Freitag, 8. August 2008

Sauberer Strom?

Stellen Sie sich vor, Sie sind Wissenschafter - ein nicht korrumpierbarer noch dazu - und entdecken durch mehrjährige Forschung, dass noch Jahrzehnte nach einem Reaktorunfall neue Folgeschäden auftreten, vor allem bei Kindern, und zwar durch Cs137, welches in niedrigen Dosen über längere Zeit aufgenommen (z.B. über die Nahrung, Wasser) zur Zerstörung derjenigen Organe führt, in welchen sich es sich konzentriert (Herz, Niere, Leber). Ich weiss nicht mehr welcher Wissenschafter einmal gesagt hat: Lieber einmal eine hohe Dosis einer schädlichen Noxe als kleine Dosen über längere Zeit. Dieser Satz hat sich mir jedoch eingeprägt, denn er gilt nicht nur für Schokolade.

Die Kinder um Tschernobyl sterben nicht nur früh, ihr kurzes Leben ist geprägt von Krankheit und Schmerz. Ein 12jähriger, welcher bereits 3 Herzinfarkte hinter sich hat? Ein kleiner Junge mit Hemiparese nach Hirnschlag, Kinder mit angeborenen Herzfehlern, mit Atmungsstörungen, welche sie daran hindern, wie normale Kinder ihres Alters zu rennen und zu spielen?

Radioaktivität wird in Becquerels (Bq) gemessen. 50 Bq/kg Körpergewicht bedeutet, dass bei einem Kind, das 10 Kilo wiegt, jede Sekunde 500 künstliche radioaktive Kerne zerfallen. Die Norm sollte bei 0 Bq Cs137 liegen. Bei einem Kind wurden sogar ganze 10'000 gemessen.

Nun hat der oben erwähnte Wissenschafter, der Pathologe Prof. Yuri Bandazhevsky (ehem. Rektor der medizinischen Fakultät Gomel) also herausgefunden, dass bei einem Wert von über 50 Bq/kg Körpergewicht irreversible Schäden vitaler Organe entstehen. Und er behält dieses Wissen nicht für sich!! Er und seine Frau Galina, Kinderärztin und Herzspezialistin, sind mit ihren Erkenntnissen nach aussen getreten und haben u.a. die "Caesium Kardiomyopathie" beschrieben.

Yuri Bandazhevsky wurde übrigens, nachdem er die offizielle Nicht-Interventionspolitik der Regierung kritisiert hatte, wegen vermeintlicher Korruption verhaftet, dann unter Hausarrest gestellt, und später vom Militärgericht des Obersten Gerichtshofs von Belarus zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. Seit Mai 2004 lebt er in der Verbannung. Obwohl er immer noch nicht frei ist, möchte er seine wissenschaftliche Forschung weiterführen. Er hat sich mit der CRIIRAD (Commission de Recherche et d'Information Indépendantes) in Verbindung gesetzt, um eine wissenschaftliche Zusammenarbeit anzubieten. Hier dazu einige Details.

Es geht also nicht um externe Bestrahlung, sondern um interne.... eine Tatsache, welche offiziell vehementestens abgestritten wird. Abgestritten wird auch, dass Kinder die meist gefährdete Gruppe bilden. Offziellen Daten zufolge handle es sich bei der kritischen Gruppe um berufstätige Erwachsene, z.B. Waldarbeiter. Im weiteren sehen die Gesundheitsminister in Belarus (Ukraine) keinen Zusammenhang zwischen interner Kontamination bei Kindern und den in den Spitälern behandelten Krankheiten fest, denn würden sie dies tun, dann müsste umgehend gehandelt und eine effektive Präventionspolitik betrieben werden.

Vor 1986 waren 80% der Kinder in den Gebieten um Tschernobyl gesund, heute sind es noch 20%. Die IAEA, die UNSCEAR und die WHO, die die Effekte der internen Kontamination durch Inkorporation von Radionukleiden nicht studieren, haben keine Erklärung für die vermehrte Inzidenz von somatischen Pathologien bei diesen Kinder.

Dr. Michel Fernex, pensioniert, Medizinische Fakultät, Basler Universität, ist Mitglied einer Kampagne die den Interessenkonflikt zwischen zwei UN Organisationen aufdecken will , nämlich der IAEA (Internationale Atommenergie Agentur), Förderin der Atomindustrie, und der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Ein Vertrag zwischen diesen beiden Organisationen wurde 1959 unterschrieben : Die WHO darf nicht mehr unabhängig medizinische Forschung über die gesundheitlichen Effekte der Strahlen unternehmen, und darf die Bevölkerung auch nicht mehr frei über die Folgen von Unfällen wie Tschernobyl informieren, wenn die Atomlobby damit nicht einverstanden ist. 

Der Film des Schweizer Fernsehens "Atomare Lügen" kann vollumfänglich auf Secret.tv (Ausschnitt gratis; ganzer Film kostenpflichtig) betrachtet werden oder steht über diesen Link zum Download bereit.

Es ist überall dasselbe. Was nicht sein darf, ist nicht. Wie man mit einem Rufer in der Wüste umgeht und ihn zum Schweigen bringt, ist gewisse(n)rmassen ortsabhängig. In totalitären Staaten wird er vermutlich sofort umgebracht, in solchen mit Geheimdienstaktivitäten hat er plötzlich einen tödlichen Unfall, auch Diffamierung ist sehr beliebt und notfalls wird er einfach in einer Psychiatrie verschwinden... und alles ist wieder gut! ???

Sauber! Wirklich sauber, diese Energie!!! Anno 2007 klagte die Atomindustrie über einen Image-Verlust, verursacht durch den Umgang des Energiekonzerns Vattenfall mit den Pannen in seinen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Man habe der Branche einen erheblichen Schaden zugefügt und die Kernenergie dadurch politisch einen massiven Dämpfer erhalten. 

Hier eine der genialsten Sendungen von Ehrensenf, nämlich die Reportage Vattenfall vom 20.7.2007.
Bild anklicken (YouTube-Video)
Ja vatten dat denn? Humor - und das jetzt? 
Genau, denn ohne ein Quentchen Humor würde man umkommen, auch ohne Cs137 oder etwas Nachhilfe von Seiten des CIA, Militär und ähnlichen (Natur?)Katastrophen.

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