Man gehe zunächst von einem medizinischen Problem aus. Dem wird wohl auch so sein, denn allein der etwas strenge Geruch, der von Turnhallen meist ausgeht, kann es wohl kaum gewesen sein.
Offenbar gab es schon zwei solche "Fälle" in den Jahren 2006 und 2007 an Schweizer Schulen. Klar, wenn man sich einmal die Schülerzahlen in unserem Land vor Augen führt, dann ist ein Todesfall pro Jahr..... immer noch ganz genau einer zuviel.
Ich frage mich, ob Schulturnen wirklich Sinn noch macht. Meine Nichte hatte sich vor ein paar Jahren beim Turnunterricht an beiden Füssen eine Fraktur des Sprungbeins (Talus) eingehandelt. Der Talus ist eine sehr zentrale Stelle. Sie war denn auch für einige Zeit im Rollstuhl unterwegs. Auf eine Entschuldigung ihrer Lehrerin, welche soviel ich weiss ihre Aufsichtspflicht verletzte, wartet sie bis heute vergeblich. Auch bei unseren Aikidoschülern gab es schon gravierende Verletzungen während des Schulturnens, zum Beispiel beim Einsatz von grossen Trampolinen. Nein, nicht Trampelinen, obwohl man Turnlehrerinnen manchmal als solche bezeichnen könnte. So hatte ich anno domini eine, welche nicht verstehen konnte, dass ich nicht gerade scharf auf Pferdesprung war. Ich hatte nämlich Angst. "Doch, doch, Du musst springen, kann nix passieren, notfalls halte ich Dich", argumentierte sie. Als ich dann wirklich sprang, war sie gerade in eine wichtige Diskussion verstrickt und ich fiel voll auf den Rücken. Auch an die unerträglichen Sportnachmittage bei 30 Grad am Schatten - am Austragungsort war kein solcher in Sicht - erinnere ich mich mit Grauen. Da ich Hitze schlecht vertrage, hatte ich jeweils fast einen Hitzschlag, vom Sonnenbrand ganz zu schweigen. Kein Wunder versuchen Mädchen noch heute, ihre Menstruation ins Feld zu führen, um solchen Unannehmlichkeiten auszuweichen. Soviel Menstruation gibt es aber bekanntlich nicht, als dass man eine wöchentliche Ausrede in petto gehabt hätte.
Ist Turnunterricht überhaupt noch sinnvoll, und sind die dafür verantwortlichen Lehrer überhaupt vorbereitet und in der Lage, auf individuelle Anlagen einzugehen? Schön, dass es heute an gewissen Schulen möglich ist, im Bereich Bewegung Freifächer zu wählen, zum Beispiel Aikido oder Judo, bei welchem die Kinder gleich noch lernen, wie sie sich allenfalls wehren können, wenn sie es denn müssen.
Dass dies alles andere als unnötig ist, zeigt mir das Beispiel meiner noch nicht einmal 7jährigen Nichte, welche von drei 10jährigen Jungs der gleichen Schule regelmässig verhauen wird und wo man meines Erachtens allmählich schauen muss, dass nicht noch was Schlimmeres passiert. Es kann nicht angehen, dass ein Kind diesen Alters vor lauter Angst und Stress Migräneanfälle hat und den Schulweg nachträglich buchstäblich zum Kotzen findet.
Die Kontaktaufnahme mit der Lehrbeauftragten entpuppte sich als Flop, sagte sie doch der Mutter, die Tochter müsse sich direkt bei ihr melden. Als meine Nichte dies dann tat, erklärte sie ihr, der Schulweg falle in den Verantwortungsbereich der Eltern.
Ja, ja, Schule und andere Katastrophen. Wie schon in meinem Eintrag vom 3. Juni ausgeführt, gibt es da wohl nur noch eins:
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