Freitag, 11. Juli 2008

In alle vier Winde




Hallöchen, da sind wir wieder; zurückgekehrt von einem wirklich genussvollen Aufenthalt im Hotel "Aux 4 Vents" in Freiburg.
Vom Winde verweht? Nein, nicht einmal zerzaust, es war einfach nur schön!

Zu unserem 10jährigen Hochzeitstag - das war vor etwas mehr als 5 Jahren - haben wir von zwei besonders lieben Menschen einen Gutschein für eine Übernachtung im Engelzimmer von besagtem Hotel erhalten. Engel ist immer gut, das sagen sich vermutlich auch andere Leute, und so ist das Anges eines der meist(aus)gebuchten und meistbesuchten Räumen. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass das Bett im Anges mit einer maximalen Breite von 1 Meter 40 sich vor allem zum Kuscheln und nicht so sehr zum Schlafen eignet, also eigentlich ideal wäre für Flitterwöchner. Für alte Ehepaare und "Ranggine" wie Schwabs von Bern fühlt sich etwas mehr Platz deutlich angenehmer an.

Da wir nun doch endlich einen persönlichen Eindruck von diesem auch vom Kulinarischen her vielgelobten Pilgerort erhalten wollten, haben wir uns durch die sonstigen Zimmer durchgeklickt: Bleu, Dortoir, la Cathédral, Babylon, Châlet, Ecosse und Rêve. Rêve, Traum... das machte Klick, so wie dann auch die Tasten unseres Telefons beim Wählen der Nummer (026 347 36 00).
Wir hatten Glück und unser Traum war noch frei. Gestern Nachmittag checkten wir ein und kurz darauf erst wirklich, was für ein wundervoller friedlicher Ort das ist. Das Haus ist umgeben von einem Park, viele lauschige Plätzchen gehören dazu und in einem hauseigenen Wald gibt es sogar ein Waldhaus, das zum Verweilen einlädt. Das ist auch kein Wunder, denn eine Familie de Boccard erbaute das Haus im 17. Jahrhundert als Sommerresidenz und Jagdsitz. Also wenn man da mit einem gekühlen Apéro im Waldhaus (statt im Glashaus) sitzt und den Geräuschen lauscht, dann fühlt man sich schon ein wenig "von und zu".
"Welches Schweinderl hättens gern"... diese Frage stellt man sich bestimmt nicht, wenn man die süssen kleinen Ferkel sieht, die dort auch ganz friedlich leben. Ob sie einmal in der Küche landen werden, habe ich mich bei dem Anblick nicht zu fragen gewagt.
Diverse Blumen- und Kräutergärten sind eine Wohltat für Auge und Nase gleichermassen, später sorgen sie zudem für den nötigen Gaumenschmaus.
Und was stand da noch im Garten, angeschrieben mit "ich bin Tourist"? Eine Gondel!! Da ich seit unserem Adelbodenausflug auf den Geschmack gekommen bin, habe ich mich darin sofort wie zuhause gefühlt.
Hier noch kurz etwas für Fitnessfreaks und Sportfans: ein Hometrainer stand im Garten und war dermassen zugewachsen, dass man davon ausgehen muss, dass so etwas wie Trainieren allenfalls im ebenfalls vorhandenen Swimmingpool stattfindet, wenn überhaupt. Letzteren haben wir übrigens nicht getestet, da wir a) die Badeanzüge wohlweislich vergessen hatten und b) kaltes Wasser ausserhalb von Gläsern nicht unbedingt prickelnd finden.

Unser Zimmer war sehr schön. Wie in jedem Zimmer gibt es auch im Rêve etwas ganz Spezielles. Auf jedem Nachtischchen steht ein Fläschchen, in welches man einen Traum.... seinen Traum am Morgen nach dem Aufwachen platzieren kann - das heisst, wenn er denn nicht allzu gross ist. Dieses mit Traumessenz angereicherte Fläschchen darf man dann in einer Art Medizinschrank für die Nachwelt ausstellen.
Zuerst habe ich ja schon gedacht, ob ich umgeben von all diesen Träumen denn auch meinen Schlaf finden würde, war dann aber irgendeinmal so k.o., dass das kein Problem war.
Vorher allerdings gab es ein absolut phänomenales Nachtessen. Der Koch ist ein Künstler, welcher in einer relativ kleinen Küche Gerichte zaubert, wie man es besser einfach nicht machen kann. Es war deliziös. Bei mir gab es zunächst eine Hasenterrine mit Kräutersalat, danach Zanderfilet mit der Haut gebraten - knusprig, lecker, göttlich, zum Niederknien - mit Gemüse, danach "les trois sorbets". Was immer auch passiert, wir werden garantiert wieder einmal dort essen gehen, es lohnt sich! Für alle, die jetzt sofort losrennen möchten: Mittwoch ist Ruhetag und Reservieren ein Muss!!!

Mit einer Stippvisite nach Freiburg und einem kurzer Ausflug an den Schwarzsee - inklusive leckerem Beerendessert in der Guglera, das nicht zuletzt dank extra viel Doppelrahm einfach köstlich schmeckte - fand unser Ausflug mit auswärts Übernachten einen erfolgreichen Abschluss.

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