardon Lauriane Gill - und Nadine Vinzens seit einigen Jahren vergeblich, sich einen Platz an der Sonne LAs zu erobern. Selbstverständlich lassen sie dabei nichts unversucht und haben sich an der renovier.... eh... renommierten Lee Strasberg-Schauspielschule weiterbilden lassen. Bis jetzt lässt der grosse Durchbruch auf sich warten. Ob es daran liegen könnte, dass beide sich mit dem "riil amerikän äkzent" etwas schwertun?
Nicht jeder ist ein linguistisches Chamäleon, wie man sieht. Amerikaner sind nämlich, was die Sprache angeht, ziemlich heikel. Sie mögen in ihren Filmen keinen schweizerischen Unterton. Immerhin konnte Lauriane bereits in der Serie "Rules of Engagement" mitwirken. Eine einmalige Chance, mit Betonung auf ein Mal. Als Kellnerin in einem "frangsösische" Restaurant darf sie die Gäste mit "Bonsoir" begrüssen und sie zu Tisch geleiten. Das macht sie doch super, oder?
Wie ich gelesen habe wurde übrigens eine andere Schweizer Filmhoffnung - kann mich an ihren Namen nicht erinnern - erst kürzlich aus dem neusten Tarantino-Film "Inglorious Basterds" rausgeschnitten. Autsch, das tut weh, Ihr Bastards!!!
Ob Laurianes "Erfolg" auf ihre Nacktbilder in der "L'illustré" von anno 2007 zurückzuführen ist? Doch wohl eher nicht, oder? Dennoch posiert jetzt auch Nadine Vinzens nackt in einem Softporno-Magazin, wobei man den Bildern ansieht, dass sich das Modell nicht wirklich wohl gefühlt hat.
Mädels was soll das? Welche wirklich ernstzunehmende Schauspielerin hat es nötig, mit nackten Tatsachen zu punkten, ausschliesslich meine ich? Klar kann es heutzutage für eine Rolle nötig sein, die Hüllen fallenzulassen, weil es eben so ins Drehbuch hineingenommen wurde, als Quotentreiber sozusagen. Hat jedoch eine Jodie Foster je mit ganz viel Haut oder Skandalen auf sich aufmerksam gemacht? Nein! Sie hat vor allem eines... Talent. Dazu ist sie geradezu unheimlich intelligent und schloss u.a. ihr Literaturstudium an der Yale University Magna Cum Laude ab.
Wenn es wirklich einmal um eine gute Rolle gehen sollte, dann können solche Schmuddelbildchen eher hinderlich sein. Hast Du Dich einmal für eine Schiene entschieden, wird es schwierig, im gewünschten Bahnhof respektive auf dem Schauspielolymp anzukommen.
Eigentlich ist es ja seltsam. Lässt eine Frau mittels raffiniertem Décoltée tiefe Einblicke gewähren und der Fantasie ihres männlichen Gegenübers noch etwas Raum, dann wirkt das meist besser, als wenn sie wirklich alles offenbart, Halszäpfchen inklusive! Hat man einmal alle Äusserlichkeiten von sich gezeigt, kann man sich nicht weiter enthäuten. Die Jahre bringen dann zwar eine gewisse, nicht wirklich willkommene Abwechslung, welche raffiniert mittels Sofakissen oder anderen Hilfsmitteln gedämpft werden könnte, aber danach bleibt doch allenfalls noch die Aussicht auf eine Karriere in Gunther von Hagens Körperwelten, aber dann ist es für eine Hollywood-Karriere, einen Oscar und alles andere eh zu spät.
Vielleicht sollten sich Lauriane, Nadine und all die andern Möchtegernstars einmal überlegen, ob sie nicht einfach einen Punkt machen und etwas anderes tun sollten. Eventuell würden sie auf bisher verborgene Talente stossen, welche nicht einfach durch ein Wegfallen der Kleidung enthüllt werden. Das Leben hat immer wieder eine Überraschung für uns bereit. Es muss ja auch nicht zwingend ein Leben in der Öffentlichkeit sein, das einem Zufriedenheit bringt.
Übrigens: "Ein Wunsch kann durch nichts mehr verlieren als dadurch, dass er in Erfüllung geht", sagte einst sehr trefflich der Schriftsteller Peter Bamm (1897 - 1975). ;-)
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