Montag, 23. Februar 2009

Desperate Houswife oder...




Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?
Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?
Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?
Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?
Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?
Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse....?

Desperate Houswifes... ich muss gleich zugeben, ich habe diese Serie noch niemals gesehen; keine einzige Folge. Ich mag keine amerikanischen Soaps. Was dem Fernsehzuschauer in Programmhinweisen jedoch aufgetischt wird, hat wohl wenig mit der Realität eines Hausfrauendaseins zu tun. Als Hausfrau kann man auch keinen Oscar gewinnen sondern allenfalls einen Fruscar.

Nein, eigentlich!!! bin ich keine Hausfrau, sondern berufstätige Therapeutin und Aikidolehrerin, allerdings beides nicht zu 100 Prozent. So habe ich denn auch keine geeignete Ausrede dafür, Eimer und Lappen links liegen zu lassen und kulinarisch gesehen auf Fertiggerichte zu setzen. Da ich gerne gut esse, kann ich auf letztere sowieso verzichten. Das einzige Büchsenfutter, das bei uns im Regal steht, sind Maiskörner oder allenfalls Marzano-Tomaten im Glas. Alles andere wird höchstpersönlich eingekauft und frisch zubereitet.

Höchstpersönlich kochen... höchstperstöhnlich putzen.... ein Fitnessprogramm mit Gewöhnungsbedarf. Die meisten Frauen würden den Ironman vorziehen. Nein, das ist nicht ein Liebhaber sondern DER Triathlon schlechthin. Unsere Zukunftsaussichten sind jedenfalls dürftig, wird doch Staub und Dreck auch im laufenden Jahr nicht abgeschafft.

Von FLP erhalte ich gerade eine interessante Anweisung betreffend Ziele:

"Unsere Ziele bestimmen unser Wachstum. Viele von uns wählen ein viel zu kleines Ziel. Wenn wir uns vom Leben einen Franken wünschen, dann werden wir auch nicht mehr bekommen. 

Wir alle wissen, wie man Ziele setzt. Wie sonst wären Sie zu Ihrem heutigen Beruf, Ihrer Wohnung, Ihrem Auto gekommen?

Jonathan Swift sagte einmal: «Selig sind die, die nichts erwarten, denn sie sollen nicht enttäuscht werden.»

Wichtig ist, dass wir ein Ziel nicht ablehnen, nur weil wir glauben, es nicht erreichen zu können. Orientieren Sie sich nicht an dem, was realistisch ist, sondern an dem, was Sie wirklich wollen. Es ist wichtig, dass Sie Ihr Ziel aber genau definieren. Haben Sie Ihr Ziel erreicht, merken Sie, dass es noch weitere Ziele gibt. Ziele sind dafür da, Ihrem Leben eine Richtung zu geben, sie sind eine Orientierungshilfe und die Motivation zu starten. Sie werden merken, dass sich Ihre Persönlichkeit im Laufe des Prozesses zur Zielerreichung erweitern wird. Erst wenn wir von unserem Leben das Beste erwarten, werden wir daran wachsen."


Ist ja interessant und stimmt vermutlich alles auch ganz genau. Selbstverständlich gibt es Tätigkeiten, die ich nicht nur besonders gut sondern auch voller Freude erledigen kann. In meinem momentanen Lebensabschnitt machen die, wenn es gut kommt, 10 bis maximal 15 Prozent aus. Meine übrigen Aktivitäten gehören zu den Dingen, die ich nicht besonders gut kann und bestenfalls verabscheue. Dazu gehört die leidige Buchhaltung, die bei einem Geschäft nicht ausgelassen werden können, vor allem aber der Haushalt.



"Reg Dich doch über den Schmutz nicht auf, es geht doch im Leben einfach darum, glücklich zu sein" mein Männiglich philosophisch, und hat damit ja sicher nicht ganz unrecht. Dass mit einem allfälligen Zustand von Glückseligkeit der Hausputz noch nicht gemacht ist, fällt den Herr(lichen) der Schöpfung nicht auf.

Herr - Herrlich, Dame - Dämlich.... und dämlich sind wir wohl schon ein wenig, würde ich meinen. Das war übrigens schon immer so, und so sind wir Frauen es, die erkennen, dass wohl leider trotzdem Hand angelegt werden muss, und zwar regelmässig.

Was macht mich zu einem Menschen zweiter Klasse? Warum kann ich nicht einfach meinem Seelenklang oder meinen Träumen folgen, meine Kreativität zum Ausdruck bringen und meine Zeit in Ziele investieren, die es zu avisieren lohnt?

Momentan putze ich an vier Orten zwischen 7 und 8 Stunden wöchentlich, obwohl ich nicht von der Putzfraueninsel geflohen bin. Warum kann ich mich nicht einfach futieren? Mich einfach des Lebens freuen? Ich kann es Ihnen sagen: an der Erziehung liegt's.

So erkennt selbst der Laie auf Anhieb, warum es keine weiblichen Pendants zu Mozart, Haydn, Beethoven, Bach, Vivaldi oder eben Rubens, Picasso, Monin, Manin, van Gogh etc. gibt. Allerdings bin ich mir bei den Werken Rodins nicht sicher, ob nicht einige nur unter seinem Namen laufen, aber eigentlich von seiner Geliebten Camille Claudel stammen.

Frauen hatten es in der Vergangenheit noch viel schwieriger als heute. So zum Beispiel die deutsche Physikerin Lise Meitner, welche die erste theoretische Erklärung für die von Otto Hahn entdeckte Kernspaltung lieferte und damit eigentlich das Fundament für den Bau der Atombombe legte. Sie erhielt keine spezielle Auszeichnung dafür. Otto Hahn dagegen erhielt für die Entdeckung der Kernspaltung einen Nobelpreis für Chemie.

Mit Chemie und natürlich deren optimalen Einsatz hat natürlich auch das Putzen entfernt zu tun. Einen Nobelpreis für Chemie gibt es dafür jedoch kaum.

Ob mir bei meinem Problem der Kauf eines Headshirts helfen könnte. Durch Aufdruck einen völlig neuen (Lebens)Ausdruck. Sich selber ausdrücken zu können, ist doch das Ziel eines jeden, oder? Und ich meine, vom mächtigsten Mann der Welt erwartet doch niemand wirklich, dass er nebenberuflich noch den Haushalt schmeisst, oder?

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