Mittwoch, 9. Juli 2008

Und endlich Ferienstimmung



Nun scheint sich doch so etwas wie Erholung anzubahnen. Gestern sind wir nach Erlach gefahren, um uns wieder einmal in Martins alter Heimat umzuschauen. Da er wie eine grössere Hürde vor unseren Füssen lag, haben wir ihn denn auch gleich bestiegen und umrundet, den Jolimont. Obwohl es subjektiv gesehen einigermassen anstrengend war, ist dieser Molassehügel gerade mal 603 Meter hoch. Kaum zu glauben! 
An seinem Fusse liegt wie gesagt Erlach, aber auch Gals, Tschugg und Gampelen. Da man vor lauter Bäumen zwar den Wald ganz deutlich sieht, nicht aber wo man sich genau befindet, wusste ich nach über einer Stunde nicht mehr, wo was zu finden wäre, vor allem unser geliebtes Auto. Gottseidank hatte ich einen Einheimischen dabei, der dann auch entsprechend übermütig wurde und es genoss, sich genau da, wo es steil bergab ging, auf einen Eckstein zu stellen. Rede hat er dann keine gehalten, dafür aber ein paar Himbeeren und Erdbeeren gejagt und mit mir geteilt. Mmmmh, lecker, wenn ein Molasse- schon kein Melassehügel ist, dann schmeckten die Waldbeeren dafür umso süsser.

Die Schweiz ist ja eine begehbare Postkarte. Da das Wetter wunderschön war, ging's heute ab ins Oberland, nach Adelboden um genau zu sein. Leo ins Parkhaus und mit dem Postauto weiter nach Geils, wo wir etwas entsprechendes essen wollten. Das Restaurant war jedoch wegen zu geschlossen. Ja gibt es denn sowas, Ruhetag während der Tourisaison?
Huuunger!!! Hiiiilfe!!!
Nun boten sich mir (uns) zwei Möglichkeiten: erstens per pedes aufs Hahnenmoos (zirka 1 Stunde) oder meine Phobie überwinden und mit der Gondelbahn in 7 Minuten da rauf. Augen zu und durch. Oben hatte ich plötzlich das Bedürfnis, vor lauter Dankbarkeit wie Papstens den Boden zu küssen, zog dann aber eine richtige Mahlzeit vor. Das Essen war lecker. Besonders eindrücklich war jedoch die Wasserqualität. Wir bestellten ein stilles Wasser, in diesem Fall ein Hahnenburger, das sich dann als absolut sensationell herausstellte. Quellwasser☺☺☺, das schmeckte ich sofort, noch bevor ich es dann schwarz auf weiss bestätigt bekam. Solches Wasser ist ein Segen. Es ist weicher und irgendwie kompakter und besser sogar als unser Granderwasser.

Nach dem Essen gönnten wir uns einen Verdauungsspaziergang. Der dauerte etwa Eineinviertel Stunden und war so was von erholsam... die Luft, die Blumen, die Aussicht, die Berge... einfach nur schön.
Um das Postauto um 4 Uhr noch zu erreichen, kam dann für mich ein grosser Moment. Statt Gondel und 7 Minuten zogen wir Trottinett und geschätzte 20 Minuten in Betracht. Allerdings traute ich mir das zunächst überhaupt nicht zu. So fuhr ich denn kurz eine Probeschleife und war immer noch unsicher. In solchen Fällen wäre eigentlich eine Runde Jankenpon oder SchnickSchnackSchnuck angesagt:


Ich habe dann aber selber und ganz bewusst entschieden: In der Gewissheit, notfalls das ungewohnte Gefährt auch schieben zu können, wagte ich es dann doch, gottseidank. Sie war einfach grandios die Fahrt nach Geils. Wahrscheinlich entstammt der Name dieser Ortschaft auch diesem absolut berauschenden Gefühl, wenn man mit einem netten Zweirad dem Alltagstrott enteilt!
Huuuuuui... ich bin ab dato ein Fan und würde mir gleich eines für die Überwindung meines Arbeitsweges kaufen, wenn da nicht manchmal der Berg verkehrt herum stehen würde... spricht: wenn die Eselin nach oben muss und nicht umgekehrt =D

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