Samstag, 28. Februar 2009

Das Netz als Künstleragentur


Was machten früher mehr oder weniger brotlose Künstler, welche gerne gearbeitet hätten? Für manch einen hiess es dann hauptamtlich "Warten auf Godot" sowie Pendeln zwischen Arbeitsamt und Agentur.

Vorsprechen - Neudeutsch: Casting - Hoffen, Bangen und schieres Verzweifeln. "Ich bin die Beste, warum merken die Deppen da draussen das nicht?" Und Du fragst Dich mal wieder, ob Du nicht besser auf Oma gehört und eine anständigen Beruf ergriffen hättest. Aber da ist dieser Drang in Dir, der Dich auf die Bretter treibt, die manch einem die Welt bedeuten und andere vor dem Kopf zu haben scheinen.

Wer sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat ärgert sich vermutlich, wenn Laien von der Schulbank direkt in einer Endlosserie Fuss fassen können, ohne jede Ausbildung und mit auffallend wenig Begabung.

Oder wie Moritz A. Sachs, besser bekannt als Klausi Beimer von der Lindenstrasse, der anno 1985 - damals 7jährig - einstieg und heute noch mit dabei ist. Er ist letztes Jahr 30 geworden. Ein Ende der Serie ist nicht abzusehen und so werden wir Klausi resp. Moritz wohl noch als Opa erleben, d.h. natürlich nur wenn wir bei Lindenstrasse nicht einfach weiterzappen.

Horst Tappert war Vollblut-Oberinspektor. Er tappte in die Falle Derrick und kam da vor Erreichen des Pensionsalters nicht mehr heraus. Genauer gesagt liess er im zarten Alter von 75 den getreuen Harry noch immer den Wagen vorfahren.

Auch wenn Martin und ich uns einig sind, dass eigentlich nicht die Sekretärin von Dr. Lessing hätte ausgetauscht werden sollen, sondern der etwas in die Jahre gekommene Matula - er wird im April 66 - so werden wir wohl Claus Theo Gärtner auch weiterhin über die Schulter blicken müssen und nicht um einen Fall für zwei rumkommen.

Ihr Lieben, wir sprechen hier von Lebensstellen. Das gab es früher nur bei den Normalsterblichen. Da lernte einer Buchhaltung und arbeitete dann 45 Jahre im selben Betrieb. Heute schwingt ein Buchhalter möglicherweise nach ein paar Jährchen Berufstätigkeit lieber den Kochlöffel und führt ein eigenes kleines Restaurant, während ein Gärtner sich als Detektiv betätigt.

Anna Gaden, eine junge Schauspielerin und Musikerin, hat sich die Möglichkeiten des Kommunikationszeitalters zu Nutze gemacht und eine eigene Homepage aufgeschaltet. Um zu zeigen, wie wandelbar sie ist, hat sie den Kurzfilm "0 Uhr 50" ins Netz gestellt. Sie führte nicht nur Regie sondern schlüpft auch in die verschiedensten Rollen und zeiht alle Register, die sich in einer Bar so anbieten. Also mir gefällt's. Man muss sich eben was einfallen lassen... wer nicht wagt, der nicht gewinnt.



Und hätte nicht die Moderatorin von Ehrensenf auf der Strasse nach Linktipps gesucht - hier der entsprechende Ausschnitt - dann hätte es wohl noch eine Weile gedauert, bis man auf die Gaden aufmerksam geworden wäre. Wer sich jedoch selber hilft, dem kommt Freund Zufall gerne zuhilfe; cool!!!!!

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