Freitag, 20. Februar 2009

Auf den Hund gekommen


Wir nähern uns dem Fischezeitalter oder zumindest dem Sternzeichen der Fische, was immer ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass meine Nichte bald Geburtstag hat.

Auf die Frage, was sie sich denn wünsche, sagte sie: "eine Hundeleine". "Wie jetzt, eine Leine so ganz ohne Hund", erkundigte ich mich. "Ja, s'Mami wött kän Hund", meinte die Kleine fast schon Grosse.

Ehrlich gesagt kann ich Mami verstehen, denn wer kümmert sich in den meisten Familien nach kürzerster Zeit um den treusten Freund des Menschen? Mami!! Sie steht je nach Hundegrösse um 5 Uhr Morgens auf und irrt noch schlaftrunken durch den Wald, während ihre Lieben noch dem Sandmännchen zuhören.

Verstehen kann ich aber auch die liebe Anaïs, hatte ich doch selber einst innigste Wünsche, die aufgrund unterschiedlicher Auffassung dessen, was Kitsch sei und was okay, Träume blieben.

So fragte ich denn s'Mami, ob ich nicht einen Plüschhund in die Leine stecken könnte, dann wäre es nämlich bestimmt weniger gefährlich als wenn eventuell plötzlich der kleine Bruder in die Bresche springen müsste. Würgemale sind im Moment nicht so in. S'Mami fand das eine gute Idee und so machte ich mich denn heute auf den Weg.

Berns einschlägige Spezialgeschäfte waren noch geschlossen, obwohl schon lange Tag war. So hielt ich mich denn an eine loebliche Idee.

Was ich dort fand, waren alles "Padis", die auf der faulen Haut lagen und irgendwie tot aussahen. Einer hatte Echtheitscharakter, war aber wegen Riesenbatterie, eingebauter Sensoren und Computertechnik nicht wirklich weich. Allerdings habe ich mich schon ein wenig erschrocken, als mein kurzes Anfassen mit einem wohligen Seufzer quittiert wurde (wo ist die versteckte Kamera?).

Dann plötzlich fand sich der Richtige. Es war Liebe auf den ersten Blick. Möglicherweise möchte Anaïs zwar lieber einen Labrador oder einen Schäferhund, aber ausser einem riesigen Bernhardiner mit Schlafzimmerblick war nichts Grösseres erhältlich.

Ich habe mich jedenfalls sofort verliebt und mein Herz beinahe an dieses weiche Fellbündel verloren. Glücklich gehe ich Richtung Kasse und fühle mich ein wenig wie Paris Hilton, da kommt eine Frau mit ihrem Hund daher. Der spitzt die Ohren und guckt erfreut und kann es kaum erwarten, in unsere Nähe zu gelangen. Er meinte nämlich, mein kleiner Liebling sei echt!!

Also wer ist denn nun der eigentliche Fachmann in Sachen Hund? Der Hund natürlich, und der hat meine Entscheidung durch freudiges Wedeln und Kontaktaufnahme gleich doppelt unterstrichen.

Jedenfalls bin ich echt auf den Hund gekommen. Dank Halsband und Leine kann ich garantieren, dass Django nicht wegrennt und falls ihn meine Nichte wider Erwarten nicht lieben sollte, dann werde ich ihm sofort ein eigenes Plätzchen bereitstellen und selbstverständlich noch einen passenden Fressnapf besorgen.... das ist ja Ehrensache.

Ob ich Django einfach weggeben kann????

Übrigens: Hunde die beissen bellen nicht.... aber knurren tun sie, und wie!!

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