Dienstag, 25. November 2008

Zweimal Blocher... ?


Zweimal Blocher, beide bereit und scharf drauf, mal wieder im Bundeshaus zum grossen Reinemachen anzutreten. Ob dies Volk und Parlament auch schmecken wird?

Ich stelle mir vor, dass sich das diplomatische Parkett des Regierungsgebäudes freuen wird, von Blocher 1 (links im Bild) so richtig glänzend-glitschig aufpoliert zu werden. Eine Wandelhalle, die etwas von sich hält, will geblochert werden, das ist klar.

Nicht nur aufpolieren sondern auch aufmischen möchte Blocher 2 (rechts im Bild) die Regierungsgeschäfte. Seine Einstellung: wenn das Volk mich ruft und braucht, dann bin ich zur Stelle. Was, wenn nun keiner einen Ton hervorbringt? Wie wenn Christoph das Gras wachsen hört?

Die SVP Zürich steht offenbar fast geschlossen hinter ihrem Idol und meint: Blocher oder keiner, und nominiert diesen mit 264 zu 45 Stimmen zum alleinigen Bundesratskandidaten. Am Donnerstag wird sich dann SVP-intern entscheiden, wer tatsächlich als Nachfolger von unserem Sämi ins Rennen geschickt wird.

Unter "Hätten Sie's gewusst" entnehme ich kürzlich der Presse, dass jeder volljährige, nicht entmündigte Bürger zur Wahl antreten kann. In die Landesregierung zieht ein, wer das absolute Mehr der gültigen Stimmen erhält. Wählen tut die Bundesversammlung, also Stände- und Nationalrat - und zwar am 10. Dezember.

Jeder volljährige nicht entmündigte Bürger? Also auch Sie und ich..... und auch mein Göttergatte. Das wäre überhaupt DIE Idee. Gestern habe ich Martin darauf angesprochen, ob er sich nicht in diesem Job sehen würde. 408'000 Franken Jahreslohn, je nachdem viel Lob, ein wenig Kritik und im Falle einer Abwahl oder Pensionierung hat man mit bis ans Lebensende ausgesorgt. Ein volles Ruhegehalt beträgt die Hälfte einer Bundesratsbesoldung, jährlich also 204'000 Franken (Stand 2006). Der Alt Bundesrat darf noch die gleiche Summe dazuverdienen, ohne dass ihm die Rente gekürzt wird, und zwar um jenen Betrag, der über dem Honorar eines amtierenden Kollegen liegt.

Momentan leben noch 16 Alt Bundesräte - Sämi und Christoph inklusive - wovon Rudolf Friedrich ein Ruhegehalt ausgeschlagen hat und Frau Metzler seit 2006 und bis auf weiteres keines mehr beziehen kann, da sie als Novartis-Managerin zuviel verdient. Ist ja wohl klar, wenn jemand im arbeitsfähigen Alter, d.h. mit 39 Jahren, bereits pensioniert wird.

Aber es geht ja nicht nur ums Geld. Um auf meinen Schatz zurückzukommen, muss ich sagen: er ist intelligent, verfügt über ein gutes Mass an GMV (gesunden Menschenverstand), hat das Herz auf dem richtigen Fleck und hätte eigentlich den passenden Dialekt.

Als ich jedoch ein wenig mit ihm üben wollte und ihm eine kurze Rede (langer Sinn) zugestand, vermisste ich das von Sämi hinreichend bekannte gemächliche "Bärndütsch": "I meine, mi sött... äh...". Heraus kam eine Sprache, die ich sofort als "Leuenbergerisch" identifizieren konnte. Da hat wohl einer zuviel Bundesrats-WG gehört und gesehen. Diese Folge stammt zwar noch aus alten Zeiten, da war Christoph noch Teil des Teams... eh... des Kollegialitätsprinzips. Er wagt sich da unter anderem sogar an die zweite Landessprache heran: "Je m'appelle Bloché"

Aber ehrlich, sähe mein Schatz nicht einfach besser aus als der gesamte Bundesrat zusammen. Er hat so etwas Ehrliches und Erfrischendes, trotz oder gerade wegen dem Schnauz vom Sämi. 

Erinnert mich irgendwie an meinen Lieblingsdetektiv!! Sie wissen, wen ich meine? Nein, natürlich nicht Matula... MAGNUM.

Mein Aufruf an die Bundesversammlung: Martin for Bundesrat. Sie sind doch einverstanden, oder?

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