Montag, 14. Juli 2008

Fernsehen - Einsehen



Ja, der Fernsehzuschauer in der Schweiz hat nichts zu lachen. Da ist einmal die Cablecom, welche nach und nach die Programme digitalisiert, auf der anderen Seite eine Fernsehdirektorin, welche auch gerne mal wieder beliebte Erfolgsformate aus dem Programm kippt. So ist Qualität leider kein Garant für eine lange Laufzeit resp. eine gesicherte Laufbahn. Nicht alles hält sich so lange wie Thomas Gottschalk und "Wetten das".
Ich trage ja immer noch Trauer wegen "einfach-luxuriös", wobei es momentan auf 3Sat Wiederholungen dieses beliebten Reisemagazins zu sehen gibt. Gerade heute war die Folge mit Andrea Jansen und Isabella Wieland dran, in welcher die beiden Brasilien unsicher machen.
Klar, es gibt immer eine Lieblingsserie, die dann irgendwann aus Altergründen von der Bildfläche verschwinden MUSS. Wenn ich mir vorstelle, dass die von mir so heissgeliebten Vorabendserien heute noch gezeigt würden, dann..... kann ich mir das unmöglich vorstellen. "Rinaldo Rinaldini", der rassige Räuberhauptmann, oder "Meine Frau Susanne" mit Heidelinde Weiss und Klaus Biederstaedt. Zugegeben, das war ja schon enorm aufregend damals, zum Beispiel Folge 14, "die Urlaubsreise": Martin und Susanne beladen das Auto, um in den Urlaub zu fahren. Der Wagen streikt, und das Paar muss mit der Bahn fahren. Nachbarin Clara hört in der leeren Wohnung verdächtige Geräusche, so dass man unter Führung von Hausmeister Schreivogel nachschauen muss. Spätestens hier waren sämtliche Fingernägel der unerträglichen Spannung zum Opfer gefallen.
Oder wie finden Sie die Folge "Jeden Donnerstag"? Weil Susanne bei Martin zu viele Rundungen entdeckt, schickt sie ihn zum Turnen. Er zieht Skatspielen vor, doch der Schwindel fliegt auf. Ist das nicht wahnsinnig aufregend!! Schlimmer als CSI Miami ;-)
Okay, zugegeben, es ist nicht mehr ganz zeitgemäss. 
Früher schmachteten die Frauen ihre Männer bewundernd an und wurden von denen nicht ganz für voll genommen. 
Heute schmachten die Frauen ihre Männer bewundernd an, vor allem in der Anfangsphase, und werden nicht von jederMann für voll genommen. 

Dennoch, jedes Ding hat seine Zeit, und jede Fernsehsendung eben auch. So hofft man bei manchem inständig, es möge nun endlich soweit sein und anderes würde man halt gerne behalten. So ist WAM (Walter Andreas Müller) nicht für jedes Auge ein Schmaus, aber etwas kann er einfach super, nämlich imitieren. So war er manchmal echter und authentischer als das Original selber und gemeinsam mit Birgit Steinegger in Punkt CH, Classe Politique, ein echtes Highlight in der tristen Fernsehlandschaft. 
Der Bundesrat als WG... cool, aber sehen Sie selber (37:58):


Und hier für Fans Teil zwei (36:22):

Obwohl nicht mehr ganz aktuell - Blocher ist nicht mehr im Bundesrat - bleibt der Spass ganz bestimmt nicht auf der Strecke, höchstens für jemanden, der kein Schweizerdeutsch versteht.

In der neusten TELE lese ich nun, dass endgültig Schluss mit lustig ist in der Schweizer Politik... vor allem mit den Bundesratsparodien. Wie immer ist die Sendung Opfer einer Sparübung geworden. Obwohl es keinen Trailer und kaum Programmhinweise dafür gab, waren die Quoten überdurchschnittlich. Da sieht man mal wieder, dass Herr und Frau Schweizer sehr gewitzt sind im aufspüren von Fernsehleckerbissen, aber es gibt ja noch die ausländischen Fernwehstationen.

Meines Erachtens hätte man die Sparschraube ganz woanders ansetzen können, zum Beispiel bei.... eh.... also.... Ach macht doch was Ihr wollt, aber das macht Ihr ja eh, und wir haben statt Schweizer Fernsehen das (Schweizer) Einsehen.

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