Freitag, 29. Mai 2009

Farbwechsel mit Folgen


Als Kleinkind hatte ich eine Mönchsfrisur. Mein Schädel war sozusagen aalglatt, meine Manieren sicher (noch??) nicht. Nach meiner Schwester, die mit Haupthaar durchaus punkten konnte, war dies für meine Eltern wohl ziemlich... gewöhnungsbedürftig. Was dann allmählich zu spriessen begann, war hell... sehr hell; fast weiss. "Äs Finöggeli", noch dazu emfindlich auf alles und schüchtern bis zum Gehtnichtmehr. Am liebsten hätte ich mich hinter Mutters Rockschössen dauerversteckt und die Aussenwelt einfach ausgeblendet. Fotografiert werden mochte ich gar nicht, und so gab ich mich auch schon mal bedeckt, besser gesagt zugedeckt.... zum Beispiel ganz praktisch mit einem Mantel oder eine Decke.

Die Jahre vergingen und selbstverständlich dunkelte ich allmählich etwas nach; war nicht mehr ganz so hell auf, dafür umso heller im Kopf. Je nach Licht hatte mein Haar zudem einen leichten rötlichen Schimmer.

Als Blondine lebt es sich nicht immer leicht, vor allem, wenn man Reisen in Länder wie Marokko, Tunesien oder Kenia unternimmt. "Nein" verstehen die Männer vor Ort nicht und geben auch nach mehrmaligem Abwinken (Abschreien) nicht auf, obwohl man nicht allein angereist und definitiv nicht auf Kontaktsuche ist.

Wie es so ist mit uns Frauen: an einem Wendepunkt meines Lebens entschloss ich mich zu einer Veränderung... genauer gesagt zu Mêches. Eigentlich sollten die hellblond werden, da riet man mir beim "Coiffure 13" zu Kupfer. Eigentlich hätte ich die Unglückszahl beachten sollen, denn das Resultat war katastrophal, die Strähnchen dicke Striemen und der Farbton entpuppte sich bei Tageslicht als Orange. 4 Stunden gekonnte Färbetechnik bei Coiffeur Aerni und ich sah wieder einigermassen aus, wie ich selber. Dennoch entschloss ich mich kurz darauf, dem Rotanteil in und auf mir mittels Henna zum Durchbruch zu verhelfen und ab dato lief ich meist als halber Pumuckl durch die Gegend.

Dass die Reaktionen auf einen Rotschopf anders sind als auf eine Blondine, merkte ich erst, als ich mich kürzlich wieder meinem Naturton zuwandte. Das ist tatsächlich irritierend. In der kurzen Zeit hatte ich bereits einige Erlebnisse, welche mir zu denken geben und auch irgendwie erklären, dass ich aufgrund meiner Schüchternheit oft Probleme hatte, solches aufzufangen. Heute, nach 25 Jahren Rotschub kann ich jedoch kontern.... und wie!!! Also denke ich jedenfalls, meine ich zu wissen, hoffe ich zu.... ehm... =D

Und vielleicht werde ich ja mal in Würde ergrauen oder wieder bei Weiss anfangen und so denn (Farb)kreis schliessen.

1 Kommentar:

文章 hat gesagt…
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