Sonntag, 9. November 2008

Supertalent mit Bonusgarantie


Hans Will (73) und Rüdiger Sommer (62) aus Stuttgart, passionierte Synchronturnen seit Jahrhund.... zehnten, haben es geschafft. Sie stehen im Halbfinal vom Supertalent. Genauso wie ein halber Kindergarten im Alter zwischen 7 und 13, welcher dafür sorgt, dass das Durchschnittsalter der Teilnehmer nicht allzusehr in die Höhe schiesst. Daneben gibt es ein paar Härtefälle in mittleren Jahren, welche einen Spezialbonus mit ins Feld führen konnten, wie der 44jährige Carlos, welcher seit 18 Jahren das HIV-Virus in sich trägt oder der ebenfalls 44jährige Michael, welcher seit einem Autounfall schwer behindert ist und vom Mundharmonikaspielen lebt. Beide sind im Halbfinal.

Was ist jedoch ein Supertalent? Und vor allem: was bezweckt eine solche Sendung?

Gestern hat mich vor allem Person und Leistung von Melina Bruhn, einer ebenfalls 44jährigen wunderschönen Frau, sehr berührt. Sie war Backgroundsängerin von Marky Mark (??) und DIE Stimme hinter vielen Werbesongs (Du Darfst, Yoghourette...etc.). Mit ihrer modulierfähigen Stimme sang sie die Ballade "You are so Beautiful" und begeisterte Publikum und Jury gleichermassen; und mich natürlich. 


Melina sah diese Sendung sozusagen als ihre letzte Chance, künstlerisch in ihrem Heimatland mit ihren 44 Jahren doch noch durchzustarten, denn sie lebt und arbeitet in New York, d.h. sie hält sich mit 4 verschiedenen Jobs über Wasser. Diese Lebensumstände reichten leider für einen Spezialbonus nicht aus und so musste sie sich dem Vergleich mit den süssen kleinen Kindern samt Kulleraugen 1:1 stellen.

Da man der Jury bei der Entscheidung etwas über die Schulter blicken konnte, gehe ich einmal davon aus, dass der in Ägypten geborene Shinouda Ayad Milena letztendlich zum Verhängnis wurde. Shinouda lebt in Kiel und ist passionierter Derwischtänzer, ein Trancetanz mit religiösem Hintergrund und angeblich heilender Wirkung. Zumindest Bohlen wollte ihn nicht im Halbfinale, da hat sich Sylvie van der Vaart auf die Hinterbeine gestellt... und gewonnen. Es könnte sein, dass sich genau hier für Milena nach dem Prinzip: "und mit einem (Der)Wisch ist alles weg" ihre Träume in Luft aufgelöst haben. Schade.

Aber es gab trotzdem ein paar gute Entscheide, zum Beispiel denjenigen für Kelvin Schmidt, welcher mit seiner Kontaktjonglage für viel Staunen und noch mehr Begeisterung sorgte. Ein Highlight der Superklasse. Aber schauen Sie selber:








Eigentlich ganz toll, solche Shows, wenn nur die Jury etwas sachbezogener entscheiden könnte. Ich meine, für den Gewinner eines solchen Talentschuppens könnte der Sieg sogar eine Weltkarriere bedeuten. Klar, nicht jeder ist ein Paul Potts, der sich dank des Erfolgs sogar die Zähne hat richten lassen und mit seinem Album die Spitzen der Charts hat erobern können. Ob wir von Hans und Rüdiger ebensolches erwarten dürfen und ob sie es demnächst gar auf die Titelseite grosser Magazine schaffen werden? Time will tell!! Also, sputet Euch, Jungs!! Brust raus und Bauch rein...

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