Freitag, 21. August 2009

Aus-Merz-en !!!


Das Wort "Ausmerzen" gibt es schon lange. Der Begriff stammt aus dem 16. Jahrhundert und gehört in den Bereich der Schafszucht. Im März wurden jeweils die zur weiteren Zucht ungeeigneten Tiere von der Herde abgesondert.

Ob sich Bundesrat Merz zur weiteren Zucht eignen würde, möchte ich nicht beurteilen. In letzter Zeit hat er jedoch überdeutlich bewiesen, dass er mit sofortiger Wirkung aus dem Bundesrat ausgemerzt werden sollte, so wie wohl einige seiner Kolleginnen und Kollegen auch. Eventuell wäre es eh besser, alle 7 zu ersetzen, von wegen Kollegialitätsprinzip. Das Problem wäre, dass danach wohl nur andere Gesichter in die Kamera lächeln würden, Ausrichtung, Diplomatenschleim inklusive einer gewissen Korrumpierbarkeit jedoch nicht auszumerzen wären.

Ich gehe davon aus, dass es nicht allein auf dem Mist des Bundespräsidenten gewachsen ist, sich bei Lybiens Staatspräsidenten zu entschuldigen und den Kniefall zu machen. Das einzige, was Merz ein wenig kratzt: er könnte das Gesicht verlieren, sollten die beiden Geiseln wider Erwarten nicht in die Schweiz zurückkehren dürfen.

Eventuell hat Gaddafi dem lieben Hansruedi ja auch eine Uniformmütze geschenkt oder ihm ein Stück eigene Wüste versprochen... diejenige nämlich, in welche wir alle ihn gerne schicken würden.

Vor etwas mehr als 20 Jahren kamen viele Lybier zwecks Röntgenabklärungen in unser Institut. Die Kosten wurden vom Staat übernommen, so jedenfalls war die Abmachung. Die Patienten sahen zum Teil richtig verhärmt aus und waren meist das erste Mal im Ausland. Nur wirklich Kranken wurde das Privileg einer Abklärung sowie anschliessenden Behandlung im Inselspital zuteil. Wir klärten ab und ab.... doch die Lybier zahlten nicht. Mittlerweile standen sie bei uns mit tausenden von Franken in der Kreide. Nach diversen Mahnungen und Betreibungsandrohungen platzte mir der Kragen. Ich rief in der Botschaft an und liess durchblicken, dass wir entweder gleichentags unser Geld erhielten oder Lybien künftig ihre Leute woandershin schicken müssten. Normalerweise diskutieren Männer aus arabischen Ländern nicht mit Frauen. Diesmal mussten sie es wohl oder übel dennoch tun und schlugen vor, mein Chef - mittlerweile gegen 70 und nicht wirklich fit - könne in der Botschaft auf seine Batzeli warten. KNIF!! Ich machte denen klar, dass sie uns Geld schuldeten und wohl auch weiterhin etwas von uns wollten. Wenn sie nicht postwendend mit Barem bei uns auftauchen würden, könnten sie weitere Abklärungen und noch ausstehende Arztberichte schlicht vergessen. Das war eine Sprache, die sie verstanden: 2 Stunden später waren sämtliche Rechnungen bezahlt. Ein Kollege meines Chefs hatte nicht so viel Glück mit seiner Vorzimmerdame: er wartete stundenlang vergeblich in der Botschaft auf das, was ihm eigentlich von vornherein zustand.

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