Mittwoch, 25. März 2009

Kluge Köpfe schützen sich...


...eine Warnung, welche von vielen einfach in den Wind geschlagen wird. So sehe ich denn immer wieder Mofa-Fahrer, welche ihren Helm lässig am Lenker befestigen, um der Helmpflicht doch noch nachzukommen. Fahrradfahrer überschätzen ihre Fähigkeiten oft und beweisen eifrig ihren Mut zum Risiko, indem sie bei ROT einfach durchfahren und überhaupt sämtliche Verkehrsregeln missachten ausser vielleicht dieser einen: "egal wie es aussieht, ich habe immer Vortritt". Da leider jeder so denkt, klappt das bei der Umsetzung nicht immer in gewünschter Weise.

Wer schon mal die Platzverhältnisse auf städtischem Terrain im Feierabendverkehr erlebt hat, dem fällt auf, dass Zweiradfahrer recht gefährlich leben. Umso mehr würde das Tragen eines Helmes sich geradezu aufdrängen. Eitelkeit ist eine Zier, doch weiter kommst Du ohne ihr. Was bringt es, wenn die Frisur perfekt sitzt aber der darunter befindliche-empfindliche Schädel zertrümmert ist. Ich meine, wir sprechen da von unserem Zentralrechner.

"Ach was soll's, sowas passiert ja doch immer nur den andern. Ich fahre nun schon seit zig Jahren und mir ist noch nie etwas passiert." In einigen Fällen werden solche Sätze reumütig ersetzt durch "hätt ich bloss...".

Auch auf Skipisten - gerade bei der heutigen Fahrweise - ist der Helm als Schutz nicht mehr wegzudenken und schon gar nicht wegzulassen. Dies gilt generell und auch am Idiotenhang. Dass Prominentenstatus nicht vor Unfällen und schon gar nicht vor deren negativen Folgen schützt, zeigt uns das Beispiel von Natasha Richardson, einer wunderschönen Frau im besten Alter. Nach einem Sturz auf der Anfängerpiste wies sie keine äusserlichen Verletzungen auf. Sie stand offenbar lachend auf und ging in ihr Hotelzimmer. Erst Stunden später klagte sie über Kopfschmerzen, welche zunehmend stärker wurden.... 2 Tage später verstarb sie. Natasha Richardson trug keinen Helm.

Wenn ich mir beim Sport oder wo auch immer einen blauen Fleck einhandle, dann habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dies sei gefährlich. Es handelt sich ja nur um ein Hämatom, einen sogenannten Bluterguss. Blutgefässe wurden verletzt und Blut strömt ins umliegende Gewebe. Das Blut nimmt Raum ein und verdrängt das Gewebe. Die Folge davon: Druckgefühl bis hin zu starken Schmerzen.

Was viele nicht wissen: bei einem Sturz mit Aufschlagen des Kopfes kann es zu einer subduralen Blutung kommen, d.h. einem Blutgerinnsel unter der äusseren Hirnhaut. Ein kleines Subdurales kann sich von selbst zurückbilden, ein grosses dagegen müsste idealerweise erkannt und dann schlimmstenfalls operativ entfernt werden. Wie meine Erfahrung im medizinischen Bereich zeigte, denken Ärzte oft nicht an ein SDH, d.h. Patienten werden nach einem Sturz nicht gezielt daraufhin untersucht und leben meist einige Zeit mit dessen Folgen, bevor sie operiert werden.

Noch gefährlicher ist ein epidurales Hämatom, welches zwischen Schädelknochen und der äusseren Hirnhaut liegt; meist eine Folge eines Schädeltraumas mit Arterienverletzung und entsprechend hohem Blutverlust. Durch die schnelle Ansammlung grosser Blutmengen im Raum zwischen Schädelknochen und Hirnhaut, ist ein epidurales noch gefährlicher ein subdurales Hämatom. Es endet oft mit dem Tod.

Es braucht keinen Sturz aus grosser Höhe, keinen Zusammenprall mit hoher Geschwindigkeit, keinen extrem erscheinenden Aufprall... Unser Gehirn ist nun mal ein... wenn nicht DER zentraler Punkt in unserem Körper, den es zu schützen gilt, denn sonst ist bald mal Ende Feuer. Selbst wenn man ein SDH oder gar ein EDH überlebt, muss man mit Folgeschäden rechnen.

Es braucht nur etwas Überwindung... und der stete Griff zum Helm wird uns zur Gewohnheit, auch beim Rollbrettfahren und Inlineskaten. Eine gewisse Sorglosigkeit ist sicher nicht schlecht und Angstfreiheit wäre wohl schon lange unser Ziel, denn Angst ist beinahe Ursache allen Übels. Allerdings ist das Leben immer mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen.

You can leave your hat on, meistens jedenfalls =D

Geniessen Sie's gut und bleiben Sie gesund.

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