Montag, 21. Juli 2008

Seilziehen um Schwarze Löcher


Ja, ja, das CERN in Genf macht immer wieder Schlagzeilen. Nun sollen die ja dort ab 1. August, unserem Nationalfeiertag also, Schwarze Löcher produzieren wollen. Im neuen, 27 Kilometer langen Ring des Teilchenbeschleunigers LHC (Large Hadron Collider) werden Protonen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, um damit Verhältnisse zu schaffen wie zu Beginn aller Zeiten, dem angeblichen Urknall.
Von Knall kann man da schon sprechen - und vielleicht kommt es gar dem Urknall gleich, wenn gleich mehrere Wissenschafter gemeinsam einen solchen haben. Jedenfalls fürchtet der deutsche Professor Otto E. Rössler, dass wir kurz vor dem Weltuntergang stehen würden und dass die Erde demnächst in so einem selbstproduzierten Schwarzen Loch verschwinden wird.
Ob das tatsächlich der Fall sein kann oder im schlechtesten Fall auch wird, weiss wohl niemand so recht. Allerdings finde ich es schon beängstigend, was da allenthalben in Forschungsanstalten so abgeht. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.... das meiste wissen wir gar nicht, gottseidank.
Okay, die behaupten jetzt, dass sie nicht wirklich grosse, sondern nur ganz klitzekleine Löcher produzieren würden - Löchelchen also, welche gerade mal so schwer seien wie ein paar Wasserstoffatome. Dank der sogenannten Hawkingstrahlung zerstrahlen sie angeblich innerhalb eines Sekundenbruchteils, so die Meinung der grossen Mehrheit der Physiker... eigentlich aller ausser eben Herrn Professor Rössler. Für ihn stellen selbst die Mini-Löcher eine Bedrohung der Menschheit dar. Laut Rössler gibt es nämlich die Hawkingstahlung gar nicht, so dass die Mini-Löcher alsdann zu einem maximalen Problem heranwachsen könnten.
Okay, sagen die CERNianer, ein solches Wachstum würde so langsam vonstatten gehen, dass erst in ein paar Jahrmilliarden von einem solchen Schwarzen Loch Gefahr ausginge, wenn überhaupt... und ich meine, wer von uns lebt dann noch?
Doch Professor Rössler kann es nicht lassen; er widerspricht auch in diesem Punkt: Mini-Löcher würden Materie anziehen, so dass die Zeit bis zum Weltungergang maximal 50 Jahre dauern würde, im schlechtesten Fall 50 Monate. Rössler spricht in Zusammenhang mit dem CERN-Experiment vom grössten Verbrechen der Menschheitsgeschichte... und die Schweiz ist mittendrin.
Wir alle haben ja schon einmal Weltuntergangsstimmung durchgemacht. Sie erinnern sich sicher: das war vor dem 31.12.1999. Viele dachten, dass mit dem Jahr 2000 alles vorüber sein würde. Und??!! Wir sind noch immer da, die PCs haben auch überlebt und dennoch...

Nun habe ich heute im Blick gelesen, dass sich doch endlich unser Bundesrat Couchepin einschalten wird, und der hat mit Löchern ja Erfahrung. Gut, okay, vielleicht nicht mit schwarzen, aber trotzdem. Er ist nun jedenfalls bereit, Herrn Professor Rössler zu einem Gespräch zu treffen, allerdings erst nach seinen Ferien.
Eingefädelt wurde das Treffen vom grünen Nationalrat Vischer, welcher Herrn Rössler für eine nachdenkliche, seriöse Persönlichkeit hält. Allerdings dürfte dieses Argument oder das der Gefahr eines Weltuntergangs weniger ausschlaggebend gewesen sein als dasjenige, dass aufgrund einer absoluten Immunität das CERN für allfällige Schäden nicht haftbar gemacht werden könne, und so die Eidgenossenschaft als einer der Betreiberstaaten in die Bresche springen müsste, es sei denn, wir würden allesamt vorher von den Schwarzen Löchern eingesogen. 
Ich meine was ist schon so ein Weltuntergang verglichen mit einer Schadenersatzklage?

Nun fragt sich ganz Helvetien: wie lange dauern Bundesratsferien?
Und wie kompetent ist Bundesrat Couchepin überhaupt?
Wer könnte ihm eventuell beratend zur Seite stehen? Beda Stadler, oder doch eher Homer Simpsons. Der versteht wenigstens etwas von Atomkraft. 
Hier ein kleine Doku über seinen Werdegang im evolutionären Sinne:


Sie sehen, was aus einem Urknall so alles entstehen kann =D

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