Mittwoch, 28. Mai 2008

Verkäufer gesucht


Heute war ich beim Zahnarzt. Um meine geschockten Nerven wieder etwas zu beruhigen, schaute ich mich in Berns Crocs-Laden ein wenig um. Nein, nicht Kocks, Crocs. Es schadet nie, zu wissen, was so auf dem Markt zu finden wäre.
Nun muss man sich das so vorstellen: man resp. (reifere) Frau kommt rein und wird als erstes und zweites übersehen. Ein junger Mann bedient einfühlsam eine Frau, welche demnächst eine OP der Füsse über sich ergehen lassen muss, die arme. 
Da kann man natürlich nicht stören und so schaue ich mich nach weiterer Bedienung um. Ein anderer junger Mann schaut geflissentlichst zur Seite. Ist ja klar, man kann ihn sicher nicht bei seinem Frühsport stören, schwingt er doch lässig einen angebandelten Schlüssel im Kreis. Vermutlich will er prüfen, wie schnell er schwingen muss, bis weder vom Band noch vom Schlüssel mehr etwas zu sehen ist. Das nennt man dann " die Tür in die vierte Dimension" oder so. Jedenfalls entschuldige ich mich für die unerwünschte Unterbrechung seiner wichtigen Forschungsstudie und stelle eine klare Frage. "Nööö", lautet die Antwort, "was wir haben hängt da drüben".
Okay, okay, alles klar. Was mir als Geschäftsfrau - ich führe zwei minimal erfolgreiche kleine Familienunternehmen - vor  allem klar wird, ist der Unterschied zwischen Unternehmertum und Angestelltenverhältnis.
Ein solches scheint sich auch zwischen dem locker-lässigen jungen Mann und seiner ebenfalls jungen schnittigen Kollegin anzubahnen. Es knistert so richtig. Vordergründig werden ein paar Belanglosigkeiten getauscht und wie im Partnerlook werden angebandelte Schlüssel im Kreis geschwungen. Ja, wie kann man den sonst anbandeln, wenn nicht so?
Jedenfalls waren die beiden sich einig, während der dritte junge Mann einen weiteren Kunden professionell und interessiert bediente.
Als ich dann nach etwa 15 Minuten den Laden verlasse, sehe ich an der Tür: Verkäufer/in gesucht, 100%-Stelle. Beinahe muss ich lachen, denn ich frage mich natürlich jetzt:
  • ob sich dies nicht erübrigen würde, wenn Romeo und Julia sich etwas mehr aufs Verkaufen konzentrieren könnten
  • ob ein 100% Schlüsselschwinger oder tatsächlich ein Verkäufer gesucht wird
Werde demnächst wohl prüfen, welche Version sich als die richtige herausstellen wird. Fortsetzung folgt also. Wer schon man einen Blick riskieren möchte, wird hier 24 Stunden im Tag bedient. :-) Ein Blick auf das Team verrät: die Schlüssel sind in diesem Laden Programm!! Laut Homepage ist der Verkäufer in der Zwischenzeit wohl schon gefunden worden, denn es sind keine Jobs frei. Scha.... Ade!!

Vielleicht haben die da ja nochmal einen "Tag der offenen Tür" und Sie ein wenig Zeit. Dann nehmen Sie sich die doch - es lohnt sich.... DingDong

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Annemarie,

also manchmal, ja manchmal. Da kommt man doch ins grübeln..........und schämt sich fast dafür eben nicht Germany's next Top Model zu sein....

LG
Jane