Mittwoch, 13. August 2008

Füsse - Schuhe - Leidensweg


Füsse - Schuhe - Leidensweg....
Wer regelmässig meinen Blog liesst, der weiss, dass Schuhe und Füsse ein zentrales Thema für mich sind. So nehme ich denn regelmässig einen bestimmten Weg unter die Füsse, um mir bei der Integra Nusshof AG die jeweils bequemsten Schuhe meines Lebens zu kaufen. Das sind Schuhe, die man anzieht und vergessen kann. Ist echt wahr. Wo einem andere Schuhe drücken, hat man mit Integra-Schuhen das Gefühl, barfuss zu schreiten. Gerade die aus Elchleder sind ein Genuss, und so trage ich die denn vorsichtshalber auch nachts im Bett, denn man weiss ja nie, wohin einem die Träume führen werden.

Nein, ist natürlich Quatsch, aber ich bin schon ein Integra-Fan(atiker). Und wenn einmal etwas nicht ganz 100prozentig ist, wie bei den einen handgefertigten Elch-Mokassins, dann werden die anstandslos ersetzt, und zwar subito per Post, unter Beigabe eines Geschenkes für die Umtriebe. 

Dass es auch ganz anders geht, wurde mir heute per Mail vor Augen geführt. Der Schock sitzt immer noch tief. Es geht dabei um Schuhmode einst und jetzt, wobei im Text behauptet wird, die verkrüppelten Füsse seien Geisha-Füsse und die Modeshow zeige japanische Schuhe einst und jetzt. 

Das entspricht meines Erachtens nicht den Tatsachen, denn Geishas trugen japanische Holzsandalen namens Geta

Die Füsse von Frauen wurden bis anfangs 20 Jahrhundert in China verstümmelt, d.h. sie wurden bereits im Kindesalter gebrochen und dann eingebunden, erst nur ganz wenig und dann mit immer festerem Druck, denn aus Füssen sollten Füsschen werden, gerade mal so gross wie eine Zigarettenschachtel. Man nannte sie Lotosfüsse.

Warum man seit eh die Fuss- und Schuhmode bei Frauen so konzipiert, dass ein wirklich erdverbundenes Stehen nicht mehr möglich ist, darauf kann sich jeder seinen eigenen Reim schmieden. Jedenfalls konnten Frauen mit Lotosfüssen nur mit Hilfe gehen oder mussten gar mit der Sänfte transportiert werden, was zudem als Ausdruck von Reichtum gewertet wurde.

Ein ganz eindrückliches Buch in diesem Zusammenhang war Pearl S. Buck's Ostwind-Westwind, welches man vermutlich nur noch antiquarisch erhält. Die junge Chinesischin Kuei-lan ist stolz auf ihre kleinen Füsse, errungen über viel Schmerz, Leid und Tränen. Sie wird mit einem chinesischen Arzt (zwangs)verheiratet, mit welchem sie schon lange verlobt gewesen war. Dieser hat mittlerweile in Amerika studiert und verabscheut das Einbinden der Füsse wie auch andere Traditionen. Mit seiner Hilfe werden Kuei-lans Füsse allmählich wieder aufgebunden... was wiederum nur über viel Schmerz, Leid und Tränen geht. Es ist eine sehr eindrückliche Geschichte, bei der die Liebe auch nicht zu kurz kommt.

Damit Ihre eigene Fussgeschichte nicht in einen Leidensweg ausartet, rate ich Ihnen, Ihre Schuhe mit Bedacht und nicht nur nach Aussehen und Mode zu erstehen. In einem Test haben Frauen zuerst ganz normal und dann mit verbundenen Augen, nur übers Fühlen, Schuhe gekauft. Unnötig zu sagen, dass sie sich nicht zweimal für dasselbe Modell entschieden haben. Über die heutigen technischen Möglichkeiten hat man dann sehen können, dass der über das Wohlgefühl gefundene Schuh perfekt passte, während der Fuss sich beim anderen Modell anstrengen musste, sich einzupassen.

Es geht nichts über fröhliche Füsse, die Ihnen das gewünschte "Feetback" geben. Möge Ihr Weg ein freudvolles Schreiten sein =D

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