Mittwoch, 17. September 2008

Machtwechsel....

Bahnt sich da, von uns allen unbemerkt, ein Machtwechsel an; langsam, schrittweise aber erfolgreich? Ich spreche nicht von Grossbanken wie der UBS oder der CS, welche immer tiefer in den Schlamassel einer weltweiten Finanzkrise hineingeraten und alles mitzuziehen drohen in ihre (Börsen)Talfahrt. Es geht auch nicht um die Wahlen in den USA, welche ebenfalls einen Einfluss haben werden auf das instabile Gleichgewicht der Kräfte.

Unsere Welt ist eingeteilt in Industriestaaten, also Erstweltländer, und Drittweltländer, auch Entwicklungsländer genannt. In welches Land sind übrigens die Zweitweltländer entschwunden? Keiner weiss es so recht, oder haben Sie den Überblick? Zu welcher Gruppe gehören z.B. die Schweiz und Deutschland? Österreich, Italien, Spanien?

Wir vermeinen, den Ton anzugeben, modern zu sein, intelligent, strategisch, wichtig, unentbehrlich etc. Und während wir uns um die serbelnden Banken kümmern und ein wenig auch um die Entwicklungsländer, bahnt sich in unseren Schulzimmern so etwas an wie der Untergang einer vermeintlichen Hochkultur? 

Ich meine, man ist sich ja heute noch nicht einig, woran das Römische Reich genau erkrankte. Und was ist mit all den anderen Hochkulturen, z.B. den alten Ägyptern, den Assyrern, den Babyloniern, den antiken Griechen....

Eventuell sollten wir wirklich mal wieder einen Blick in unsere Schulzimmer riskieren. Der Beruf des Lehrers hat sich im Laufe der Zeit total gewandelt. Früher gab es Facts, nebst einigen Ermahnungen und ab und zu Strafaufgaben. Hauptaspekt der Lehrtätigkeit war Information. Die Kinder hatten bereits eine Erziehung genossen und freuten sich gar auf manche Unterrichtsstunden. Der Lehrkörper erhielt einen Lohn.

Heute erhalten Lehrer allenfalls Schmerzensgeld, welches sie sich hart verdienen und erschreien müssen. Die Kids machen keinen grossen Unterschied zwischen Bar, Sofa zuhause oder Schulungsraum und erwarten ihre Lehrer wie einen Feind, Füsse auf dem Tisch, Bierdose in der Hand, manchmal gar bewaffnet, aber ganz sicher strategisch eingefuchst mit dem Ziel, einen Sieg über den Hampelmann oder die Hampelfrau da vorne zu erringen und sich in Faulheit (weiter) zu üben, obwohl sie das eigentlich gar nicht mehr nötig hätten.

Unsere Kinder wehren sich gegen das Lernen. Sie wollen ganz einfach nicht. Können würden sie ja schon, eventuell, wie sie selber sagen. Dasselbe erlebt man sogar als Kampfsporttrainer, wobei es sich dabei eigentlich um ein Freifach handelt. Keiner müsste müssen, und trotzdem kommen sie. Warum eigentlich? Die bekannte Taktik nach einem alteingesessenen, auf Schulbänken abgesessenen Mustern: der vorne möchte lehren, und das muss mit allen Mitteln unterbunden werden. Okay, es sind gottseidank nicht alle so!!!

Was wird passieren: unsere geistige Elite... eh... tja??? Da wird der Geist wohl in der Flasche bleiben, der Bierflasche, und die einzige Laufbahn wird eine "no future" sein. Halloooo Leute, möchtet Ihr nichts lernen? Wie wäre es mit einer Lehrstelle? Nein?

So wird wohl die akzeptierteste Lehrerin der Welt Wikipedia bleiben, die arbeitet schnell, verlinkt und erst noch kostenlos.

Irgendwo aber, in der sogenannten dritten Welt, gibt es Projekte für die armen Kinder, welche nicht zur Schule gehen dürfen, es aber sooo gerne möchten. World Vision, Terre des Hommes, Unicef und viele mehr kümmern sich darum, dass die Kinder Afrikas und Asiens zur Schule gehen können, ihren Hunger nach Wissen stillen dürfen, denn Wissen ist Macht. Man kann jemandem alles wegnehmen, aber das, was er gelernt hat, dass bleibt ihm und bildet die Grundlage für ein hoffentlich erfülltes Leben.

Wenn unsere Kids längst nur noch wissen werden, wo sie das rechteckige Flimmerding einschalten können und wo Chips und RedBull stehen, da werden junge Afrikaner und Asiaten sich aufgrund des erfahrenen Wissens etwas aufbauen können, etwas erschaffen, und wer weiss, vielleicht gibt es dann tatsächlich wieder einmal einen Machtwechsel.

Meines Erachtens sollte sich Lehrtätigkeit vor allem dadurch auszeichnen, dass sie Wissen vermittelt und Hilfestellungen gibt, für die Erziehung wären eigentlich!!!!!!!! die Eltern zuständig. Wir haben heute Kurspflicht für zukünftige Hundehalter, welche lernen, wie sie mit ihren vierbeinigen Freunden umgehen sollen. Vielleicht haben wir in einigen Jahren Kurspflicht für zukünftige Eltern, welche dann die Erziehung nicht mehr Freund Zufall oder der Schule überlassen müssen. Eine Erziehung, welche erst ab dem 7. Lebensjahr einsetzt, hat die erste und wichtigste Zeit vergeben.

Ziehen wir uns schon jetzt warm an, mit oder ohne Bankenkrise, denn woher wissen wir, ob die Afrikaner und Asiaten auch ein Netzwerk ins Leben rufen werden, um die neu entstandenen Drittweltländer Europas tatkräftig zu unterstützen, denn vielleicht sehen unsere Ambulanzen auch bald mal so aus:

Tätüüü-tädüüü-tädüüü

Oder die Beraterbank in Ihrer Nähe:

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